Ihr wisst, ich bin absolute Masken-Befürworterin schon seit Beginn der Corona-Pandemie. Ich glaube nach wie vor daran, dass selbst das Tragen von selbstgenähtem Mundnaseschutz in den letzten Monaten viele viele Covid19-Infektionen und somit auch Tote verhindert hat. Auch wenn sie niemanden 100% schützten, haben sie dennoch etliche Erkrankungen verhindert.
Nun ist hat sich die Lage in den letzten Monaten drastisch verändert. Es ist Winter, wir halten und viel in geschlossenen Räumen auf, zu lange Zeit galten noch die relativ laxen Regeln aus dem Sommer. Die zweite Welle kam quasi mit Ansage. Was wir nicht jedoch wussten… dass die neuen Mutationen des SARS-CoV-2 Virus noch ansteckender sind, als der ursprüngliche Erreger. Man kann lange über Sinn und Unsinn von manchen Maßnahmen diskutieren, was am Ende bleibt, sind aktuell viel zu hohe Infektions- und auch Todesraten. Die kann man leider so oder so nicht weg reden. Und dass sich daran etwas ändern muss, auch nicht. Ich selbst würde eine #ZeroCovid Strategie begrüßen, wenn wir das in den Griff bekommen wollen. Aber das ist ein anderes Thema.
Als neulich in Bayern die Maskenpflicht auf das Tragen von FFP2 bzw. medizinischen OP-Masken erweitert wurde, war mir eigentlich schon klar, dass dieser (durchaus sinnvolle) Vorstoß auch bald für ganz Deutschland zur Debatte stehen würde. Es kamen mir auch sofort ein paar Gedanke dazu… Wird es jetzt gleich wieder zur Verknappung kommen, weil plötzlich mehr Masken gebraucht werden, als eigentlich verfügbar sind? Werden die Verkäufer gleich mal die Lage ausnutzen und die Preise horrend anziehen, damit sie mal eben nebenbei einen Reibach machen können?
Und vor allem… was ist eigentlich mit den Menschen, die für sich oder ihre ganzen Familien jeden Cent zweimal umdrehen müssen? Was ist mit den Leuten die es sich schlichtweg nicht leisten können, jeden Tag ein paar Euro für medizinische Einwegmasken auszugeben? Wie sollen sie bitte diese Form der Maskenpflicht finanziell wuppen? Zumal Menschen mit Geldsorgen in dieser Gesellschaft auch vermutlich noch zu denen gehören, die nun FFP2-Masken am häufigsten brauchen? Weil sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln täglich unterwegs sind, zu einem höchstwahrscheinlich Job, der als “systemrelevant” relevant eingestuft wird. Sie gehören eher nicht zu denen Menschen, die sich zum Arbeiten in den Luxus eines Home-Office zurückziehen können. Oder nur 1x die Woche zum Einkaufen unter Leute zu gehen. So wie wir es uns erlauben können.
Ja, mir geht es sehr gut und ich lebe heute total privilegiert. Aber das war nicht immer so und ich kann mich sehr gut an Zeiten erinnern, in denen ich nicht nur kein Geld für Schnickeldi übrig hatte, sondern mich auch oft von Pellkartoffeln und Quark ernährte, weil das das Billigste war, mit dem ich satt werden konnte. Nicht nur deswegen, sondern überhaupt, finde ich es absolut unmöglich, dass bei der neuen Maskenpflicht nicht vorgesehen ist, dass Menschen, die von einem minimalen Einkommen leben, bei der Anschaffung dieser Masken unterstützt werden! Und während ich das hier tippe, schnellen die Preise für medizinische Masken in die Höhe. Ich habe schon einzelne FFP2 Masken (!) zum Preis von 5,99 gesehen. Ein unmoralischer Wucher! Ich habe mir in den letzten Monaten wirklich abgewöhnt, mich ständig über Dinge aufzuregen, die ich nicht ändern kann. Aber das regt mich wirklich auf.
Nochmal zur Erinnerung, um Missverständnisse zu vermeiden…. ich finde die Verwendung von medizinischen Masken in der aktuellen Lage als Mittel, die Infektionskurve wieder drücken, für absolut angebracht und notwendig. Die Regelung, die jetzt in Kraft tritt, besagt, dass in der nächsten Zeit sind zum Einkaufen und im öffentlichen Verkehrsmitteln nur noch medizinische Masken erlaubt. Also OP-Masken und FFP2 Masken. Letztere schützt auch den:die Träger:in vor Infektionen, wenn es sich um eine zertifizierte Maske handelt (zu erkennen an dem CE-Kennzeichen mit Nummer). Beide Markensorten sollten bei der aktuell dramatischen Infektionslage den Fremd- und Selbstschutz erhöhen. Und das finde ich richtig.
Aber da war dann auch noch der Gedanke über den ganzen Einweg-Müll. Wenn wir nun die Stoffmasken, die wir ja einfach waschen konnten, nun gegen medizinische Masken austauschen. Denn diese sind als Einwegprodukte. Auch das war der Grund, warum ich in den letzten Tagen mal uns selbst recherchiert habe, ob man FFP2 unter Umständen nicht doch mehr als einmal benutzen kann. Und zwar sicher.
Ich bin fündig geworden und wollte euch die Informationen auf keinen Fall vorenthalten. Die FH Münster hat eine Untersuchung zur Wiederverwendung von FFP2-Masken in privaten Umfeld veröffentlicht.
