Jedes Jahr verbrauchen die Menschen auf der Welt 1.000.000.000.000 {eine Billion} Plastiktüten. Die meisten davon landen im irgendwann Meer. Sowie anderer Plastikmüll auch – rund 400 Kilogramn in jeder Sekunde. Wir Deutschen allein verbrauchen im jährlich 2.3 Milliarden Coffee to go Becher. Das sind 320.000 Kaffeebecher pro Stunde. Tendenz steigend. Weltweit sind es 1 Million Einwegbecher pro Minute. Im Jahr 2050 wird es voraussichtlich mehr Plastik in den Meeren geben als Fische!
Bäm!
Und wir alle tragen dazu bei, dass es genau so furchtbar erschreckend ist, wie es ist. das ist die traurige Wahrheit. Aber wir alle haben es auch in der Hand, daran etwas zu ändern. Jeder von uns kann im Alltag Entscheidungen treffen, die etwas verändern. Jeder von uns kann jeden tag Plastikmüll vermeiden oder sogar stellenweise ganz aus seinem Leben verbannen. Daher möchte ich mit meinem heutiges Post sehr gern die Kampagne „Weniger Plastik ist Meer“ der WDC {Whale & Dolphin Conservation} unterstützen.
Nun, ich halte mich selbst ganz bestimmt nicht für eine Heilige, was meinen bleibenden Plastik-Fußabdruck auf dieser Welt betrifft. Ich kaufe nicht ausschließlich auf dem Markt, im Reformhaus und in Bioläden. Nein, ich kaufe auch im Supermarkt. Oft genug bin ich ein Verpackungsopfer und kaufe Dinge nur wegen des hübschen Drumherums. Ich werde wohl nie ein zero-waste Leben führen. Dennoch versuche ich, meinen Beitrag zu leisten, dass weniger Plastikmüll in Umlauf kommt. Denn ich gehöre zumindest zu der Sorte Mensch, die glaubt, dass jede Tat zählt, mag sie manchmal auch nur klein sein. Deshalb möchte ich heute meine Tipps teilen, wie man im ganz normalen Leben ohne viel Aufwand schon eine Menge Plastik einsparen kann. Für Vieles reicht oft schon eine kleine Änderung der ollen Gewohnheiten. Jeder Tag ist ein doch guter Tag, um etwas zu ändern!
11 Tipps um Plastikmüll im Alltag zu reduzieren und zu vermeiden
1. Möglichst viel selbst kochen
Nun gut, von industriellem Fertigessen auf selbst gekochte Mahlzeiten umzustellen ist sicherlich kein kleiner Schritt, sondern ein großer. Und bei euch Bloglesern bin ich irgendwie auch sowieso an der falschen Adresse mit diesem Aufruf. Denn schließlich kommen auch viele von euch wegen meiner Rezepte her. Trotzdem und nur, um es nochmal festzuhalten: frisch selbst zu kochen und keine Fertiggerichte zu kaufen, spart Plastikmüll! Das es ganz nebenbei ein Segen für die eigene Gesundheit ist, brauche ich eigentlich auch nicht betonen. Tue es aber hiermit trotzdem.
2. Den Coffee to go nicht im Pappbecher mitnehmen
Ich trinke selbst eher selten Coffee to go. Aber ich weiß, wenn nicht zuhause, sondern in irgendeinem Büro außerhalb arbeiten würde, wäre ich eine heiße Kandidatin für einen Kaffee unterwegs. Also, wo bitte ist das Problem, einfach seinen eigenen {Thermo}Becher für das morgendliche Must-Have zum Kaffeebrüher des Vertrauens mitzunehmen? Es gibt da so schicke Dinger, dass man sie sogar als modisches Accessoire betrachten kann, wenn einem das Umweltschutz-Argument allein nicht ausreicht.
3. Keine Plastiktüten beim Klamottenkauf benutzen
Lieber einen großen Stoffbeutel oder stylischen Shopper dabei haben. Ich mache das tatsächlich schon seit Jahren und freue mich, dass Plastiktüten bei einigen Ladenketten inzwischen nicht mehr wie selbstverständlich dazu gereicht werden, sondern Geld kosten. Wenn ihr mich fragt, sollten die noch viel mehr kosten!
