Als neulich in einer meiner Insta-Stories ein Teller meiner schnellen Hühnersuppe auftauchte, wurde ich nach den Rezept gefragt und musste passen. Es gab dafür keins! Das ist nämlich so ein Gericht, das ich immer einfach aus dem Bauch heraus koche. Überhaupt nicht klassisch, aber dafür in einer guten halben Stunde fertig und bereit, weggelöffelt zu werden! Nun denn, ich habe den Wunsch nach einem dem Hühnersuppen-Rezept als Aufforderung genommen, doch mal niederzuschreiben, wie ich sie koche. Zumal ich seit einer Weile etwas an der Zubereitung geändert habe. Denn die Gemüsebrühe für die Suppe kommt nämlich nicht mehr gekörnt aus dem Glas, sondern ist komplett selbstgekocht – aus Gemüseresten! Und wie das geht, verrate ich euch heute bei der Gelegenheit auch gleich mit!
Ich mag ja den englischen Begriff “from scratch” so gerne. Der bedeutet sowohl, dass man etwas “von Grund auf” macht, als auch dass man etwas “aus dem Nichts” schafft. Das Rezept für die Gemüsebrühe aus Resten ist in der Tat genau so etwas. Denn eigentlich würde man die Reste ja wegwerfen. Seitdem ich jedoch angefangen habe, daraus einfach Brühe zu kochen, bin ich total begeistert. Auch, weil es nachhaltig ist, weniger Lebensmittel zu verschwenden. Ich betrachte dieses Gemüsefond-Rezept also irgendwie auch als Beitrag No.5 für meine Baby Steps-Kolumne. Seid ihr gespannt? Hier kommen die Zutaten…
Anleitung für eine Gemüsebrühe aus Resten – Veggy Stock from Scratch!
Tatsächlich gibt es jetzt hierfür nun wirklich kein ganz exaktes Rezept mit genauen Mengenangaben… denn Reste können ja mal dies und das sein und so eine selbst gekochter Gemüsefond schmeckt tatsächlich in verschiedenen Varianten sehr gut. Probiert doch einfach mal ein bisschen herum.
Ihr könnt folgende Zutaten für den Gemüsefond verwenden…
- Zwiebelabschnitte und Schalen {problemlos auch die braunen}
- Die Enden von Frühlingszwiebeln
- Möhrenschale und abgeschnittene Enden.
- Schale und Abschnitte von Petersilienwurzeln
- Strünke von Pak Choi
- Stängel von Petersilien
- Stielabschnitte von Pilzen
- Strünke von Brokkoli
- Ingwer-Schalen {nicht zu viel}
Für Viele gehört Sellerie unbedingt mit hinein. Also entweder die ordentlich gesäuberte Schale eines Knollenselleries und das Selleriegrün oder die Enden von Stangensellerie. Für mich gilt das nicht so. Es gibt wenige Gemüsesorten, die ich so gar nicht mag, aber Sellerie gehört dazu. Entscheidet einfach selbst! ;)
Es gibt auch Rezepte die Weißkohl-Reste, Kohlrabi-Schalen oder Fenchel-Abschnitte mit in die Gemüsebrühe nehmen. Da bin ich aber nicht so ein Fan von, weil ich finde, dass diese Gemüsesorten den Geschmack der Brühe dann so dominierten. Auch würde ich keine Kartoffel-Schalen mit in die Brühe nehmen, weil die so stärkehaltig sind. Aber das ist tatsächlich alles Geschmackssache! Erlaubt ist, was euch schmeckt.
Natürlich habe ich in den seltensten Fällen all diese Gemüsereste auf einmal. Deswegen sammele ich sie über eine Weile in einem 1 L Gefrierbeutel im Tiefkühlfach, bis der komplett vollgestopft ist. Ich habe wiederverwendbare Beutel wie DIESE* im Gebrauch. Wenn ich genug gesammelt habe, kann ich einen Topf Brühe aufsetzen.
Außerdem braucht ich zum Kochen des Gemüsefonds dann nur noch…
- 1-2 EL Sonnenblumenöl
- 1 großes oder 2 kleine Lorbeerblätter
- 5 Pimentkörner
- 1 TL Pfefferkörner
- Salz
Zubereitung der Brühe aus Gemüseresten – ganz simpel!
- Erhitzt 1-2 EL Sonnenblumenöl in einem Suppentopf und röstet darin die Gemüsereste unter Rühren ein paar Minuten lang an.
- Gießt Wasser auf, so dass das Gemüse bedeckt ist und fügt Lorbeer, Piment- und Pfefferkörner hinzu.
- Lasst das Ganze mit einem Deckel zugedeckt 30-40 Minuten lang bei kleiner Hitze vor sich hin köcheln.
- Seiht das Gemüse nach dem Kochen durch ein sehr feines Sieb ab und gebt die Reste nun endlich in den Biomüll oder auf den Kompost.
- Gebt die aufgefangene Brühe noch einmal zurück in einen sauberen Topf und erhitzt sie kurz, während ihr sie mit Salz nach eurem Geschmack abschmeckt. Wenn euch der Gemüsefond zu kräftig ist, könnt ihr ihn jetzt oder später beim Gebrauch auch noch mit etwas Wasser verdünnen.
Die selbstgekochte Gemüsebrühe hält sich in saubere Flaschen oder Schraubgläser abgefüllt 2-3 Tage im Kühlschrank. Ihr könnt sie aber auch prima einfrieren, bis ihr sie braucht. Welche Farbe euer Fond hat, hängt dann letztendlich von den Zutaten ab. Die dunklen Zwiebelschalen und Reste von Pilzen färben die Brühe z.B. etwas dunkler als andere Gemüsereste.
