Einmal schnell dem – zur Zeit so pickepackevollen Alltag – entfliehen… für ein Wochenende schnell mal zwischendurch den Kopf frei pusten lassen. Das haben wir neulich an einem Wochenende auf der Ostfriesischen Nordsee-Insel Norderney getan. So gern und sehr vorfreudig sind wir einer Einladung gefolgt und haben zwei Nächte im stylischen Hotel Inselloft Norderney verbracht. Einmal entschleunigen bitte… Danke! Gern geschehen.
Entschleunigen, das ist dann schon auf der Hinfahrt Programm. Denn aufgrund von Staus nehmen wir einen Umweg und fahren über die Dörfer bis zur Fähre in Norddeich. Aber meist sind ja auch die verschlungenen Wege die schönsten. Die “scenic route” führt in den seltensten Fällen über eine breite Autobahn. Ganz im Sinne von”der Weg ist das Ziel” schlängeln wir uns also über die Landstraßen und durch Ostfriesische Dörfer mit Namen, die alle irgendwie auf Siel enden… Bensersiel, Dornumersiel, Nessmersiel und sonstige Siele und Nichtsiele. Ein Siel, das ist ein verschließbarer Wasserdurchlass im Deich. Das Meer wartet direkt dahinter. Wir können es schon riechen. Die Sonne strahlt, der Himmel ist blau wie es blauer kaum geht und wir freuen uns auf Zeit zu Zweit.
Neben der schmalen Straße grasen bunte Kühe auf den Weiden und liegen wiederkäuend in der Sonne. Braune, weiße und schwarz-weiß gefleckte Holsteiner in perfekter Frühsommer-Idylle. Ein Storch flieht eben mal darüber hinweg, wahrscheinlich zum Nestbau irgendwo. Und über das frisch sprießende, grüne Feld staksen die Rehe und kauen ebenfalls vor sich hin. Die gigantischen weiß-roten Windräder drehen sich ganz langsam an diesem Tag und erinnern mich irgendwie an die bunten Spielzeug-Windräder, die ich früher als kleines Kind beim Besuch auf dem Rummel immer haben musste. Die mit den Liebesperlen im Stab.
Fotos habe ich leider nicht davon, denn ich sitze hinterm Lenkrad. Ich denke mal wieder, dass mein Mann und ich die Fahrt schlecht aufgeteilt haben. Ich würde jetzt lieber meine Kamera im Anschlag haben, um diese norddeutsche Idylle festzuhalten. Im Vorbeifahren sehe ich ein dreieckiges, rot-weißes Vorfahrt-Gewähren Schild mit einem kleinen Zusatzschildchen darunter… “Boßelsport“. Ich muss laut lachen. Is all kloar – hier haben die Boßler Vorfahrt! Spätestens hier geht mir das norddeutsche Herzchen noch weiter auf und ich freue mich wieder einmal, dass die Küste für uns so nah ist.
Unsere Überfahrt von Norddeich nach Norderney mit der Fähre – die Vorfreude steigt…Es scheint, als sind wir schon “runter gekommen”, bevor wir überhaupt auf der Insel sind. Entstresst, trotz Stau. Wo kann man das schon von sich behaupten?
Das Auto dann auch gleich stehen zu lassen und ganz ohne motorisierten, fahrbaren Untersatz auf die ‘eh verkehrsberuhigte Insel zu reisen, das haben wir uns schon im Vorfeld überlegt. Wir wissen ja, auf Norderney warten Leihfahrräder galore auf uns. Fühlbar sind wir schon jetzt im entschleunigten Ferienmodus angekommen, obwohl wir noch nicht mal auf der Insel sind.
Die Überfahrt mit der Fähre ist kurzweilig. Bei dem Wetter haben alle gute Laune und sitzen, vorfreudig auf das was vor ihnen liegt, auf dem Oberdeck und lachen. Stephan und ich hatten uns auch schon gleich ein Jever mitgenommen, um auf unser Wochenende anzustoßen – ganz wie es sich gehört in friesisch herber Form. Andere hatten offensichtlich die gleiche Idee. Mir kommt wieder einmal das Lied von Peter Licht in den Sinn, das mich übrigens jeden morgen weckt…. “Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck. Bin ich… bin ich… bin ich… bin ich!”. Hach.
