Spazierengehen ist das neue Reisen… und zumindest virtuell kann man ja auch “far from home” unterwegs sein. Ich nehme euch also heute mal wieder mit auf einen besonderen Spaziergang in meiner Travel-Rubrik “Kurzreise in 25 Bildern“.
Die Wanderung führte uns im Sommer 2018 während unseres West Kanada Roadtrips zu den Lower und Upper Falls des Johnston Canyons. Der Johnston Canyon ist eine tief ausgewaschene Schlucht im Banff-Nationalpark in der kanadischen Provinz Alberta. Sie liegt am Bow Valley Highway, wo wir an auf dem Hinweg an einem zauberhaften Birkenwald stoppten und wo auf dem Rückweg ein Bär direkt vor unserem Auto quer über die Straße marschierte.
Der Alberta Highway 1A verbindet zwischen Banff und Lake Louise, wo wir einige Tage zuvor eine wunderbare, aber sehr Anstrengende Wanderung zum Lake Agnes Tea House gemacht hatten. Die Johnston Canyon Schlucht, die durch den türkisfarbenen, klaren Johnston Creek geformt wird, sollte unser letzter Hike im Banff Nationalpark sein, bevor wir weiter nach Calgary reisten. Und ich nehme euch jetzt einfach mal, ohne viel mehr Worte auf einen Spaziergang durch diese Schlucht mit….
Doch nach all den tollen Naturfotos möchte gern noch ein paar Worte zum Wandern und dem Bewusstsein für die Umwelt loswerden….
Wie auch auf etlichen anderen Wanderungen während unserer West Kanada Reise, waren hier leider überdurchschnittlich viele Leute unterwegs. Also noch mehr als anderswo. Die Wege waren sehr gut befestigt, die Stecke mit 2 Meilen für einen Weg ja auch eher kurz. Teilweise gab es fest gebaute Stege, selbst Senioren mit Rollatoren konnten dort unterwegs sein. Es war also wirklich mehr ein Spaziergang als eine anstrengende Wanderung.
Das hatte allerdings auch zur Folge, dass dort offensichtlich viele Menschen unterwegs waren, die sonst nicht unbedingt soooo naturverbunden sind und Wandern gehen. Es wurde neben den offiziellen Wegen im Unterholz herumgetobt und es lag ach viel Müll herum. Oft kleine Plastikschnipsel, mal eben so weggeworfen… ist ja so klein!? Ich habe an diesem Tag 27 kleine Ecken von Plastikverpackungen {Schokoriegeln etc.} aufgesammelt und fast genau so viele Mini-Plastikaufkleber, die unnötigerweise an Obst kleben. Im Wasser schwamm eine Bug Off! Flasche vorbei… und das sind nur die Dinge, an die ich mich jetzt noch erinnere. Das macht mich immer mega sauer und ich war an diesem Tag so brastig, dass ich das in mein Reisetagebuch schrieb.
Ein sehr richtiger und wichtiger Spruch besagt ““take only pictures, leave only footprints”… und wenn man in der Natur unterwegs ist, sollten eigentlich folgende “leave no trace” Wander-Regeln selbstverständlich sein…
- Keinen Müll liegen lassen – das sollte eigentlich selbstverständlich sein, ist es aber für viele leider nicht. Offensichtlich. Den Abfall auch am allerbesten wieder mitnehmen und zu Hause bzw. in der Unterkunft entsorgen. Denn selbst entlang mancher Wanderwege Mülleiner stehen, sind die oft überfüllt und der Müll fliegt leicht in der Natur herum.
- Es gibt auch keinen Grund, warum Menschen ihr Ego in Baumrinden kratzen oder Steine kritzeln müssen. Wir leben nicht mehr in Zeiten der Höhlenmalerei, wo solche Botschaften vielleicht noch wichtig waren. Es ist einfach ein Natur-Kollateralschaden, den wir für nichts verursachen. Warum also?
- Wenn welche vorhanden sind – immer auf den Wegen und bereits vorhandenen Pfaden bleiben, und nicht einfach querfeldein durchs Unterholz toben, um die Natur nicht unnötig zu zerstören oder Tiere aufzuscheuchen. Wenn keine Wege vorhanden sind, aufpassen, wohin man tritt. Man muss ja nicht unnötig viele Pflanzen platt trampeln, sondern kann darauf achten, wohin man seinen Fuß als nächstes setzt.
- Tierbegegnungen vermeiden und zurückhaltend sein, wenn man das Glück hat, welche zu sehen. Wilde Tiere einfach in Ruhe lassen und nicht neugierig bedrängen. Mal ganz abgesehen davon, dass das durchaus gefährlich sein kann {wie ich auch hier über die Begegnungen mit Bären schrieb}, stört es die Tiere einfach in ihrer natürlichen Umgebung. Über ein Foto mit Teleobjektiv ist sicherlich nichts zu sagen, aber Tiere für einen Schnappschuss verfolgen ist eben nicht okay. Das gilt übrigens auch für das Selfie mit der Almkuh! ;)
In diesem Sinne… Peace, Love & Frogs… und die Frösche immer schön in Ruhe lassen, nech? ;)
Vielleicht konntet ihr euch ja – so wie ich – aus den Corona-Alltag ein bisschen hinweg träumen. ich würde mich freuen, wenn es so wäre.
P.S. Und wenn die „Kurzreise in 25 Bildern“ gefallen hat und ihr noch ein paar virtuelle Spaziergänge mögt…. alle anderen Posts aus dieser Travel-Rubrik findet ihr HIER.
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