Am Wochenende hat es wieder angefangen zu schneien hier oben im Norden. Erst nur so ein feines Stäubchen und selbst das fand ich schon schön. Aber dann hat das Winterwetter dann nochmal richtig eine Schippe drauf gelegt. Jetzt haben wir ein paar Zentimeter Schnee und es ist knackig kalt draußen. Ich finde es wunderbar. Meinen herzlichen Dank also an das Winterhoch namens Hartmut!
Und dennoch… im Februar bin ich natürlich auch immer ein bisschen hin und her gerissen. Einerseits habe ich immer nochmal Bock auf Schnee und echten Winter, andererseits sehne ich mich nach grünen Bäumen und blühenden Blumen da draußen und nach Frühlingslüftchen. Tulpen und Frühlingsblumen zu kaufen, ist dann fast wie ein Zwang. Aber der Februar es ja jetzt echt gut mit uns gemeint. Seit gut 2 Wochen Sonne satt und kein Hamburger Schietwetter in Sicht! Und ich fühle mich fröhlich und ausgeglichen. Ganz anders als bei dem sonstigen Grau-in-Grau, das so oft im norddeutschen Winter vorherrscht.
Obwohl wir es hier auch gerade so schön haben, freue ich mich auf noch ein bisschen mehr Schnee in ein paar Wochen. In den Osterferien zieht es uns nach Südtirol und meine Vorfreude könnte kaum größer sein.
Denn es gibt ein paar sehr gute Gründe, ich Skiurlaub im Frühling noch viel mehr liebe als im Winter
1. weil ich nicht frieren muss
Was gibt’s Schöneres, als wenn es im Tal schon nach Frühling duftet und die Obstbäume und kleinen bunten Krokusse blühen, während oben auf dem Berg die weiße Piste blendet und der Schnee unter den Stiefeln knirscht? Für mich totalen Frostködel ist das die perfekte Kombi.
Ich liebe es, wenn ich beim Skifahren nicht frieren muss. Wenn mir nicht die Zehenspitzen in den Skistiefeln einfrieren und die Liftfahrt zum Sonnenbad mutiert. Wer sagt, dass das Leben kein Wunschkonzert ist und man nicht alles haben kann? Schneespaß und Sonnenwärme? Beim Skifahren im Frühling geht das. Ich find’s großartig.
2. weil die Pisten und Lifte nicht mehr so voll sind wie im Winter
Und das, obwohl wir mit einem schulpflichtigen Kind ja immer noch auf die Ferienzeit angewiesen sind. Trotzdem hat man beim Frühlingsskifahren meist schön viel Platz auf der Piste und kürzere Wartezeiten an den Liften. Da macht es mir dann auch gar nichts, dass ich vielleicht nicht bis in den späten Nachmittag hinein fahren kann, weil der Schnee – je nach Temperatur oben am Berg – auch ab Mittag schon mal sulzig wird. Denn ich kann ja ja so fix unterwegs sein, dass ich oft am Vormittag schon ein ordentliches Pisten-Pensum abgefahren habe.
Dem Mann reicht das zwar oft nicht, weil er jemand ist, der am liebsten am Morgen den ersten und am Abend den letzten Lift nimmt und zwischendurch volle Pulle alles gibt. {Seine Kumpels, mit denen er immer einmal im Jahr zum Skifahren fährt, können da ein Lied von singen, weil er sie so antreibt, der Schleifer.} Aber ich bin auch schon mir einem halben Tag auf Ski total happy.
3. weil ich das sonnige Mittagspäuschen auf der Hütte im T-Shirt genießen kann
Mittag ist für mich an einem Sonnentag ja fast die schönste Zeit des Skitages. Wie schön ist es bitte, wenn man seine Tiroler Kasspatzn oder seinen Germknödel mit Vanillesauce im kurzärmeligen T-Shirt und der Sonne auf der Nase genießen kann? Das ist jedes Mal Balsam für mein Gemüt und meine norddeutschen Sonnenstunden-Defizite.
Dabei werde ich auch hoffentlich nie wieder den starken Sonnenschutz und vor allem das Nachschmieren vergessen. Ich als sommersprossige Nordpflanze kann da nämlich mit leidvollen Erfahrungen aufwarten. Vor ein paar Jahren habe ich mir im Urlaub in Davos trotz LSF 50 am Morgen an einem Sonnentag so das Gesicht verbrannt, dass ich den Rest des Tages nur mit Quark im Gesicht ertragen habe {meine treue Instagram Community erinnert sich sicherlich daran ;)}. Für den Rest des Urlaubs sah ich aus wie ein tropischer Fetzenfisch. Das passiert mir nicht wieder.
