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Was ich beim Camping in Prerow in diesem Sommer über mich gelernt habe

Travel- Was ich beim Camping in Prerow in diesem Sommer über mich gelernt habe | Ostsee Camping & Entschleunigung | fiftytwofreckles.com aka luziapimpinellaWas sehne ich mir gerade den Sommer zurück. Also ich meine, das bisschen, was wir in diesem Jahr davon hatten. So ganz kann ich mich noch nicht damit anfreunden, dass es draußen schon so verdammt nach Herbst riecht und ich heute auf dem Weg die erste Kastanie gefunden habe. Manchmal fühlt es sich für mich an, als wäre die einzige “richtige” Sommerwoche die gewesen, die ich mit Stephan und der Wohndose beim Camping in Prerow zwischen den Ostseedünen verbracht habe. Es war eigentlich nur so ein “eingeschobener” Trip. Eine Verlängerung von Stephans Zelt-Wochenende mit seinen Kumpels, das alljährlich im Juni eben dort veranstalten – ob Sonne oder Regen.

Nur dieses Jahr war er ausnahmsweise nicht mit dem Zelt im Gepäck losgefahren, sondern mit der Wohndose im Schlepptau. Und nachdem die Männerrunde sich auflöse, kam ich eben noch für ein paar Tage hinterher. Ich hatte nicht gedacht, dass mir diese kleine Auszeit soviel geben würde. Tatsächlich hatte die Zeit in Prerow bei mir ein paar Erkenntnisse hinterlassen, die ich überhaupt nicht erwartet hatte. Hier also heute einfach mal, 3 Dinge, die ich beim Camping in Prerow in diesem Sommer über mich gelernt habe…

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Als Reisebloggerin habe ich definitiv viele Jahre “Fomo” {engl. fear of missing out –  dt. Angst, etwas zu verpassen} gehabt. Das gehört natürlich auch irgendwie zu meinem Job als ebensolche, tolle Orte aufzustöbern und Tipps zu geben. Aber das war manchmal eben auch ein selbst auferlegter Druck… maximal viel zu erleben, um maximal viel Input für Blog-Content zu haben. Ich habe es nun schon öfter gemerkt. Seit Corona. Seit sich das Reisen verändert hat. Und seit wir diesen alten Wohnwagen aufgemöbelt haben und damit unterwegs sind. Dieser Stress, alles sehen und machen zu müssen und auch zu wollen, fällt immer mehr von mir ab.

Im Prerow haben wir nicht wirklich viel gemacht, am Strand herum zu liegen und mit den Stand Up Paddling Board über’s Wasser zu dümpeln und vielleicht auch mal essen zu gehen. Meist sogar nur ein Fischbrötchen oder einen mitgenommene Pizza am Strand. Von der Gegend angeguckt haben wir nicht viel, bis auf zwei kleine Radttouren durch den Nationalpark. Sondern wir haben mehr auf’s Meer geschaut.

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Und ja, wie gesagt… früher hatte ich ja tatsächlich auch immer das Gefühl, ich darf nichts verpassen. Aber in den Tagen dort fühlte ich mich anders. In dem Moment musste ich gar nicht mehr alles sehen und alles machen… etwas wohlwissend zu verpassen, fällt mir zunehmend leichter. Fomo war wohl irgendwie vor Corona.

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Dass wir uns nicht so viel Gedanken darum machen sollten, wie wir wie unsere Körper am Strand aussehen…

Die Woche in Prerow hat tatsächlich nachhaltig an meinem Blickwinkel geruckelt… den auf menschliche Körper, auch meinen eigenen. Dort am Strand liefen so viele Menschen nackt herum {ihr wisst ja, FKK hat in den östlichen Bundesländern eine ganz besondere Tradition}… einfach aus Freude am sein, egal welche Körperformen, egal welches Alter, egal was andere Menschen vielleicht über den Anblick denken oder sie gar beurteilen könnten. Es war ihnen einfach wurscht! Sie waren – egal welche Körper – in diesen Momenten im Reinen mit sich selbst. Und ich dachte mir so oft, da können sich viele von uns sich eine Scheibe Gelassenheit und Milde gegenüber dem eigenen Körper abschneiden. Eine ziemlich große sogar!

An diesem Tag war ich das erste mal seit 25 Jahren oben ohne am Strand. In meiner Jungend war das völlig normal und ich hatte in den 80ern und 90ern fast nie ein Oberteil an, sondern immer nur eine Badebüx. Aber als nach Luzies Geburt meine Oberweite von 80B auf 85 D {oder machmal auch E} anwuchs, hörte ich damit auf. Und nun war es lange unvorstellbar. Auch wegen der, durch Mode- & Kosmetik-Industrie, Social Media und dem gegenseitigem Mustern und Beurteilen, völlig verkorksten Sicht auf den eigenen Körper, unter der wir fast alle leiden. Aber wieso eigentlich? Hören wir doch auf damit…

Ist es wirklich wichtig, was andere Menschen denken, wenn sie uns anschauen?