Irgendwann dann erscheint die Insel am Horizont – gleich sind wir da. Wir erhaschen den ersten Blick auf diesen runden Pavillion mit grünem Dach, wissen aber zu dem Zeitpunkt noch gar nicht, dass das das Restaurant Marienhöhe ist, wo wir später am Abend essen würden. Und auch nicht, dass unser Hotel Inselloft Norderney quasi direkt dahinter liegt…
Unsere Ankunft im Inselloft Norderney…
Am Hafen angekommen machen wir uns mit dem Insel-Bus auf den Weg dorthin. Die Fahrt dauert etwa 10 Minuten. An der Haltestelle “Milchbar” müssen wir aussteigen. Das klingt schon mal vielversprechend und als wir genauer hinsehen, stellen wir fest, dass wir schon direkt vorm Hotel Inselloft stehen… und das sieht noch viel vielversprechender aus. Die Laune, die `eh schon grandios ist, steigt nochmal. Wir sind echt gespannt.
Der lange, weiß getünchte Laubengang auf der Veranda des Hotels, mit Sitzgelegenheiten, Restaurant- und Cafétischen, knallroten Sonnenschirmen und einer Reihe cooler-Leihfahrräder ruft förmlich “Herzlich willkommen”. Neben dem Eingang zur unkonventionellen Rezeption, die mehr einem offenen Co-Working-Büro ähnelt als einem Hotel-Empfang, steht so ein Bürstending, um sich den Sand von den Schuhen zu putzen, bevor man eintritt. Sand an den Füßen! Ich kann es kaum erwarten!
Susanne und Philip, unsere Gastgeber, begrüßen uns herzlich und erklären uns, was Konzepthotel Inselloft Norderney ausmacht. Drei Zimmerkategorien stehen in den 4 kernsanierten und modernisierten Huusern aus dem vergangenen Jahrhundert zur Verfügung – das Studio, das Loft und das Penthouse. Jedes der insgesamt 34 Zimmer ist ein bisschen anders eingerichtet. “Anders sein” als Andere ist hier eben auch Konzept. Uns erwartet ein großzügiges Loft, verrät uns Susanne.
Mit zum Hotel gehört das Restaurant Esszimmer, das sowohl Frühstück als auch eine Abendkarte anbietet. Nebenan ist die hauseigene Bäckerei, der nicht nur Hotelgäste Brot und Brötchen kaufen, sondern auch die Einheimischen. “Die beste Bäckerei der Insel, da müsst ihr mal einkaufen”, das wurde mir bereits im Vorfeld in meinen Instagram Stories als netter Tipp kommentiert. Was für ein Glück, dass wir quasi darüber wohnen.
Zum Inselloft Norderney gehört zudem noch ein Weinladen mit Deli, ein Spa zum Relaxen und der Design-Shop 1837 mit Wohnaccessoires und und Klamöttchen. Ich werde mir jeden Tag die Augen zuhalten müssen, wenn ich am Schaufenster vorbeigehe, das weiß ich jetzt beim ersten kurzen Blick in den Laden schon. Dass ich das Spa an diesem Wochenende von innen zu sehen bekommen werde, bezweifele ich zwar – denn das Wetter ist einfach zu schön, um irgendwo drinnen zu sein – aber zu dem Zeitpunkt denke ich schon zukunftsorientiert. Ich weiß jetzt schon, wir kommen bestimmt wieder. Vielleicht auch mal im Herbst und dann kuschele ich mich gern in einen Bademantel, um mich verwöhnen zu lassen.Bevor Susanne uns endlich zu unserem Loft bringt, zeigt sie uns noch das Inselloft Wohnzimmer… einen super gemütlichen Raum für die Gäste, zum Sitzen, Lesen und Klönen, mit Kaffee, Wasser und Wein zum Selbstbedienen. Jetzt will ich aber unser Zimmer sehen, ich platze sonst noch vor Spannung!
Unser Inselloft-Loft – ein sonnendurchflutetes Träumchen in modernem Design…
Als sich dann endlich der Schlüssel in der Tür zu unserem Inselloft-Zuhause für die nächsten 2 Nächte dreht und wir einen ersten Blick erhaschen, frohlocken wir nicht nur innerlich, sondern auch ganz laut hörbar. Ich und Begeisterung, das geht ja sehr immer lautstark einher. Ich sag mal…. whoooohoooo! Ihr wisst, was ich meine.