4. Stoffbeutel zum Lebensmitteleinkauf mitnehmen
Ich bin sehr froh, dass das für viele Deutsche schon seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit ist, seine eigenen Stofftaschen oder Körbe mit zum Einkauf zu nehmen. Trotzdem sehe ich immer noch viel zu viele Leute jeglichen Alters, die an der Kasse mal eben eine oder mehrere Plastiktüten mit aufs Band legen. Sorry, dass kann ich nicht verstehen. Auch deswegen könnte von mir aus eine Plastiktüte 5 Euro kosten. Vielleicht werden kann auch die Letzten mal schlauer.
5. Dünne Plastiktütchen beim Obst- und Gemüsekauf vermeiden
Wenn man nicht ständig sein Grünzeug auf dem Markt kauft {kaufen kann}, begegnen einem zwangsläufig die dünnen Tütchen, in die beim Supermarktkauf das Obst und Gemüse verpackt werden. Dabei sind diese ganz besonders übel. Man benutzt sie garantiert nur einmal für den Weg nach Hause und sie wandern direkt in den Müll. Deshalb macht es Sinn, von vorn herein nach anderen Möglichkeiten zu suchen, sein Obst und Gemüse nach Hause zu transportieren. Brauchen 5 Äpfel zum Abwiegen wirklich eine Tüte? Nein, ganz sicher nicht. Und falls doch ein Beutelchen für dies uns das notwendig ist, wieso dann nicht vielleicht selbstgemachte Obstbeutel, die man zum Einkaufen bei sich hat!? Letztes Jahr habe ich hier im Blog auch schon einmal über das Thema geschrieben und DIYs für selbstgenähte Obstbeutel verlinkt. Das Ganze kann man natürlich auch aus Netz- oder Tüllstoff nähen, dann kann die Kassiererin auch sehen, was sich im Beutel befindet… falls es an der Kasse unnötige Diskussionen geben sollte. Bei meinem Edeka gibt es die glücklicherweise nie.
6. Für Frühstück & Co auf der Arbeit, in der der Schule und im Kindergarten Brotdosen u.a. Behälter benutzen
Ich denke, das ist die meisten für uns längst Gewohnheit. Ich hoffe es zumindest. Trotzdem schadet es sicherlich nicht, ganz deutlich festzustellen: Plastikbeutel für die Stulle braucht kein Mensch!
7. Beim Bäcker Brot und Brötchen in einen mitgebrachten Stoffbeutel packen lassen
Andere Baustelle, das gleiche vernünftige Prinzip. Die Sonntagbrötchen und das Brot müssen weder in Papierbeuteln noch in Plastikverpackungen nach Hause transportiert werden. Wie wäre es stattdessen mit einem Stoffbeutel, der nur für diesen speziellen Einkauf da ist – einen Brotbeutel!?
8. Wenn möglich Nachfüllpackungen kaufen
Das vermeidet zwar den Plastikmüll nicht komplett, reduziert ihn aber immerhin. Bei Putzmitteln ist das mittlerweile ganz einfach und ich tue es, wann immer es geht. Natürlich kann man auch ökologische Haushaltsreiniger selbermachen {im Internet gibt es da ganz viele Rezepte – einfach mal danach googeln}, aber wie ich bereits sagte… ich bin in mancherlei Hinsicht eben doch keine Öko-Heilige. Ich wünschte auch, mein Lieblingsshampoo würde es zum nachfüllen geben.
9. Plastikverpackungen im Laden lassen
Geschäfte sind in Deutschland generell dazu verpflichtet, Verpackungsmüll, der durch ihre Waren entsteht, zurück zu nehmen und selbst zu entsorgen. Zugegeben, dass vermeidet den Plastikmüll erst einmal nicht, sondern verlagert nur das Problem. Aber Unternehmen sind nun mal Profit-Organisationen und wenn ihnen die Entsorgung von ihres eigenen Mülls immer mehr Kosten verursacht, ann werden sie mittelfristig daran interessiert sein, selbst Verpackungsmüll zu sparen. Denn wir Konsumenten bestimmen maßgeblich durch unser Verhalten mit, was wie produziert wird.
