Kaum zu glauben, aber ich bis zum vorletzten Wochenende war ich in diesem Sommer noch nicht einmal an der Ostsee gewesen. Und auf der Ostseeinsel Fehmarn bin ich zuvor in meinem ganzen Leben noch nicht gewesen. Beides ist total skandalös, finde ich!!! Gut also, dass wir das dieses Missverhältnis neulich mit einem spontanen Tagesauslug ans Meer dann mal gerade gerückt haben! Manchmal liegt das Wunderbare so nah – gerade mal 1 ½ Stunden von uns zu Hause, um genau zu sein. Das machen wir auf jeden Fall im nächsten Sommer öfter… auch weil Stephan nach seinem Schnupperkurs am Achensee in Tirol jetzt endlich richtig Kitesurfen lernen will. 2020 Goals!
Klar, dass ich von Unserem Tagesausflug auf die Ostseeinsel ein paar Impressionen mitgebracht habe. Als wir an jenem Sonntag vor zwei Wochen die Fehmarnsundbrücke überquerten, gerieten wir bei dem schönen Spätsommerwetter direkt in Ferienstimmung. Angekommen auf der Ostseeinsel fuhren wir über schmale Straßen mit – von der steifen Brise – ganz windschiefen Bäumen. Und mein Handy-Roaming plingte, um mich mit einem “Willkommen in Dänemark!” zu begrüßen. Okay, nicht ganz…. aber es fühlte sich schon fast wie Urlaub an. ;)
Unser Spaziergang in Orth… zwischen Segelyachten im Hafen und Kitesurfing-Schirmen am Himmel über der Ostsee…
Unser Freund Jan, der Singer-Songwriter ist nicht nur nordish by heart, sondern er und seine Familie sind echte Fehmarn Fans. Wir fragten ihn also erst einmal, wo wir denn hin müssten, ahnungslos wie wir waren. Schließlich war Stephan auch schon seit Jahrzehnten nicht mehr auf der Insel gewesen. Und Jan meinte: “Ich liebe ja Orth!”… neben all den anderen Tipps, die er so in petto hatte. Also war das unser erster Stopp auf der Insel und wir merkten sofort, warum er das antwortete. Orth ist klein und charmant und wir mochten das – Achtung Wortspiel – Ört(h)chen auch sofort.
Auf der Tür des Hafen-Imbiss in Kap-Orth stand, mal eben fischkoppig-spröde… “Montags dicht!” Weisste bescheid, Digga. Ach, da geht mir das norddeutsche Herz mal eben im Vorbeigehen ganz weit auf.
Auf meinen Instagram Stories ploppten derweil die Direktnachrichten auf… “Hey, genau dort am Kap-Orth auf Fehmarn habe ich / mein Mann / mein Sohn / meine Tochter das Windsurfen gelernt!”. Und in der Tat tummelten sich an diesem Tag die Wind-und auch die Kite-Surfer im Wasser und rasten und sprangen bei der echt steifen Brise. ich war derweil ganz froh, dass ich ein Tuch um den Kopf trug, dass ich mir ein bisschen über die Ohren ziehen konnte bei dem Wind.
“Die letzten zwei Wochen sah das ganz anders aus.”, sagte uns der Typ im Surf und Kite-Shop, “Da hatten wir Flaute! Jetzt holen die Jungs und Mädels da draußen alles nach.” Bei ihm erkundigte sich Stephan dann auch gleich mal nach einem Kite-Surfing Kurs.
Er meint es ernst. Nächstes Jahr will er es endlich mal lernen, das hat er sich schon ewig gewünscht. Und ich denke, während er das tut, mache ich es mir dann auf Fehmarn ein bisschen gemütlich und gehe auf Fototouren. Ich freue mich jetzt schon darauf. Passend dazu haben wir gerade beschlossen, dass unser nächstes Auto eine Anhängerkupplung haben wird. Vielleicht kommen wir ja sogar mit einem ausgeliehenen Wohnwagen. Wer weiß… wir spielen schon mal Camper-Kopfkino.
Während wir am Ufer standen und die unglaublich hohen Sprünge der Kite-Surfer bestaunten, wältzte sich neben uns ein kleiner Vierbeiner im trockenen Gras und grunzte vergnügt. Der angeblich dauer-pubertierende Frops (so eine putzige Mischung aus französischer Bulldogge und Mops) hieß Rudi. Er gehörte zu den Jungs, die ein paar Schritte weiter das Café “Die Villa” betreiben und nebenbei selbst diesem Sport verfallen sind. Nicht dem Rasenwälzen, sondern dem Kite-Surfen, natürlich. ;)
Auf eine Pause mit Rhabarberschorle und Milchreis im Café “Die Villa” in Orth….
Wir waren nach unserer Ankunft schon spontan ins Gespräch gekommen, als sie gerade ihre Tische unter den gigantischen Walnussbäumen für die ersten Gäste eindeckten. Der sympathisch nuschelnde Jacob hatte vor ein paar Monaten ,zusammen mit seinen Freunden Linda, Christian und ein paar anderen, die gesamte “Villa” im Hafen von Orth gepachtet. Mitsamt dem Wohnraum im oberen Stockwerk. Eigentlich kommt er aus Leipzig und ist Student, so wie die anderen auch.
Jetzt im Sommer betreiben sie das Café “Die Villa” mit viel Herz und…. nach eigenen Angaben…. mit massivem Quietschvergnügen. Es gibt Regionales, kleine Snacks und Kuchen und man ist sehr stolz aus dem guten Kaffee aus der Siebträgermaschine. Nebenbei und zwischen durch geht es um die Ecke auf’s Kite-Surf-Brett. Die perfekte Verbindung von Arbeit und Vergnügen. Die “Villos” machen es richtig, finden wir.
