Baby Steps | Ihr wisst ja… manchmal suche ich etwas länger, wie z.B. bei meinem festen Haarshampoo. Und in den letzten Jahren stand auch immer wieder pünktlich im Frühling die Frage “Welche Sonnencreme kaufe ich?” auf meiner Agenda. Bisher hatte ich kaum etwas gefunden, was komplett meinen Wünschen an Inhaltsstoffen, Textur und Wirkung entsprochen hätte. Irgendwas war immer und ich habe oft Kompromisse gemacht. Aber ich kann ja hartnäckig sein und habe weiter nach unbedenkliche Sonnencremes für meine Haut und auch die Natur gesucht, ohne dass ich Abstriche beim Sonnenschutz machen muss oder ich nach dem Eincremen wie ein weißes Gespenst aussehe.
Neulich habe ich dann mal eine Fragerunde auf meinem Instagram zum Thema Sonnencreme gestartet und die Damen in meiner lieben Insta-Community gefragt, was sie denn so empfehlen können. Es kamen hunderte von Tipps zusammen. Leider waren die wenigsten für mich brauchbar. Dass der gute Sonnenschutz nicht unbedingt vom Preis der Cremes abhängt, ist ja mittlerweile bekannt. Ganz viele Produkte vom Discounter schneiden da oft besser ab, als teure Kosmetikmarken. Aber mit ging es bei der Fragestellung vor allem um die Inhaltsstoffe.
Welche kritischen Substanzen ich in Zukunft nicht mehr in meinem Sonnenschutz haben wollte…
- bedenkliche chemische {organische} UV-Filter
- Mikroplastik oder schwer abbaubare flüssige Polymere
- Nanopartikel
- hormonell wirksame Substanzen, z.B. Parabene
- allergene Inhaltsstoffe
- Oxybenzon, Octocrylen oder andere korallenschädigende Substanzen
- nicht nachhaltig angebautes Palmöl
Das alles wollte ich in Zukunft möglichst gern vermeiden. Und da reichte dann leider oft ein kurzer Blick in die Codecheck-Liste der Inhaltsstoffe, um die Tipps, die ich auf Instagram bekam, gleich wieder zu verwerfen. Vielfach herrscht bei Käufer:innen von Sonnenschutz-Kosmetik halt auch die Glaube, dass eine Creme gut ist, sobald “sensitiv” oder “antiallergen” drauf steht und man eben keine allergischen Hitzepickelchen in der Sonne bekommt. Oder aber weil es eine teurere Marke ist, die es in der Apotheke zu kaufen gibt. Doch tatsächlich sagt beides nichts über die Inhaltsstoffe der Produkte aus und ein genauerer Blick darauf lohnt sich immer. Meistens ist man sehr negativ überrascht, was da alles so drin ist.
Meinem Ziel, eine haut- und auch umweltfreundlichere Sonnencreme zu finden, die keinen Wasserorganismen schadet, wenn ich mal schwimmen gehe, bin ich dennoch aufgrund der Tipps näher gekommen. Bei meiner Gesichtspflege mit hohem Lichtschutzfaktor war ich schon im letzten Sommer fündig geworden. Und nun habe ich tatsächlich ein paar unbedenkluiche Sonnencremes für den Körper entdeckt, die für mich funktionieren. Die persönlichen Erfahrungswerte möchte ich natürlich gern teilen, denn ich weiß, dass ich nicht allein auf der Suche bin.
Für mich war unter anderem wichtig, dass die Produkte auch einen hohen Lichtschutzfaktor haben…
Ich benutze für meine sehr sonnenempfindliche, sommersprossige Haut seit Jahren nur noch LSF 50, manchmal auch 30. Aber darunter gehe ich nicht los. Hautkrebsvorsorge ist ja für meinen Hauttyp auch immer ein großes Thema und da gehört ein starker UV-Filter für mich einfach dazu.
Ein Disclaimer vorweg… Dies hier ist ein rein redaktioneller Blogpost, ohne irgendeinen Werbeauftrag. Alle Produkte habe ich selbst gekauft. Ich habe durch meine BTA-Ausbildung zwar einen ganz guten Einblick in die Chemie, aber ich bin keine Chemikerin. Ich bin auch keine Dermatologin. Deswegen werde ich hier hier in meinem Post auch keine Wissenschaft aus dem Thema machen, sondern von mir recherchierte, allgemeine Infos sowie meine persönlichen Empfehlungen und Erfahrungen nach besten Wissen und Gewissen teilen.