10. Auf Kaffeekapsel-Maschinen verzichten
Bitte! Ich kann gar nicht oft genug hier und auch im Freundeskreis sagen, wie schrecklich ich Kaffeekapseln finde. Jede einzelne Tasse Kaffee verursacht unnötigen Müll. Würden wir so ein Schickimickiding besitzen, würde ich allein schon 5 Kapseln am Tag schrotten und in den Müll werfen. Ist das wirklich notwendig? Für den Kaffeegenuss sicherlich nicht. Denn frisch gemahlen und selbst gebrüht {per Hand oder auch durch einn Automaten}, schmeckt der Kaffee sowieso viel besser. Und was übrig bleibt wandert bei und direkt auf den Kompost. Zudem werde ich mein Leben lang nicht bereit sein, zu verstehen, wieso die Leute so bereitwillig bis zu 80 Euro pro Kilogramm Kaffee auszugeben, nur weil er in hübsch bunten Kapseln daher kommt. Das kann man allenfalls für Kaffeesorten bezaheln, die von Meerkatzen ausgepupst wurden, wenn man auf so etwas exklusives steht. Besser doch, man investiert sein Geld in Fair Trade Kaffees. Da ist es sicherlich besser angelegt als in einer Kapselmaschine.
Inspiration gefällig? Im Netz gibt es zahlreiche Seiten, die sich nur mit dem Thema Kaffee beschäftigen – ganz entschleunigt. Besonders gern mag ich die Coffee Nerd Rubrik auf dem Blog von Franse liebt Meer. Und das Meer mag eben auch keine Kaffeekapseln. ;)
11. Auf Peeling verzichten oder zumindest auf natürliche Inhaltsstoffe achten
Dieser Punkt beschäftigt mich zu Zeit ganz persönlich. Denn ich ich muss zugeben, über diesen Punkt habe ich mir nie so recht Gedanken gemacht, bevor ich darüber bei der WDC auf Whales.org las. Natürlich gibt es in einem Haushalt, in dem ein pubertierendes Tochterkind lebt, auch Peelings zum Kampf gegen Pickelchen und Mitesser. Mirkopartikel nennen sich da in der Inhaltsliste die Teilchen, die uns die Haut glatt schmirgeln sollen. Dass sie aus Plastik sind, kam mir naiverweise bisher nie in den Sinn. Allein die Vorstellung das wir da schon oft winzigste Plastikteilchen in die Umwelt gespült haben {lt. WDC landen pro Dosis Gesichtspeeling 100.000 Mikroplastikteilchen im Abwasser und somit in den Flüssen!}, jagt mir echt einen kalten Schauer des schlechten Gewissens über den Rücken.
Deswegen gibt es fortan kein herkömmliches Peeling mehr bei uns zu Hause. Es gibt Produkte zu kaufen, die natürliche Schmirgelpartikel wie Seesand, Mandelkleie oder geschredderte Aprikosenkerne enthalten. Letztendlich geht es doch vor allem um den „mechanischen“ Effekt, abgestorbene Hautpartikel zu entfernen. Auch ein Bürstchen kann diesen Zweck erfüllen. Und wenn man der Haut nebenbei noch etwas Pflege angedeihen lassen will, dann gibt es da auch noch diverse selbst gemischte Peelings mit ganz alltäglichen, natürlichen Zutaten. Genau darüber möchte ich in meinem nächsten Post schreiben und ein paar Rezepte teilen. Ihr seht – bei diesem Thema habe ich mich wirklich persönlich angefasst gefühlt und will ganz dringend etwas ändern.
Ihr Lieben, ganz bestimmt habt ihr noch viele Ideen, wie man auch im kleinen den großen Plastikmüll-Berg reduzieren kann. Denn meine Liste ist sicherlich wenig vollständig und absolut ausbaufähig. Ich freue mich davon zu hören, also teilt gern eure Tipps hier in den Kommentaren. Danke fürs zu Ende Lesen dieses Artikels allemal!