Mein Rezept für eine Kimchi Bowl und andere leckere Reisschüssel-Inspirationen

Neulich musste ich mal der Kohlrabi-Invasion in unserem Gemüsefach Einhalt gebieten. Es ist nämlich so, dass in der Wintersaison pro Woche mindestens 2 Kohlrabis in unserer Gemüseretter-Kiste sind. Das Problem ist nur, dass die hier gar nicht in der Menge gegessen werden. Der Mann knabbert in der Mittagspause zur Stulle zwar tapfer gegen die Kohlrabi-Flut an. Aber ohne meine Unterstützung wird’s schwierig. Denn ich vertrage rohen Kohlrabi leider nicht gut {obwohl ich ihn roh sehr gern mag} und gekocht erinnert das Aroma mich immer ein bisschen an Sonntagsessen bei Omma… allerdings ausnahmsweise nicht in einer guten Art. Was also tun mit den ganzen Knolen, die sich in unserer Gemüseschublade türmen?

Kohlrabi-Kimchi selber machen!!! Das war dann neulich meine zündende Idee.

Seitdem ich irgendwann mal Kimchi in einem koreanischen Restaurant auf dem Teller hatte, bin ich diesem fermentierten Kohl total verfallen. Und seit ich irgendwann angefangen habe, klassischen Chinakohl- Kimchi selbst zu machen {HIER findet ihr das Rezept}, haben wir eigentlich immer welchen im Kühlschrank. Das schöne daran ist nämlich… der hält ewig!

Irgendwann habe ich es dann auch mal mit weißem Rettich probiert. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, war der Auslöser damals eigentlich genau der gleich: zu viel Rettich in der Gemüseretter-Box. Denn auch Rettich schmeckt als Kimchi ganz köstlich. Warum also nicht auch Kohlrabi-Kimchi versuchen?

Und das habe ich getan. Kohlrabi-Kimchi nach dem gleichen Rezept, dass ich für den Rettich angewendet habe.

Zutaten für das Kohlrabi-Kimchi… 

• 2 kg Kohlrabi
• 75 g Meersalz oder Steinsalz
• 1 Bund Frühlingszwiebeln
• 3 EL frisch gepresster Knoblauch
• 2 EL fein geriebener, frischer Ingwer
• 2 TL Fischsauce
• 50 g koreanische Gochugaru Chiliflocken {falls ihr es weniger scharf möchtet, nehmt die Hälfte}
• 3 EL Rohrohrucker
• 1 EL Meersalz

Ein wichtiger Tipp… es ist für Kimchi-Rezepte wirklich wichtig, dass ihr Meer- oder naturbelassenes Steinsalz verwendet. Normales Speisesalz enthält oft Flourid und Jodid als Zusatz. Beide Bestandteile sind hinderlich für das Wachstum der Bakterien, die die Fermentation bewirken.

Zubereitung des Kohlrabi-Kimchi…

1. Schält die Kohlrabis und schneidet sie in ca. 1,5 x 1,5 cm große Würfel. Je frischer der Kohlrabi übrigens, desto leckerer und knackiger wird später euer Kimchi!
2. Gebt die Kohlrabi-Würfel in eine Schüssel und vermischt sie gründlich mit dem Meersalz. Dann übergießt ihr sie mit Wasser. Deckt die Schüssel mit einem Teller oder einem Deckel ab und lasst das Ganze mindestens 6 Stunden, besser noch über Nacht, stehen.
3. Nach Ablauf dieser Zeit, gießt ihr das Salzwasser ab und wascht die Kohlrabi-Stückchen noch ein paar mal gründlich mit klarem Wasser. Die Salzwasser-Reste sollten komplett entfernt sein. Lasst den Kohlrabi dann abtropfen.
4. Wascht und putzt die Frühlingszwiebeln und schneidet sie in Ringe.
5. Gebt die Frühlingszwiebelringe, den gepressten Knoblauch und den fein geriebenen, frischen Ingwer in eine große Schüssel.
6. Fügt die Fischsauce, die Chiliflocken, den Zucker und das Salz hinzu und verrührt alles gründlich zu einer Kimchi-Paste.
7. Nun kommen die abgetropften Kohlrabi-Würfel dazu. Vermischt sie sorgsam mit der Kimchi-Paste, so dass die Stückchen von allen Seiten damit überzogen sind.
8. Füllt dann alles in ein blitzsauberes, großes Glasgefäß mit einem dicht schließenden Deckel. Achtet darauf, dass das Glas nicht ganz gefüllt ist, denn Fermentation braucht auch immer ein bisschen “Luft” nach oben.
9. Verschließt das Gefäß und lasst es die ersten 24 Stunden bei Raumtemperatur ruhen.
10. Danach stellt ihr das Glas in den Kühlschrank, wo das Kohlrabi-Kimchi nun für etwas 1 Woche vor sich hin fermentieren sollte.