4. und den Nachmittags-Kaiserschmarrn auf der Alm-Hütte im Tal ebenfalls
Genau! Als hätte ich mittags auf der Hüttn am Berg nicht schon längst meine Kalorienbilanz des Tages – trotz sportlicher Betätigung – aus dem Lot gebracht, wäre da ja auch noch die Einkehr auf der Alm am Nachmittag. Es gibt so Dinge, die ich ausschließlich im Skiurlaub esse, Kaspressknödel zum Beispiel oder Kaiserschmarrn … okay, letzteren mache ich auch zu Hause und das sehr gut nach meinem Kaiserschmarrn-Rezept. Aber wenn ich dann österreichischen Schmankerl auch noch draußen in der Sonne mit Bergblick genießen kann, ist das natürlich fast unbezahlbar.
5. weil derFrühling im Tal wartet und zum Wandern einlädt
Ich muss mich im Frühling nicht „nur“ mit einer weißen Skipiste begnügen. Ich kann auch im Grünen wandern gehen, wenn ich mag. Ich sag’s ja – ich hab gern alles auf einmal. Im letzten Jahr hatten wir das Glück, das viele Wanderwege bei unserem Osterurlaub im Stubaital gerade wieder geöffnet hatten. Wir haben also die warmen Nachmittage im Grünen und am Wildwasser verbringen können.
Das Schöne ist, auch hier begegnet man zu dieser Jahreszeit noch nicht so vielen Menschen wie im Sommer und kann sich ein bisschen wie Rotkäppchen ganz allein im Wald vorkommen. Und für die mitgebrachte Jause mit Käse, Wurst und Tiroler Speck findet sich immer ein sonniges Plätzchen. Die Kalorienbilanz ist trotz all der Bewegung bei einem Urlaub in Tirol ja ‘eh schon im Eimer. ;)
Und deswegen habe ich jetzt gerade ganz doll Bock auf Skiurlaub… obwohl ich mindestens genau so viel Lust auf Frühling habe. Und ihr so? #teamschnee oder #teamkrokus?
P.S. Die Fotos für diesen Post sind im letzten April im Stubaital in Tirol entstanden, wo ich als Gastautorin für den Stubai-Blog auf Recherche unterwegs war und nicht nur Spaß im Schnee hatte, sondern auch so richtig Freude am Wandern gefunden habe.
Susanne H.
27. Februar 2018 at 20:55Guten Abend Nic, viele gute Gründe, die ich super nachvollziehen kann. Wir fahren in der Regel im Frühjahr, weil man Mann und ich gar nicht Skifahren (können), sondern wandern gehen und das geht im Frühjahr viel besser. Dann können wir schön mit dem Hund zur Hütte hochwandern und dort unseren Kindern beim Skifahren zuschauen (und Südtiroler Schlutzkrapfen essen und Bombardino trinken – Bombardino dürft ihr im Übrigen nicht verpassen, wenn ihr dieses Jahr noch Südtirol fahrt). Liebe Grüße, Susanne
Nic {luzia pimpinella}
1. März 2018 at 17:09Das ist aber auch ein super Urlaubskonzept!
Bombardino? Der ist doch mit Eierlikör…. iiiiiiiiiih, nee! Haha. das ist nichts für mich.
Hana Mond
27. Februar 2018 at 21:00Unbedingt Schneeee! Ich würde doch den Winter fürs Skifahren vorziehen (weil dann auch Langlauf im Tal geht), ansonsten kann ichs mir aber auch im Frühling gut vorstellen. :)
Ich wünsche euch jedenfalls ganz viel Spaß und keinen Sonnenbrand!
Nic {luzia pimpinella}
1. März 2018 at 16:59Danke dir! :)
Denise
1. März 2018 at 10:41Liebe Nic,
morgen geht’s für mich nach Ischgl, deswegen musste ich mir deinen Beitrag noch in Ruhe zu Gemüte führen :) Seh ich alle ganz genau so! Der Moment, wenn man Mittags in der Sonne auf der Hütte sitzt ist insgeheim mein Grund zum Skifahren ;)
Letztes Jahr saßen wir im Mayrhofen im Tal bei 18 Grad in der Sonne. Das wird dieses Jahr wohl nix. Und danach darf dann auch hier wirklich Frühling sein. Teamkrokus!
Liebe Grüße,
Denise
Nic {luzia pimpinella}
1. März 2018 at 16:58Nach Ischgl! Da ist der Mann jedes Jahr mit seinen Jungs! Ich wünsche dir ganz viel Spaß im Schnee, Denise. :)