Ein lichtdurchflutetes Loft, mit Essecke, Couchecke, kleiner Küchenzeile, begehbarem Kleiderschrank (mit Hochbett für Kids oben drauf. SORRY, Luzie… Pech gehabt!!!) ein cooles Bad und das Bett, das jetzt schon förmlich nach Breakfast in Bed ruft. Oder vielleicht doch auf der Terrasse, die größer ist als die bei uns zu Hause? Das Farbkonzept: modernes Design, weiß, hellgrau und rot! Ich meine rot…. wo doch alle maritimen Unterkünfte immer mit blau um die Ecke kommen. Ich liebe es!
Aber so cool, wie unser Loft auch ist… jetzt erst mal raus an den Strand!
Kurz – wir sind beide schwer begeistert und komplett schockverliebt in unser Loft. Deswegen kann ich mich kaum trennen, aber wir wollen erst mal raus! Die Sonne scheint noch, die Brise ist lau und gleich ist Golden Hour. Ab an den Strand, der nur ein paar Schritte um die Ecke liegt!
Auf dem Weg zum Wasser kommen wir direkt nochmal an der Marienhöhe vorbei – dem Restaurant, in dem wir am Abend einen Tisch reserviert haben – und werfen gleich mal neugierig einen Blick hinein. Von hier aus werden wir wunderbar den Sonnenuntergang beim Essen. Ich freue mich schon wieder.
Wir spazieren noch ein bisschen weiter und kommen an der viel gerühmten Milchbar vorbei, die mir auch von meiner Instagram-Community schon mehrfach als Norderney-Tipp genannt wurde. “Perfekt für einen Sundowner!” Ja, das glaube ich sofort. Dort tummeln sich die Leute in der Sonne. Wahrscheinlich ebenso glücklich wie wir, dass die Wettervorhersage es so gut mit uns und unserem Wochenende meint. Wären wir eine Woche früher gereist, hätte der Anblick sicher anders ausgesehen. Ich könnte ja behaupten, wenn Engel reisen… aber naja, lassen wir das. ;)
Unser Abendessen in der Marienhöhe…
Soviel Vorfreude und die Anreise hat uns aber auch ganz schön hungrig gemacht und so machen uns dann doch schnell für unser Essen im Restaurant Marienhöhe frisch. Wir schmeißen uns ein bisschen in Schale, um dass festzustellen, dass das tatsächlich gar nicht nötig gewesen wäre. Die meisten Gäste sind sehr casual unterwegs und sehen aus, als wären sie direkt vom Abendspaziergang am Strand im Restaurant eingekehrt. Also keine Spur von Etepetete. Wie entspannend.
Die supernette Bedienung strahlt uns an (einen lieben Gruß und ein Dankeschön nochmal an dieser Stelle!) und zeigt uns unseren Tisch am Fenster. Draußen wird es schon etwas kühl und so sitzen wir dann doch lieber im Pavillion – allerdings mit einem ebenso hervorragenden Blick auf den Strand und die Nordsee. Wir bestellen den Backfisch vom Seehecht mit Bratkartoffeln und Wasabi-Gurkensalat und das zart rosa Roastbeef mit ebenfalls Bratkartoffeln und hausgemachter Remoulade. Als Vorspeise haben wir Lachstartar. Es ist köstlich.
(Was sonst so in der Marienhöhe serviert wird und was dieser Ort mit Heinrich Heine und Königin Marie von Hannover zu tun hat, die auf Norderney gern Zeit in ihrer Sommerresidenz verbrachte, könnt ihr HIER nachlesen, wenn ihr mögt.)
Nach dem Essen zieht es mich dann doch auf die Außenterrasse, denn die Sonne geht sehr spektakulär über der Nordsee unter. Viele Gäste folgen, mit ihren Drinks, um das Naturschauspiel zu genießen. Die Smartphones und Kameras werden gezückt, um den magischen Moment festzuhalten.Eine kleine Anekdote aus dem echten Leben nebenbei: Ich frage eine Dame, ob ich ihren Aperol fotografieren dürfte und sie und ihre Freundin meinen einhellig, dass das bestimmt ein tolles Foto werden wird. Schließlich hätte ich meine große Kamera dabei und dagegen könnten sie mit ihrer Handyknipserei ja nicht anstinken. Ich antworte, dass es heute gar nicht mehr so sehr auf fettes Equipment ankäme, um tolle Fotos einzufangen, und dass viele Smartphones mittlerweile ganz großartige Bilder machen würden. “Man muss sich nicht mehr zwingend mit einer schweren Spiegelreflex abschleppen, um im Urlaub schöne Fotos zu schießen. Viel wichtiger ist sowieso immer das Auge für das Motiv, als eine teure Kamera.”, sage ich.