Forscher:innen der Hochschule aus den Bereichen Chemie, Physik und Toxikologie sowie Virologen und Mikrobiologen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster haben die Ergebnisse ihrer Studie auf der Hochschule-Seiteunter dem Titel “Möglichkeiten und Grenzen der eigenverantwortlichen Wiederverwendung von FFP2-Masken für den Privatgebrauch im Rahmen einer epidemischen Lage” veröffentlicht.
Und ich bitte euch, sie auch dort zu lesen, denn ich bin hier nicht die Expertin. In der leicht verständlichen Broschüre der FH Münster, wird sehr gut erklärt, was es mit der 7 Tage Desinfektion bei Raumluft und auch mit einer trocknenen Backofen-Desinfektion bei 80°C auf sich hat.. Wenn ihr darüber nachdenkt, ob ihr die teuren, medizinischen Einwegmasken vielleicht für den Privatgebrauch doch mehrmals benutzen könnt, findet ihr dort eine wissenschaftliche Antwort von Experten.
Uns haben die Infos sehr weitergeholfen. Vielleicht ja auch euch? Passt auf euch auf und …. #flattenthecurve.
P.S. Und noch ein ganz wichtiger Tipp… Bevor ihr Einwegmasken wegwerft, schneidet auf jeden Fall die Bänder ab. Denn auch, wenn ihr sie im Müll entsorgt, kann es leider immer vorkommen, dass sie doch irgendwo in der Umwelt landen und dann das Leben Tiere gefährden, die sich darin verheddern. :(
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7 Comments
Yna
22. Januar 2021 at 10:28Hallo liebe Nic,
vielen Dank für deine Recherche.
Habe den Artikel gerade gelesen und den Link schon mal an meine Mädels weitergeleitet.
Lieben Gruß, Yna
Claudia
22. Januar 2021 at 12:35Hallo liebe Nic,
vielen lieben Dank für deine Recherche und fürs Mitteilen😊. Ich bin auch der Meinung, dass es für die Anschaffung der Masken für diejenigen, die nicht über die finanziellen Mittel verfügen, Unterstützungsleistungen gibt – ich kann mir auch gut vorstellen, dass viele der Desinfektionsmöglichkeiten gerade dort nicht greifen, weil z.B. kein Backofen/Bratenthermometer vorhanden ist. Die derzeitige Situation ist, wenn man wirklich ins Detail geht, noch viel trauriger als ohnehin schon.
… ich finde es klasse, dass du dich noch aufregst! Liebe Grüße Claudia
Sabina Wronski
22. Januar 2021 at 12:36Hallo Nic,
danke für den Hinweis, habs mir gerade ausgedruckt.
Liebe Grüße, Sabina
Ulla
22. Januar 2021 at 13:29Liebe Nic!
Wie immer ein toller Beitrag. Ich arbeite bei einer Krankenkasse und wir sind schwer beschäftigt mit den FFP 2 Masken für die Generation ab 60. Da wird empfohlen eine Maske für eine Woche mit Deiner beschriebenen Desinfektionsmöglichkeit. Denke, so werden wir es auch machen!
Komm gut ins Wochenende und bleib gesund!
Liebe Grüße
Ulla
Joni
22. Januar 2021 at 17:02Danke für deine Recherche. Ich hab davon heute morgen auch im Radio gehört. Gut zu wissen, man ist ja eh schon so unsicher, wie man dieser Tage alles richtig und sicher macht.
Und ich rege mich mit dir auf.
Habt trotzdem ein gemütliches Wochende
HappyFace313
23. Januar 2021 at 19:49:-) Liebe Nic,
FFP2-Masken haben hier teilweise bis zu 7 Euro 50 pro Stück gekostet! Angeblich hat es heute in Wien Masken für 50 Cent gegeben, die in Null komm nix ausverkauft waren. Ab Montag werden die meisten Supermärkte in Österreich jedem Kunden eine kostenlose FFP2 Maske zum Einkaufen aushändigen.
Ich habe mir vor ein paar Tagen, als klar war, dass in Österreich ab 25.1. eine FFP2-Maskenpflicht herrscht, ein kleines Kontingent an Masken bestellt, die ich auch an Tochter, Freund und Freundin verteilt habe. Zusätzlich habe ich immer ein, zwei unbenutzte Masken in der Tasche, die ich verschenken kann, wenn ich auf der Straße jemanden sehe, der sie dringend benötigt (z.B. Obdachlose, die ja noch viel gefährdeter sind).
Ich finde es sehr gut, dass man die privat getragenen Masken – nach 3tägiger Trocknungszeit an der Luft – wieder verwenden kann. Meine FFP2-Masken habe ich mit Mo, Di, Mi, Do, Fr und Sa beschriftet und sie hängen nebeneinander an einem Bilderständer…
Meiner Meinung nach sollte man Europa für mindestens 4-6 Wochen komplett dicht machen und auch keinerlei Reisen oder Pendeleien zwischen den Ländern erlauben. Alle Geschäfte etc. schließen und den Großteil der Menschen auf “Heimaturlaub” verdonnern. Von mir aus auch mit gewissen finanziellen Einschränkungen. Das bringt meiner Meinung nach mehr, als dieser Hick-Hack, der seit Herbst geht und viele kleine und mittlere Unternehmen in den Ruin treibt. Aber wie Du so schön schreibst – das ist eine andere Geschichte…
Bleib gesund und liebe Grüße
Claudia :-)
Josi
7. Februar 2021 at 12:20Ich danke dir für deine Mühen diesbezüglich. Ich habe für unsere Familie daher eine Kordel am Treppengeländer gespannt und jedem seinen farbig Mo bis So gekennzeichneten Satz Wäscheklammern hingemacht. Da kann alles schön trocknen u die Masken werden dann einmal im Monat erneuert!