Chemische, organische und mineralische UV-Filter… wo ist der Unterschied?
Es gibt zwei unterschiedliche Arten von UV-Filtern, um die Haut vor Sonnenbrand, vorzeitiger Hautalterung und Schäden durch starker UV-Strahlung zu schützen. Zum einen chemische Filter {die auch oft organische Filter gennannt werden} – sie absorbieren für gewöhnlich die UV-Strahlen und wandeln sie auf der Haut in Wärme um. Mineralische Filter hingegen reflektieren durch kleine Partikel von Zinkoxid oder Titaniumdioxid das Sonnenlicht und somit auch die UV-Strahlung auf der Haut. Beides hat natürlich seine Vor- und Nachteile, die man für sich selbst abwägen muss.
Mineralische Filter gelten als unbedenklich und sicher für dem Menschen und die Natur. Allerdings „weißeln“ die enthaltenen Mineralien auch stark. Was das Eincremen oft sehr unschön macht, wenn man danach wie ein Gespenst herum laufen muss. Mittlerweile gibt es auch mineralischen Sonnenschutz mit kleineren Zinkoxid-Partikeln, der sich unsichtbarer verteilen lässt. Doch da kommt dann wieder die kritische Frage nach den „Nanopartikeln“ auf und ob diese dann vielleicht die Hautbarriere durchdringen, anstatt auf der Oberfläche zu bleiben. Eine australische Studie der Uni Brisbane von 2018 besagt, dass dies wohl nicht der Fall ist. Wer aber ganz sicher sein will, sollte dann vielleicht auch auf mineralische Sonnencremes ohne Nanopartikel achten. In Europa müssen übrigens alle Nanopartikel in den Inhaltstoffen auf der Kosmetikverpackung deklariert sein. Sie sind einfach zu erkennen am (Nano) hinter der jeweiligen Substanz in Klammern {z.B. Zinc Oxide (Nano)}
Es gibt jedoch auch chemische {organische} UV-Filter, die als unbedenklich gelten. HIER habe ich eine sehr umfangreiche Liste mit den unbedenklichen Filtersubstanzen. Dort findet ihr übrigens ebenfalls eine Liste mit chemischen UV-Filter-Substanzen, die als hingegen bedenklich gelten, weil sie die Hautbarriere durchdringen, Allergien auslösen können, im Verdacht stehen Stoffwechselprozesse zu stören oder Mikroplastik enthalten.
Nun aber meine persönlichen Tipps Meine Tipps für unbedenklichere Sonnencremes…
Dayshade Anti-Aging SPF 30 Cream von Beyer & Söhne
- Nachtrag: Dayshade gibt es seit 2022 auch mit SPF 50!!!
- benutze ich auch an nicht so sonnigen Tagen, wenn ich draußen bin unter meiner normalen Tagespflege im Gesicht
- leichte Textur, zieht gut ein
- nasserfest bis 40 Minuten
- meiner Erkenntnis nach keine bedenklichen Inhaltsstoffe, unbedenklicher organische UV-Filter
- mit den Wirkstoffen Vitamin E, Astaxanthin {Antioxidant aus Rotalgen}, Vitamin C, Panthenol, Rote Bete Extrakt, Hyaluron, Carnosine – eigentlich schon eine vollwertige Tagespflege
- frei Mineralölen und Silikonen, keine hormonell wirksamen Substanzen oder Mikroplastik, keine Duft- und Farbstoffe
- noch ein Verpackungsplus für den Spender aus Glas
- leider sehr hochpreisig, aber sehr ergiebig, ich komme eine Saison damit aus
Dayshade SPF 50 Öl-Fluid von Beyer & Söhne
- benutze ich seit letztem Jahr für mein Gesicht, wenn ich in die Sonne gehe, zusätzlich zu meiner normalen Tagespflege
- die ölige Konsistenz ist sicherlich nicht etwas für Jede:n, der Sonnenschutz ist allerdings 1A
- wasserfest bis 20 Minuten
- meiner Erkenntnis nach keine bedenklichen Inhaltsstoffe, unbedenkliche organische UV-Filter
- mit den Wirkstoffen Vitamin E, Tocotrienole, Astaxanthin {Antioxidant aus Rotalgen}, Ceramide