Danach ist euer selbstgemachtes Kimchi aus Kohlrabi bereit zum Genießen! Immer wieder… denn es hält sich im Kühlschrank aufbewahrt viele Wochen. Ach was! Monate! Es wird halt nur mit der Zeit immer saurer, wie das mit Fermentiertem so ist. ;)

Mein Rezept für eine Kimchi Bowl und andere leckere Reisschüssel-Inspirationen…

Das Resultat ist wie erwartet ganz wunderbar lecker, der Kohlrabi säuerlich-scharf und noch herrlich knackig im biss. So mag ich die Knollen doch gleich viel lieber. Aber was nun tun damit? Eine Bowl muss her, denn darin macht sich Kimchi ganz großartig.

Kleiner Hinweis vorweg… im Gegensatz zu meinen normalen Rezept-Posts wird dieser hier in Sachen Bowl kein ganz so genauer. Kein “nehmt soviel von diesem und soviel von jenem und tut dies und das”. Denn ich finde, Bowls leben vor allem von der Improvisation. Bowls sind das perfekte use what-you-have und do-what-you-please Essen. Erlaubt ist was gefällt und schmeckt und im Zweifelsfall schaut man einfach mal, was man noch so im Kühlschrank hat und lässt sich da inspirieren. Bowls sind nämlich auch das perfekte Gericht, um Reste zu verwerten. Seien sie auch noch so klein.

Ihr seht es eigentlich auch hier auf meinen Food-Fotos. Da habe ich koranisches Kimchi in der Bowl, Stäbchen vom Chinesen daneben und die japanische Winkekatze freut sich im Hintergrund. Ein wildes asiatisches Zufallsgemenge also! Haha.

Also was kann alles hinein in eine Kimchi Bowl? Hier ein paar Inspirationen…

Im Zweifelsfall schaut einfach mal, was ihr noch so im Kühlschrank habt und lasst euch da inspirieren. Bowls sind nämlich auch das perfekte Gericht, um Reste zu verwerten. Seien sie auch noch so klein. Aber natürlich habe ich auch ein paar Vorschläge.

• Reis – Vollkorn, Basmati, Jasmin oder Sushi-Reis {Rezept HIER} als Bowl Basis
• Avocado – in Scheiben oder Würfel geschnitten und mit Limettensaft beträufelt
• Süßkartoffel – gewürfelt und im Backofen geröstet {wie in DIESEM Salat-Rezept}
• Shiitake Pilze – geschnitten und kurz in der Pfanne mit einem Spritzer Soja- oder Teriyaki-Sauce angedünstet
• Karotten – in dünne Julienne oder Stifte geschnitten
• Radieschen – in feine Scheiben geschnitten
• Salatgurke – in Scheiben oder mit den Sparschäler in Streifen geschnitten, eventuell angemacht wie bei meinem asiatischen Gurkensalat {Rezept HIER}
• Edamame – kurz in Salzwasser gegart
• Rotkohl – geraspelt und mit etwas Essig und Öl angemacht {wie in DIESEM Rezept}
• Koriander – ein paar Blätter und fein gehackte Stiele
• Frühlingszwiebeln – in feine Ringe geschnitten
• Mango – gewürfelt
• Halloumi – gewürfelt und in der Pfanne angebraten
• Tofu – Gewürfelt und mit etwas Sojasauce in der Pfanne angebraten
• Erdnüsse oder Cashew Nüsse – geröstet
• Sesam oder Chiasamen – drüber gestreut als Topping
• Nori Blätter – in ganz feine Streifen geschnitten als Topping

Und wenn man das als Nichtvegetarier:in möchte, können in eine Bowl natürlich auch tierische Proteine…

• Fisch, roh in Sushi Qualität
• Fisch oder Garnelen, kurz gebraten und in Soja- oder Teriyaki-Sauce angemacht
• Rindfleisch, in dünnen Scheiben, ebenfalls kurz gebraten und in Soja- oder Teriyaki-Sauce angemacht

Ich sagte ja…. erlaubt ist bei einer Bowl, was gefällt. Also mach doch watte wills! ;) Und schau vielleicht einfach mal, was ihr noch so im Kühlschrank habt.

Und zum Schluss natürlich noch ganz wichtig… die Saucen für eure Bowl!

Da freut sich natürlich der Asialaden in eurer Hood über einen Einkaufsbesuch. Fertige Saucen gibt es dort ja für jeden Geschmack genug… scharfe Siracha-Sauce, süß-scharfe Chili-Sauce und auch die ganz normale Soja Sauce kann hier durchaus ihren Zweck erfüllen.

Ganz wunderbar eignet sich auch ein bisschen Mayonnaise, die ihr entweder mit Siracha-Sauce oder mit etwas Wasabi abschmecken könnt {hier in den Fotos im orangen und im grünen Saucen-Fläschchen abgefüllt}. Das ist ganz einfach, hat aber einen tollen Geschmack!

Außerdem lege ich euch noch meine schnell gemachte Erdnuss-Kokos-Sauce ans Herz. Das Rezept dafür findet ihr HIER.

Oh ha, das war jetzt viel Input für einen Rezept Post. Jetzt aber rann an die Schüsseln und macht was draus! Happy Bowling oder so…

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