SABINE bloggt nicht nur, was ihr HELD AM HERD so an köstlichkeiten
kocht. sie gewährt auch kleine, feine einblicke ins familien- und
hofleben. ich bin immer versucht, sie zu fragen, ob ich bei ihr auch
einen urlaub buchen kann, so idyllisch ist’s bei @heldenbini…
frau PIMPI fragt: liebe sabine, das hast du ziemlich plietsch eingefädelt, als {nach eigenen angaben} kochtechnisch minderbemittelte, dir einen held am herd zu angeln. ich bin sicher, der mann hat nicht nur mit seinen kochkünsten dein herz erobert, aber wenn er es mit drei deiner lieblingsgerichte tun müste, welche wären das und warum kann er sie besonders gut kochen?
SABINE antwortet: liebe nic, ganz scharf erkannt: meinen helden liebe ich natürlich
nicht nur für seine kochkünste, die meine minderbemittelte leistung am
herd zu 200% ausgleicht.. aber schon auch ganz arg dafür. nicht, dass
das jetzt nach lang geplanter vernunftehe aussieht, es hat sich einach
herausgestellt, dass wir beide es zwar sehr lieben gut zu essen, es aber
für ein tolles essen nicht so gut ist, wenn ICH das zubereite. vor
urzeiten frisch verliebt und ohne kinder haben wir noch gemeinsam
gekocht. die ersten rudimentären kochbücher studiert, sind über den
markt geschlendert, haben die zutaten eingekauft und gemeinsam in der
küche gestanden. es zeigte sich allerdings sehr schnell, dass man für
das wirklich gute kochen mit innerer ruhe, einem feinen geschmackssinn
und vor allem geduld ausgestattet sein muss. besonderes letzteres ist so
gar nicht meine stärke. und spätestens mit der geburt unserer zwillinge
und den dann drei sehr quirligen kindern im haus war die zeit, sich zu
zweit mehrere stunden am tag mit der zubereitung einer mahlzeit zu
beschäftigen ja auch vorbei. da geht es an manchen tagen schon einmal
ums nackte überleben :)
mein all-time lieblingsfavorite ist
ein salat mit
scharfen terriyaki hühnchen und der
best-ever-salatsauce
nach familienrezept {
REZEPT hab ich aufm blog verraten}. könnt ich jeden
tag essen. ganz fein finde ich auch
kabeljau mit bohnen und spargel in
misosauce und im moment könnte ich mich einfach reinknien in
SÜSS-SCHARFE SÜSSKARTOFFEL-FRIES, von mir aus auch ohne weitere beilage, dafür jede
menge davon.
frau PIMPI fragt: das zuhause von dir und deiner familie ist ein alter {bauern?}hof, von dem du auch manchmal auf deinem blog wunderschöne fotos zeigst. was liebst du besonders an eurem haus und den landleben? und gibt es trotzdem manchmal momente, an denen du die ganze idylle gern gegen ein großstadtleben eintauschen würdest?
SABINE antwortet: das haus ist eine alte hofreite, wie es sie hier ganz häufig gibt.
wohnhaus, scheune, werkstatt und kleine nebengebäude stehen im quadrat
um einen kleinen innenhof, davor ein großes tor. wenn das zu ist, ist
man in seinem eigenen kleinen kosmos. ist allerdings nicht wirklich
ländlich gelegen sondern in einem vorort von wiesbaden nur 10 minuten
von der stadt entfernt. wir sind vor drei jahren aus beruflichen gründen
hierher gezogen und haben im internet bei der immobiliensuche dieses
heruntergekommene höfchen entdeckt und uns sofort darin verliebt. unsere
familie hat uns damals für verrückt erklärt, dass wir gerade dieses
haus ausgesucht haben, was schnell den namen „messihof“ bekam. es sah
auch wirklich verboten aus, aber wir konnten uns beide sehr genau
vorstellen, was man daraus alles machen kann. ein jahr lang haben wir
umgebaut, renoviert und hübsch gemacht. zeitweise zu fünft auf winzigen
verbliebenen quadratmetern mit notküche gewohnt, während um uns rum
einfach nur baustelle war. und nun finden es alle schön und kommen uns
gerne zahlreich hier besuchen. an diesem haus finde ich besonders schön,
dass es so viele individuelle ecken hat. es ist verwinkelt und durch
die alte bausubstanz so charmant. die große scheune hat noch eine menge
potenzial, das sprengt nur vorerst unsere finanziellen möglichkeiten.
aber wir malen uns gerne aus, was wir da noch alles reinbauen können.
großstadt
finde ich allerdings auch super. ich sag immer: wenn die kinder aus dem
haus sind, will ich eine kleine wohnung mit dachterrasse mitten in
unserer alten heimat düsselodorf. ich möchte auf die straße runter gehen
und sofort ins nächste café stolpern. kultur, restaurants, urbanes
leben und vor allem den rhein in fußnähe, das wärs. aber das hat locker
noch 15 jahre zeit.
frau PIMPI fragt: du hast eine große familie und den esstisch beschreibst du als dreh- und angelpunkt eurer familienzusammenkünfte. wie kann ich mir das vorstellen, wenn alle lieben bei euch zum gemeinsamen essen zusammen kommen? ist es bei euch auch so wie bei uns, wo ich machmal denke, jetzt müsste man eigentlich die videokamera draufhalten, so absurd und unfreiwillig komisch, wie dieses familiending mal wieder ist?
SABINE antwortet: im täglichen leben sind wir zu fünft am tisch. und da herrscht der
normale wahnsinn wie woanders auch. es wird gelacht, gestritten,
umgeschüttet, genörgelt, genossen und der hund liegt pupsend unterm
tisch. manches mal möchte man schöne momente gerne einfrieren für immer,
manchmal ist man einfach nur froh, wenn die mahlzeit vorbei ist, weil
sich alle daneben benommen haben.
in etwas größerem radius
mit allen geschwistern des helden {er hat 5 davon}, meinem teil der
familie und den ganzen zugehörigen ehepartnern und kindern sind es über
30 leute, die sich da zusammenfinden. nicht immer sind alle vollzählig
da, aber es herrscht drängelei in der küche, jeder hat was mitgebracht
oder köchelt noch frisch an seinem beitrag für das essen, es ist laut
und chaotisch. tische werden zusammengeschoben, stühle aus allen winkeln
geholt und irgendwie passen nachher alle an den tisch, essen und sind
zufrieden. diskutieren, lachen und streiten sich. oder gesungen wird
einfach mal so
.
wir haben auch schon mal gemeinsam urlaub in
einer berghütte gemacht, die sonst für ganze wandertruppen genutzt wird.
27 leute waren wir. mit proviant im gepäck als würden wir für monate
überleben müssen. mit so vielen leuten ist die stimmung natürlich auch
nicht immer und überall wie in bullerbü. aber man spürt eine
grundsätzliche ganz tiefe verbundenheit. wenn es irgendwo eng wird,
stehen alle zusammen. am allerliebsten natürlich in der küche.
danke, liebe SABINE, für das interview & an euch alle…