Und dann noch in der Freizeit, wenn wir doch einfach nur Spaß am Leben haben und entspannen sollten? Wäre es nicht viel einfacher, wenn wir uns davon freimachen könnten? Was wäre wenn wir plötzlich über Nacht alle nicht mehr unsicher mit unseren eigenen Körpern wären? Wenn Speckrollen am Bauch am Rücken und sonst wo am Körper völlig normal wären. Die Cellulitedellen, Dehnungssteifen, Besenreißer, Krampfadern, Pickel, Narben und Hängebrüste? Wenn es normal wäre, das wir uns einfach alle so zeigen, wie Menschen nun mal ausehen? Ohne uns ständig zu fragen, was andere in uns sehen und wie sie in vielleicht beurteilen. Nicht nur eine ganze Industrie, die nur von unseren Unsicherheiten lebt und sie befeuert, wäre überflüssig. Wir wären auch zufriedener und glücklicher.

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Dass die Trips, von denen man eigentlich nicht viel erwartet, manchmal eben die schönsten sind…

Wie ich ganz am Anfang schrieb… Ich hatte tatsächlich nicht erwartet, dass mir diese kleine Auszeit soviel geben würde. Das ist ja auch vielleicht das Besondere an manchen spontanen Ausflügen. Sie entpuppen sich so überraschend schön, weil man oft nicht so hohe Erwartungen an sie hat, wie an lang geplante Reisen, auf die man sich schon ewig vorgefreut hat. Man lässt sich einfach mehr treiben. Man macht mehr spontane Entdeckungen oder auch eben gar keine und genießt die Zeit trotzdem. Man kann leichter loslassen.

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Gibt es Dinge, die ihr schon mal auf Reisen über euch gelernt habt? Lasst gern hören…

... macht es hübsch! Gruss

Liebe Leser:innen, ihr wisst, in meinem Blog steckt sehr viel Herzblut, Zeit und Arbeit. Letztere ist über 90% unbezahlt und dennoch sind meine Rezepte, Reisetipps, DIY-Anleitungen und andere Inspirationen für euch immer gratis…🧡 Damit das auch weiterhin so bleiben kann, freue ich mich, wenn ihr mich vielleicht ab und an mit einem “Trinkgeld” bei meiner Arbeit als freie Blogautorin supportet {mehr zum Thema auch HIER für euch zum nachlesen}, wenn euch mein Blogpost gefallen hat. Spendiert mir also gern mir einem KLICK HIER einen Kaffee ohne Schischi für 3,00, ein schnelles Mittagessen für 10,00 oder einfach, was auch immer ihr mögt, um mich zu unterstützen. DANKESCHÖN für eure liebe Wertschätzung!

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3 Comments

  • Reply
    Sonja
    12. September 2021 at 22:33

    Dachte Fomo hätte nur ich 🤣

  • Reply
    Tina von Tinaspinkfriday
    13. September 2021 at 6:12

    Liebe Nic, das ist so schön dass ihr das so genossen habt. Tolle Fotos, man bekommt richtig Lust aufs campen.
    Ich fand es interessant zu lesen, dass Du mehr Ruhe verspürst beim reisen, oder am anderen Ort sein. Nicht sofort alle Sehenswürdigkeiten abklappern müssen und immer das Gefühl etwas zu verpassen. Das geht mir seit einiger Zeit auch so und ich finde es so schön. Die Orte einfach wirken lassen, riechen schmecken die Luft atmen. Alles beobachten und das Gefühl von Zeit haben. Kleine Tipps umsetzen oder sich treiben lassen. Ja mir gehts auch so. Und ich nehme dabei dennoch so viel mit.
    Bei der Körpersache bin ich auch voll bei Dir. Es sollte uns wirklich egal sein, statt Gedanken was andere denken könnten, sollten wir lieber das Leben genießen. Genau das wurde mir in meinem letzten Urlaub auch bewusst.
    Liebe Grüße Tina

  • Reply
    Christine
    13. September 2021 at 9:31

    Liebe Nic,
    wie gerne lese ich bei dir! Besonders die Artikel mit der Wohndose, hab ja selber eine :-) .
    Dieser Post ist besonders wertvoll….. besonders der Blick auf den menschlichen Körper, was macht man sich doch das Leben manchmal schwer.
    Hab eine gute Woche!
    LG
    Christine

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