Vor ein paar Tagen habe ich allen 40+,50+, 60+ Menschen meiner Instagram Community folgende Frage gestellt: Was würdet ihr eurem jüngeren Ich heute gerne sagen? Was dieser jüngeren Version von euch gern mit auf dem Weg geben, wenn ihr könntet? Die Resonanz darauf war überwältigend. Damit hatte ich nicht gerechnet.
Da meine Insta-Community zu 92% aus Frauen besteht, waren es allesamt weibliche Stimmen, die dort in den Kommentaren, in persönlichen Nachrichten und eMails sichtbar wurden. Und was sie schrieben, berührte mich zum Teil sehr. Denn viele der Antworten auf meine Fragen machten deutlich, wie oft Frauen dazu neigen, sich selbst immer wieder hinten an zu stellen. Wie oft sie sich darüber definieren, was andere Menschen über sie denken (könnten), sagen oder was die Gesellschaft von ihr erwartet und ihren eigenen Selbstwert davon abhängig machen. Frauen machen sich viel zu selten zur Hauptperson in ihrem eigenen Leben. Und das machte mich beim Lesen ehrlich gesagt sehr traurig.
Dies ist leider keine wirkliche Überraschung. Von klein auf werden Mädchen und weiblich gelesene Kinder vor allem als rücksichtsvolle, höfliche, zurückhaltende, sanfte, hilfsbereite, angepasste, fleißige und liebenswürdige Wesen sozialisiert. Nicht zu vergessen, dass wir natürlich auch adrett und hübsch sein sollen. Wir sollen bitte möglichst alle Gender-Stereotypen erfüllen, die die Gesellschaft von uns „erwartet“. Und viele von uns werden richtig gut im Erfüllen von Erwartungen. Leider verliert man sich dabei allzu leicht selbst. Ich möchte hier heute die Stimmen von 200 Frauen einen Platz geben, die ihre Gedanken zu dieser Frage mit uns geteilt haben. Um sie sichtbar zu machen und auch als Denkanstoß, denn aus den Zeilen könnten wir alle eine Menge über Selbstverständnis und auch Selbstliebe lernen. Continue Reading