Ein Mann gehobenen Alters mit dicker Kamera in der Hand hat mich schon die ganze Zeit bei jedem Handgriff neugierig beäugt. (Er war mir schon im Restaurant aufgefallen, wie er die ganze Zeit an deinem Handy daddelte, während er in Begleitung von zwei Damen war.) Ich merke schon im Augenwinkel, dass er das dringende Bedürfnis hat, seinen Senf zum Thema loszuwerden. Dann platzt es aus ihm heraus: “Das ist völliger Quatsch, was Sie da sagen. Wenn Sie das denken, haben sie von Fotografie keine Ahnung.”
AHA!
Ich entgegne, dass er vielleicht ebenso wenig Ahnung hat, wenn das wirklich seine pauschale Meinung übers Fotografieren sei und dass eine teure Kamera leider noch lange keinen guten Fotografen macht. Das stachelt ihn natürlich an, dem kleinen, dummen Mädchen jetzt mal die Welt erklären zu wollen. Aus männlicher Sicht versteht sich. Ein echter Fall von unglaublich lästigem Mansplaining, das ich ja neulich auch bereits in meinem Blogpost HIER erwähnt habe. Was für ein Idiot!
Aber zurück zu erfreulicheren Dingen… ein wunderbarer Restabend bei einem Absacker in der Milchbar und ein gechillter Samstag stehen uns schließlich noch bevor!
Moin Moin Norderney! Unser Samstag auf der Insel beginnt mit einem Frühstück im Inselloft Esszimmer…
Die Nacht ist dann irgend wie sehr kurz. Stephan huscht vorm Frühstück schnell mal an die Rezeption, um uns schon mal zwei von den schwarz-roten Inselloft-Bikes auszuleihen. Bevor sie vielleicht weg sind. Jetzt aber erst einmal im Restaurant Esszimmer stärken, bevor es losgeht. Die lange Tafel in der Mitte ist schon besetzt, die anderen Tische auch, aber ich möchte sowieso am liebsten direkt am Fenster sitzen und hinausschauen. Das mache ich auch anderswo immer so gern.
Ich merke, das Esszimmer heißt nicht umsonst so. Es hat etwas heimeliges hier. Fremde lernen sich an der langen Tafel beim gemeinsamen speisen kennen. In der offenen Küche wuseln Gäste und Bedienungen durcheinander. Alles vermischt sich und ist ganz locker. Da wundert es einen dann nicht mal, dass die Chefin herself mal eben die Spiegeleier brät.Der Tag wird toll, das wissen wir jetzt schon. Das Wetter könnte nicht besser sein… es ist für Anfang Mai geradezu sensationell!
Jetzt aber ab auf die Fahrräder! Los geht’s entlang der Dünen…
Wir schnappen uns unsere beiden Fahrräder und radeln einfach mal los entlang der Norderneyer Strandpromanade. Irgendwann wollen wir am Strandrestaurant Weisse Düne ankommen, aber bis wir dort sind werden wir noch ein bisschen gegen den Gegenwind anstrampeln müssen. Wir machen unterwegs hier und da maleine Pause machen… schöne Plätzchen gibt es ja genug und wir haben auch gar keine Eile.
Radeln durch den Nationalpark und nebenbei ein bisschen etwas dazulernen…
Norderney und sein Ökosystem gehören seit 2009 zum UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer. Das Wattenmeer besteht aus Salzwiesen, bei Ebbe trockenfallenden Wattflächen, überfluteten Platen und Prielen sowie Inseln und Sandbänken und beheimatet eine große Artenvielfalt von rund 10.000 verschiedene Pflanzen- und Tierarten, an Land und im Wasser. (Quelle: Meine Insel Norderney)
Wir strampeln uns an diesem Tag ein paar Kilometer in den Dünen zusammen. Ganz ungewohnt für einen Sportmuffel wie mich und als wir dann am Ziel ankommen, tut mir auch erst einmal der Hintern ein bisschen weh. Aber die traumhaften Aussichten waren es natürlich wert. Und die “Belohnungeen” natürlich auch.