Wir ließen uns im Schatten der Walnussbäume einen hausgemachten Milchreis mit Früchten, Rhabarberschorle und besagten Stolz des Hauses… den Kaffee schmecken.
Ein paar Meter weiter im Hafen von Orth befindet sich übrigens das Burger-Restaurant Quintings, das uns nicht nur von unserem Kumpel Jan, sondern auch von einigen von euch in den Direktnachrichten meiner Instagram Stories wärmstens empfohlen wurde. der Laden war zu dem Zeitpunkt noch nicht offen und unser Hunger hätte auch erst mal nicht gereicht. Deswegen kann ich zu der Empfehlung nichts sagen. Aber dort werden wir auf jeden Fall beim nächsten Fehmarn-Trip mal essen, das Lokal sah nämlich nett aus.
Wir wollten noch ein bisschen am Wasser chillen und fuhren weiter zum Katharinenhof Strand…
An dem Tag wollten wir auch noch ein paar Stündchen am Strand verbringen, bevor es wieder nach Hause ging. Ebenfalls ein lieber Insta-Tipp von Maike @misola11 war, einfach mal nach Katharinenhof zu fahren. Der Küstenabschnitt liegt ein paar Kilometer hinter Burg, wo an dem Sonntag ordentlich was auf dem Markt los war. Uns zog lieber ans Wasser, wir hatten Lust auf ein bisschen Entspannung, Ruhe und ein bisschen Plätschern in den Ohren.
Wir machten einen ausgedehnten Spaziergang am hübschen Katharinenhof Strand. Das barfuß Laufen ließen wir aber ganz schnell wieder. Denn der Kies, die Steine und die Muscheln waren dann nicht so fußfreundlich. Feinen Sand, wie anderswo auf Fehmarn, sucht man dort vergebens. Aber das machte uns nichts, dafür war diese natürlich-schroffe Strandlandschaft umso schöner und überfüllt war es dort auch nicht.
Hier und da lagen vorm Sturm umgeknickte Bäumen wie gigantisches Treibholz auf dem Weg. Ein toller Platz für Kinder (wie uns ;) zum Klettern und entdecken übrigens. Und Hunde waren hier auch erlaubt. Denen schaue ich ja so gern beim Toben im Wasser zu … selbst als Katzenmensch.
Irgendwann zauberte Stephan das quasi “selbst-aufblasbare” Strandsofa aus dem Rucksack, dass er schon letzten Sommer gekauft hatte und das von mir erst mal belächelt wurde. Vor allem der “Aufblasvorgang” mutete echt zum Lachen an. Aber beim zweiten Versuch, war der Sitzsack dann schon perfekt und der Mann schickte Strand-Selfies in seine Kumpelsgruppe, um einen auf dicke Hose zu machen. Haha. Okay…. und ich fand das Ding dann auch gar noch so schlecht. ;)
Später schnappten wir uns auf dem Markt von Burg noch schnell ein Fischbrötchen, bevor es wieder nach Hause ging. Man sollte echt viel öfter Spontanausflüge machen. Der Tag auf Fehmarn war wie ein kleiner Urlaub.
Im Sommer wieder öfter an die zu Ostsee fahren, steht also jetzt schon auf unserer Bucket List für 2020.
Steht da bei euch auch schon was drauf? Und wart ihr schon mal auf Fehmarn? Spoiler-Alarm… von ein paar von euch weiß ich aus meinen Instagram-Stories, dass ihr sogar regelmäßig hier seid und Urlaub macht. Also immer gern her mit euren Lieblingsplätzen. Ich notiere die schon mal. ;)
P.S. Und weil es so schön war, fahren wir am Sonntag nochmal schnell an die Ostsee, dieses Mal nach Scharbeutz… die Wetterprognose ist bombig!
5 Comments
Burglind Moll-Ebel
22. August 2019 at 20:04Hallo Nic,
Fehmarn, oh ja, da war ich vor fast genau 40 Jahren mit 16 mit zwei Freundinnen auf Urlaub. Busreise aus NRW, Unterkunft 3-Bett-Zimmer in einer Privatunterkunft mit Frühstück, welches eigentlich immer ausfiel da ausschlafen wichtiger war. Fahrräder gemietet und ab an den Strand. Gewohnt in Burg. Abends ab in die Disco in Wissers Spiegelsaal. Es waren 2 tolle Wochen. Später habe ich 3 Saisons lang in Grömitz in der Gastronomie gearbeitet. Auch eine tolle Zeit.
Liebe Grüße
Burgi
Martin Splitt
24. August 2019 at 11:09Fehmarn ist übrigens auch ein nettes Tauchrevier
Ellen
5. Juli 2020 at 9:54Danke für die tollen Tipps. Das Cafe in Orth und der Ort selbst haben uns unglaublich gefallen.
Liebe Grüße
Ellen
Nic {luzia pimpinella}
6. Juli 2020 at 8:20Oh sehr gerne, Ellen. :)
Sanne1973
25. August 2020 at 18:40Wir ha en fehmarn vor 2 Jahren das erste Mal besucht. Eigentlich nur in2018 wegen der Hochzeit meines patenkindes. Dann fahren wir nicht in den Süden,dachten wir. Denkste, u s hat es so gut gefallen dass wir jetzt zum 3. Mal auf Süden verzichteten. Wir hatten jedes Mal schon 1 Jahr vorher unsre unterkunft gebucht. Die Hochzeit fand vor 2 Jahren im leuchtturm flügge statt. Dort darf man im Sommer montags heiraten. Seeeehhhr schön war das. Und danach lecker hochzeitskaffee im hofcafe albertsdorf. Mmmhhhh….. ich kann es voll nachvollziehen, wenn jeder von dieser insel schwärmt.