- frei Mineralölen und Silikonen, hormonell wirksamen Substanzen und Mikroplastik, keine Duft- und Farbstoffe
- leider sehr hochpreisig, aber sehr ergiebig, ich komme 1 Jahr+ damit aus
Pediprotect Sonnenspray LSF 50
- für den Körper, nicht wasserfest
- die Produktbezeichnung Spray finde ich nicht so ganz passend, die Konsistenz ist eher die einer Lotion, lässt sich super verteilen und weißelt nicht
- meiner Erkenntnis nach keine bedenklichen Inhaltsstoffe, unbedenkliche organische UV-Filter
- ohne Mikroplastikpartikel, ohne Nanopartikel, ohne Octocrylene {korallenfreundlich, konform gem. dem Hawaiianischen Riffgesetz}, ohne PEG-Emulgatoren, ohne Mineralöle, ohne Parabene
- keine Farb- und Konservierungsstoffe, vegan zertifiziert
- gibt es auch als Cremes “Gebirgssonnencreme” {nicht wasserfest} und “Meeressonnencreme” {wasserfest}, alle drei habe ich ganz normal bei DM in der Drogerie gefunden
- Preisleistungsverhältnis mit ca. 9,95 bzw. 11,95 {150 ml} für eine so unbedenkliche und dennoch angenehm aufzutragende Sonnenlotion echt gut, wie ich finde
boep Sonnencreme Familie LSF 30
- für den Körper, anscheinend nicht wasserfest
- durch den mineralischen Zinkoxid-UV-Filter ist die Konsistenz etwas klebrig und die Sonnencreme weißelt auch ein bisschen {entgegen des Herstellerversprechens} – der Gespenstereffekt hält sich allerdings sehr in Grenzen und ist absolut erträglich, finde ich
- meiner Recherche nach keine bedenklichen Inhaltsstoffe, mineralischer UV-Filter
- ohne Mineralöle, ohne Parabene, ohne PEGs, ohne Ococrylen und ohne Mikroplastik
- vegan, naturkosmetik-zertifiziert und korallenfreundlich
- ebenfalls in unserer DM Drogerie zu finden, allerdings mit 18,95 {100 ml} teurer als die von Paediprotect
V.Sun hello Sunshine SPF 5o
- für den Körper, wasserfest
- lässt sich supergut verteilen und weißelt nicht – duftet stark nach Vanille, worauf ich allerdings auch gerne verzichten könnte
- Nachtrag: es gibt seit 2022 nun auch eine “Perfum Free” Variante als Body Cream sowie 2 SPF 50 Sonnencremes speziell für das Gesicht, eine davon ebenfalls duftneutral
- meiner Recherche nach leider wenige leicht bedenkliche Inhaltsstoffe, organischer UV-Filter
- keine Nanopartikel, kein Mikroplastik, kein Octocrylen, oder andere Inhaltsstoffe, die das Wachstum von Korallen beeinträchtigen
- enthält u.a. die Wirkstoffe Vitamin E und Ectoin zur Abwehr von freien Radikalen sowie Sheabutter und Aloe Vera aus kontrolliert biologischem Anbau
- 100% in Deutschland hergestellt {auch unsere Produktverpackungen}, also kurze Transportwege
- im Online-Shop erhältlich und mit 14,95 für eine große 200 ml Tube ein erstaunlich gutes Preisleistungsverhältnis
- gibt es auch mit LSF 15 und 30
- mit jedem verkauften Produkt unterstützt die Marke Meeresschutz-Projekte, z.B. zum Wiederaufbau von Korallenriffen.
Soweit meine neusten Entdeckungen in Sachen Sonnenschutz. Vielleicht ist ja auch für euch ein Tipp dabei. Jetzt fehlt mir eigentlich nur noch das passende Wetter und Urlaub! ;)
Leser*innen-Info & Transparenz | Dieser Blogpost rein redaktionell. Sämtliche Markennennungen und Verlinkungen von Bezugs- und Informationsquellen sind ein Leser*innen-Service resultierend aus persönlichen Erfahrungen – völlig unbeauftragt, unabhängig und in keiner Form vergütet. Alle hier genannten Produkte sind selbst gekauft.