Ein Nickerchen am Strand und danach einen Beach Burger in der Weissen Düne…
Die Außenplätze des Strandrestaurants Weisse Düne sind, wie erwartet um die Mittagszeit, alle voll. (Deshalb an dieser Stelle auch kein Foto vom Restaurant, ich hätte keines machen können, ohne sehr viele Leute ungefragt mit abzulichten. ;) Drinnen wollen wir trotz des gemütlichen Interiors nicht sitzen, das Wetter ist einfach zu schön. Und tatsächlich war auch hier jeder Platz belegt. Also schlagen wir erst mal unser Plätzchen am Strand auf und holen uns ein Bier namens “Saukalt” – und das ist es auch, fast so kalt wie das Frieseneis – an der Strandbude.
Der Blick auf das Bierlabel erschüttert mich ein bisschen. Es kommt aus Baden-Würtemberg. Liebe Norderneyer, DAS könnte aber norddeutscher sein, bitte. ;) Nichts für ungut. Schmecken tut es ja. Und das Frieseneis auch. Das ist immerhin von der Insel. Neben uns stehen Umkleide-Wägelchen wie anno dazumal am Strand. Aber für eine Badehose, ist es dann doch noch ein bisschen zu kühl.
Etwas später, nach etwas Dösen in der Sonne, packt uns dann doch der Hunger und wir lungern auf eine freies Tischecke in der Weissen Düne. Nach einer Weile haben wir Glück und bestellen uns einen Beach Burger mit Süßkartoffel-Pommes. Für Burger Fans absolut empfehlenswert. Wir bleiben noch ein bisschen und beobachten die Leute. Wir stellen fest, dass es hier erfreulich wenig schickimicki zu geht. Anders als auf anderen Inseln. Das mögen wir sehr.
Wir machen uns auf den Weg zurück, der nun mit eine bisschen Rückwind erstaunlich fix zu radeln ist. Nach einem Schlenker durch die überschaubare, kleine Innenstand, zieht es uns noch einmal zurück an den Strand. Wir chillen in der spätnachmittäglichen Sonne im Sand und kehren auch hier nochmal ein. Dieses Mal hocken wir auf der Mauer vor der Weststrand Bar. Wir beobachten die Leute, wie sie vorbei spazieren und den Fischkutter auf See, über dem die Möwen kreischend kreisen.
Spätestens jetzt hole ich mir einen Sonnenbrand da unten am Fußknöchel, wo ich leider vergessen habe, mich einzucremen. Das wird sich dann morgen rächen. Aber was für ein relaxter Tag das ist! Keine Hetze. Nur von einem schönen Ort zum nächsten strampeln, hier anhalten, dort anhalten… innehalten. Vor lauter Tiefenentspannung kommen wir dann fast doch noch in Stress, als wir feststellen, dass es höchste Zeit ist, sich frisch und fein zu machen. Denn ein Abendessen im Inselloft Esszimmer wartet ja auf uns.
Unser Abendessen im Inselloft Esszimmer…
Beim Abendessen im Inselloft Esszimmer werden wir von Küchenchef Felix Wessler und seinem Kollegen Stefan Heider herzlich gegrüßt. Die offene Küche, die uns schon beim Frühstück so gut gefallen hat, ist jetzt am Abend quasi eine Show-Küche in der man allen Beteiligten beim Zubereiten der Gerichte direkt auf die Finger schauen kann. Das finde ich sehr spannend – ich bin ja eine passionierte Beobachterin.
Es hat auch keiner etwas dagegen, wenn man beim Luschern mal etwas näher kommt – die Stimmung ist komplett gechillt und alle haben gute Laune. Ich klöne nebenbei ein bisschen mit dem 27-jährigen Küchenchef, der in seiner Freizeit auf gerne mal mit Kamera auf der Insel unterwegs ist. Als es um deine Arbeit als Koch geht, spürt man bei jedem Wort, dass er liebt, was er tut. Und das schmecken wir dann auch.Das Brot, das uns vorweg serviert wird, kommt aus der hauseigenen Inselloft-Bäckerei. Ehrlich gesagt muss ich hart am mich halten, mich nicht schon vor dem Auftischen des eigentlichen Menüs daran satt zu essen, so frisch, lecker und knusprig ist es. Ich habe danach hausgemachte Ravioli, mit Pesto, Feige, Pecorino, Mohn & Parmesan getoppt von argentinischen Rotschwanzgarnelen. Stephan bekommnt Kalbsbäckchen auf Süßkartoffelpüree mit Frisée und Goji-Beeren. Beides war köstlich. Wirklich junge, frische Inselküche, wie versprochen.
Die Speisekarte im Esszimmer wechselt übrigens in der Auswahl seiner saisonalen Speisen regelmäßig. Ein frei wählbares 3-Gänge-Menü ist für 39,- € zu haben und lohnt sich absolut.
Noch auf einen Absacker mit Meerblick in die Milchbar…
Wie gut, dass hier alles so nah beieinander ist. Nur ein paar Schritte und wir verbringen den Rest unseres Samstagabends noch mit einem Sundownder in der Milchbar.
Ein bisschen wehmütig sind wir jetzt schon, weil wir morgen Nachmittag wieder abreisen müssen. Das nächste Mal bleiben wir länger. Ich schwör’s.
Ein letztes Moin Moin am Sonntagmorgen! Heute mal Frühstück im Bett im Inselloft…
Wir haben einen faulen Sonntagmorgen und Frühstück im Bett! Denn wir haben ja noch die leckeren Dinge aus der Begrüßungtüte von Freitag in unserer kleinen Küche hier im Loft… Marmelade, Käse, Wurst, Milch, Kaffee und Tee.
Frisches Baguette und Brötchen konnten wir für den Morgen bei der Inselloft-Bäckerei vorbestellen. Sie wurden uns frisch durftend an die Zimmertür gehängt. Wir könnten hier ewig lange gemütlich bleiben, aber die Sonne kitzelt an unserer Nase und es zieht uns natürlich nochmal raus. Unsere Bikes warten schon.
Gefährliche Shopping-Stippvisite im Design-Shop 1837…
Auf dem Weg zu den Rädern kommen wir dann wieder gefährlich nahe am hauseigenen Design-Shop 1837 vorbei. Vielleicht doch noch ein Souvenir einkaufen? Ich muss mich sehr zusammenreißen. Klappt nicht.
Am Ende muss ich dann doch noch schnell eine Tüte mit schönen Dingen rauf auf’s Zimmer bringen, bevor wir unsere Sonntagsradtour starten können. Ich sage doch. Dieser Laden ist hochgradig gefährlich.
Jetzt aber nicht noch lange trödeln, sondern nochmal ab auf die Räder…
Eine letzte Radtour an den Dünen entlang. Ein letztes mal am Strand dösen, den Wellen beim Rauschen und den Möwen bei Kreischen zuhören. Und vor allen, den Sonnenbrand von gestern, da unten an den Fußknöcheln, lieber ein bisschen abdecken.
Während Stephan ein kleines Nickerchen macht, gehe ich noch mal am Wasser spazieren. Mir fällt auf, dass ich hier kaum Plastik herumliegen sehe. Auch keine kleinen Plastik-Körnchen am Wellensaum, solche, wie sie mich bei unserem letzten Besuch in SPO sehr entsetzt haben.
In den letzten 2 Jahren sammele ich nämlich keine Muscheln mehr am Strand, sondern oft Plastikteile, um sie dann in die Mülltonnen zu werfen. Aber hier sehe ich kaum etwas. Ich bin erstaunt und auch ein bisschen erleichtert…. obwohl ich mir natürlich keine falschen Illusionen mache, dass die Natur hier weniger bedroht ist. Es tut trotzdem gut, einfach nur Sand, Muscheln und vielleicht mal einen dahingeschiedenen Krebs zu sehen. So wie es eigentlich sein soll.
Tschüss Strand. Ich werde dich vermissen!
Noch einen letzten Stop an der Milchbar in der Sonne und auf ein letztes Frieseneis…
Wir reizen die Stunden, die uns bleiben, bis zum Letzten aus und drehen mit dem Rad nochmal eine Runde durch den Ort und am Kurpark vorbei. Unser Ziel ist die Frieseneis-Diele – einem kleinen Pavillon in der Bülowallee links neben dem Conversationshaus.