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14 Comments
Daniela
26. Mai 2021 at 18:58Danke für den tollen Artikel
Nic {luzia pimpinella}
26. Mai 2021 at 19:42Sehr gerne! :)
Ines
26. Mai 2021 at 20:25Kommt wie gerufen, danke! Hab letzte Woche die Sonnencreme von Lavera genutzt, wurde extrem weiß und suche nun nach Alternativen.
Friederike Busch
26. Mai 2021 at 21:02Vielen lieben Dank, dass du dir immer die Mühe machst! Da werde ich mal schauen, was ich für uns jetzt kaufen werde.
Liebe Grüße, Rike
Miri D
27. Mai 2021 at 7:43Vielen Dank für den tollen Beitrag. Er kommt genau zum richtigen Zeitpunkt, in den kommenden Tagen soll es hier am Alpenrand etwas sonniger werden. Yesss!
Anja
27. Mai 2021 at 9:31Auch wenn es gerade vom Wetter her nicht nach Sonnencreme aussieht… 🌧
Vielen Dank für die Rechere. Sehr informativ und ich werde mal bei Gelegenheit danach gucken.
Liebe Grüße
Anja
Andrea
30. Mai 2021 at 22:11Die Dayshade hält bei dir ein Jahr? Dann nimmst du aber nicht annähernd die erforderliche Menge, oder? Sonnenschutz muss man ja sehr großzügig auftragen, da reichen 50 ml für einen Monat. Ich gebe zu, so viel schaffe ich auch nicht… Entsprechend verringert sich dann aber der LSF. Ich habe mal nachgesehen: von der Dayshade Creme braucht man 4 Pumphübe, vom Öl 3. Das ist eine ordentliche Menge.
LG Andrea
Nic {luzia pimpinella}
30. Mai 2021 at 23:25Hallo Andrea! Meine Gegenfrage… benutzt du jeden Tag im Jahr mit mehrmals nachcremen Sonnencreme im Gesicht? ;) Also ich nicht. die meisten Tage im letzten Jahr habe ich nicht mal das Haus verlassen, weil ich im Home-Office arbeite. Dann benutze ich natürlich auch keinen Sonnenschutz fürs Gesicht. Wofür auch? Und im Winter wenn keine Sonne scheint, bei Regen etc. nur um zum Einkaufen zu gehen jetzt auch nicht unbedingt.
Deswegen, für die Zeit im Jahr, wo ich wirklich effektiv Sonnenschutz im Gesicht brauche, ja da komme ich mit einer dreißiger und einer fünfziger bisher hin.
Nic {luzia pimpinella}
31. Mai 2021 at 10:03Vielleicht sollte ich auch noch dazu sagen, dass ich die Dayshade Fläschchen unterwegs nicht dabei habe. Wenn wir also im Urlaub sind und an einem See oder auf einer Wanderung, wo ich auf jeden Fall nachschmieren muss, dann habe ich die nicht in der Tasche oder im Rucksack. Dafür sind die mir zu teuer und ich habe auch immer Angst, dass das Ölfläschchen vielleicht auslaufen könnte. D.h. wenn unterwegs nachgecremt werden muss, dann nehme ich halt die Körpercreme, die ich sowieso dabei habe. ;)
Sabine Rieger
1. Juni 2021 at 15:20Vielen Dank für die tollen Tipps. Da schau ich gleich mal ….
Wo kaufst du das Dayshade Spf30? Beim Hersteller ist es wohl ausverkauft 😢
Lg Sabine
Nic {luzia pimpinella}
3. Juni 2021 at 9:46Hallo Sabine, bisher die habe ich tatsächlich beim Hersteller gekauft.Frag doch da mal nach, ob sie wieder reinkommt. Bestimmt.
El
13. Juli 2021 at 15:23Ich warte schon so sehnsüchtig darauf. Kommt laut Herstellerangaben ab Mitte/Ende Juli wieder :)
Elke
6. September 2021 at 20:14Danke für die Recherche. Paediprotect habe ich mir daraufhin gekauft. Und vertrage sie sogar im Gesicht.
Nic {luzia pimpinella}
7. September 2021 at 11:19Das freut mich. :)