Ich wähle das neue Champagnereis mit frischem Erdbeerpüree und Baiser-Knusper. Ein bisschen Zeit bleibt noch für eine Rhabarberschorle auf der Mauer der Milchbar und einen letzten Blich auf die Nordsee. Und dann müssen wir wirklich los, es ist ein Jammer… wir würden gern bleiben. Unser Bus zur Fähre fährt an der Haltestelle “Milchbar” ab und wir sind wehmütig.
Tschüss Norderney, die Zeit war zu kurz, aber wir kommen wieder…
Das wunderbare Wochenende ist viel zu schnell vergangen – soviel steht fest. Aber dafür hatten wir trotzdem maximale Entspannung, ohne viel Brimborium. Und fest steht auch, dass wir wiederkommen und unbedingt wieder im Inselloft Norderney wohnen wollen. Denn unser Aufenthalt fühlte sich in der lockeren Atmosphäre gar nicht so sehr nach Hotel an, sondern ein bisschen wie ein Besuch bei sehr coolen Freunden. :) DANKE an dieser Stelle auch nochmal dafür!
Es gibt beim nächsten Mal noch so viel zu entdecken. Zum Beispiel die Natur im Inselosten zu sehen und mit etwas Glück Seehunde zu beobachten. Oder mit schlammigen Füßen eine Wattwanderung zu machen. Oder das bade:haus zu besuchen. Für alles, was Norderney so zu bieten hat, war ein Wochenende dann doch viel zu kurz. Für viel Entspannung aber nicht. Wir verlassen die Insel mit frisch durchgepustetem Kopf und vollen Seelen-Akkus…
Habt ihr jetzt vielleicht auch Lust auf Norderney bekommen? So könnt ihr auf die Insel anreisen…
Fahrt mit eurem Auto oder der Bahn bis nach Norddeich. Von dort aus nehmt ihr die Fähre auf die Ostfriesische Insel Norderney, die in etwa stündlich fährt und ca. 55 Minuten für die Überfahrt benötigt. Die Hin- und Rückfahrt pro Person kostet 19,50 Euro. Genauere Informationen zum Fahrplan und den Preisen findet ihr auf der Webseite der Reederei Frisia. Dort könnt ihr auch Tickets vorbuchen.
Mein Tipp – Falls ihr mit dem PKW anreist, lasst euer Auto für die Dauer eures Urlaubs auf dem Festland auf einem der großen Parkplätze vor Ort stehen und spart euch die zusätzlichen Kosten für eine Mitnahme eures Wagens! Ihr könnt ihn auf der Insel sowieso nicht gebrauchen, denn der Autoverkehr ist stark eingeschränkt und an Zonen und Zeiten gebunden. Es macht auch keinen Sinn, ein Auto dabei zu haben, denn man kann die Insel ganz wunderbar mit dem Fahrrad erkunden. Das ist doch Entschleunigung deluxe und genau das, was man will! ;)
Leserinfo & Tranzparenz | Dieser Blogpost ist in freundlicher Zusammenarbeit mit dem Hotel Inselloft Norderney im Rahmen eines unverbindlichen Presseaufenthalts entstanden. Weitere Zuwendungen gab es nicht. Eine verbindliche Berichterstattung über unseren Aufenthalt hier auf meinem Blog wurde jedoch im Vorfeld vereinbart, daher auch die Kennzeichnung als “Advertorial”. Der Inhalt dieses Blogpost stand mir jedoch völlig frei und spiegelt meine persönliche Begeisterung wieder. Denn meine Meinung bleibt unverkäuflich, so wie ihr es von mir gewohnt seid! :)
Corinna Haselmayer
28. Mai 2018 at 13:58Da will ich auch mal hin!
Nic {luzia pimpinella}
28. Mai 2018 at 21:43:)
Nria
28. Mai 2018 at 18:28Wie schön! Zum letzten Mal war ich in der 7. Klasse auf Klassenfahrt auf Norderney und das ist fast 20 Jahre her … aber jetzt habe ich Lust, wieder hinzufahren :)
(nur was man an Frühstück im Bett toll finden kann, werde ich nie verstehen :D)
Nic {luzia pimpinella}
28. Mai 2018 at 21:43Haha… ja die Krümel sind natürlich immer lästig. Aber wir sind ja abgereist und mussten nicht mehr in dem Bett schlafen! ;D
nic
28. Mai 2018 at 21:12Na, wenn die Garnelen aus Argentinien kommen ist das Baden-Württembergische Bier ja geradezu “local”. :D
Nic {luzia pimpinella}
28. Mai 2018 at 21:39Nun ja, bei der Küche vom Esszimmer schrieb ich saisonal nicht lokal und es gibt wohl auch eher selten Rotschwanzgarnelen in der Nordsee. ;) Süßkartoffel, Goji-Beeren und Feigen wären dann auch fix raus.
Immerhin weiß ich bei deinen Kommentaren seit Jahren, dass du dir immer die Mühe machst, meine Texte wirklich zu lesen, liebe Nic. Danke dafür! ;D
Petra Amann
28. Mai 2018 at 21:33Dankeschön liebe nic fürs gügsla 😂
Nic {luzia pimpinella}
28. Mai 2018 at 21:35Haha, dieses Wort, Petra!
Immerhin weiß ich jetzt, was es heißt. ;)
Immer wieder gern…
Yna
30. Mai 2018 at 12:29Ach wie toll, liebe Nic,
ich war ja nur mal ganz kurz dort vor 2 Jahren. Eine Bekannte hat noch ihr Elternhaus dort und ist sehr oft auf der Insel. Wir hatten zwar kein tolles Wetter (hat leicht genieselt), aber wir sind mit den Rädern auf der Fähre von Norddeich rübergefahren und trotzdem ein wenig rumgeradelt. So groß ist die Insel ja nicht :) Zwei Freundinnen sind in den Sommerferien dort. Denen werde ich auf jeden Fall deinen Bericht schicken.
Für uns geht es hier auch bald wieder los. Mit Camper und Hund sind unsere Fernreisen ja jetzt nicht mehr möglich (leider), also auf zu neuen Ufern. Das Nordkap steht auf dem Programm. Ich bin gespannt!
Lieben Gruß, Yna
Katharina von 4Freizeiten
1. Juni 2018 at 11:54Hach, Norderney <3
3x war ich schon da, zuletzt letzten Sommer und ich würde sofort wieder hin fahren.
Es war so schön, deinen Bericht zu lesen und dabei auch zu wissen, was wo ist und die Orte schon selbst gesehen zu haben. Danke fürs mitnehmen.
Liebe Grüße,
Katharina
Kat
3. Juni 2018 at 10:17Ein toller Bericht, mit tollen Fotos. Das macht mir jetzt auch ordentlich Lust auf Norderney. Sicherlich auch mit Kleinkind schön (?!).
Sagt mal, habe ihr eigentlich einen Fernauslöser für die Kamera dabei oder muss immer eine/r von euch nach Betätigung ins Bild sprinten und dort dann ganz „entspannt“ posieren? (Der Gedanke an letzteres amüsiert mich allerdings mehr, besonders beim Frühstück im Bett. )
Nic {luzia pimpinella}
5. Juni 2018 at 9:18Haha Kat,
na, das wäre dann doch ein bisschen anstrengend. Da würde und der Auslöser sicher oft im Hechtsprung erwischen. ;) Nein, es gibt ja technische Möglichkeiten, die einfacher sind. Ein kleiner Remote-Auslöser oder auch das Wifi an der Kamera. Das kann man ja mittlerweile mit dem Handy koppeln und löst dann über einen Klick auf die App aus.
Lena
1. Juli 2018 at 16:07Da geht mein Herz auf!! Ich bin seit meiner Kindheit mindestens einmal pro Jahr auf Norderney! Mittlerweile mit meiner eigenen Familie. Bei mir stellt sich die Entspannung auch immer schon auf der Fähre ein. Und in den letzten Jahren hat sich so unglaublich viel getan auf der Insel, es gibt so tolle Hotels/Apartments, Restaurants, Shops etc. da macht es noch mehr Spaß dort Urlaub zu machen. Im August geht es wieder für eine Woche hin ;)
Anke
3. Mai 2019 at 13:57Wundervoll <3 Ich bin ein Baltrum-Mädchen und war noch nie auf Norderney. Und von dem was man gemeinhin so über die Insel hört war ich immer zögerlich in letzter Zeit. Aber das Inselloft und dein Bericht hier machen mir gerade richtig Lust auf die Nordsee! <3 Das wäre ja mal was für ein langes Wochenende :)
Nic {luzia pimpinella}
3. Mai 2019 at 14:08Was hört man denn so “gemeinhin” über die Insel? Da macht mich jetzt neugierig… ;)