Hier kommt nun auch das Rezept für meine schnelle Hühnersuppe… nicht klassisch, aber dafür in einer halben Stunde fertig! {3-4 Portionen}
Es ist manchmal eine kleine Herausforderung, meine Pi mal Daumen Gerichte in echte, „nachkochbare“ Rezepte umzuwandeln. Ich bin wie gesagt Jemand, der eher nach Bauchgefühl kocht. Aber ich habe mir Mühe gegeben, dieses Rezept für eine schnelle Hühnersuppe für euch in klare Mengenangaben zu packen. ;)
- 200g Möhren, geschält und in feine Scheiben geschnitten
- 5 Frühlingszwiebeln, in Ringe geschnitten
- ca. 1 L Gemüsebrühe
- 1 – 2 Bio-Hähnchenbrustfilets, je nach Größe
- 200 g kleine Nudeln, z.B. wie hier kleine Gnocchetti Sardi
- etwas Salz
- 1 EL Olivenöl
- 150 g TK-Erbsen, an- oder aufgetaut
- ½ Bund frische Petersilie, gehackt
- Salz und frisch gemahlenen Pfeffer zum Abschmecken
Zubereitung meiner fixen Hühnersuppe…
- Schält die Möhren und schneidet sie in feine Scheiben.
- Wascht die Frühlingszwiebeln und schneidet sie in Ringe.
- Erhitzt die Gemüsebrühe in einem Suppentopf und gebt die Hähnchenbrust hinein, sobald sie kocht. Lasst das*die Filet*s ca. 15 Minuten bei geschlossenem Deckel vor sich hin köcheln. Das Hühnerfleisch soll auf jeden Fall durchgegart ist. Nehmt die Filets heraus und lasst sie ein wenig abkühlen, bis ihr sie anfassen könnt.
- Setzt gleichzeitig einen Topf mit Salzwasser für die Nudeln auf und bringt es zum Kochen. Kocht die Gnochetti {oder welche kleine Nudelsorte ihr auch immer verwenden möchtet} nach Packungsangabe. Schüttet sie in einem Sieb ab, gebt sie zurück in den Topf und mischt sie mit einem EL Olivenöl, damit sie nicht inzwischen anfangen zu kleben. Stellt sie erst einmal zugedeckt zur Seite.
- Gebt nun die in feine Scheiben geschnittenen Möhren in die wieder kochende Brühe und köchelt sie für ca.5 Minuten.
- Zupft inzwischen das gekochte Hähnchenbrustfilet in kleine Stücke.
- Fügt der Gemüsebrühe dann die Erbsen hinzu und kocht sie für 1 Minute mit.
- Gebt zuletzt das gezupfte Fleisch, die Frühlingszwiebeln und mit hinein und kocht nochmal 2 Minuten lang alles weiter.
- Schmeckt eure Hühnersuppe mit frischer, gehackter Petersilie, Salz und frisch gemahlenem Pfeffer ordentlich ab.
- Verteilt die Nudeln in Schüsseln und übergießt sie mit der Suppe… und dann einen guten Appetit!
Mein Tipp ;) Nicht vergessen, dass ihr die Reste von den Frühlingszwiebeln und Karotten dann gleich wieder für den Ansatz der nächsten Gemüsebrühe „from scratch“ sammeln könnt. ;) Und noch einer… ich koche die Nudeln niemals direkt in der Suppe, sondern immer separat. Denn wenn man sie dann nicht aufisst, werden die Nudeln darin nur matschig und unappetitlich. So lassen sich Reste der Hühnersuppe besser einfrieren oder zum späteren Essen nochmal erhitzen. Ohne Nudelpamp.
Wie gesagt… meine schnelle Hühnersuppe ist keine Klassische. Aber sie ist superlecker, gesund und voller Gemüse mit Biss. Wenn ihr sie oder auch die Gemüsebrühe nachkocht, lasst mich wissen, wie sie euch geschmeckt hat. Ich würde mich freuen.
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4 Comments
Bettina
13. Februar 2020 at 20:13Wenn es hier schnell gehen muss, wird die Hühnersuppe auch immer mit Hähnchenbrustfilet gekocht.
Die Idee, aus den Gemüseresten Brühe zu kochen werde ich direkt mal übernehmen. Vielen Dank dafür.
Bettina
Heike
13. Februar 2020 at 21:19Liebe Nic,
Das klingt super! Dachte bisher immer, sowas könnte ich nicht kochen. Aber dieses Rezept klingt sogar für mich machbar! ;-) Vielen lieben Dank!
Blackmoon
14. Februar 2020 at 3:20Vom Prinzip her hab ich´s ähnlich gemacht,Zutaten waren nur etwas anders ;) Ist allerdings schon ein paar Jährchen her,da ich eigentlich so überhaupt kein Fleisch esse und eigentlich auch nicht mag. Damals war es die riesen Ausnahme,da wir einen hartnäckigen Erkältungsinfekt nicht mehr los wurden.
Also Biohuhn gekauft und das Gemüse genommen was noch da war bzw. auch noch anderes zu gekauft inkl. viel Knofi.
Einen Teil grob geschnitten an Gemüse und gemütlich ausgekocht. Das Huhn hab ich gute 6-8 Stunden köcheln lassen. Eher Slowfood als alles andere ;)
Das Gemüse was noch mit in die Suppe kam,hab ich später erst bei getan,damit´s knackig bleibt und nicht verkocht. Alles ordentlich würzen und Knofi nach belieben.
Vom Hühnerfleisch und übrigem Gemüse hab ich dem anderen Tag meinem Mann noch ein Frikassee gemacht. In der Suppe selber war nur Gemüse,sonst nix.
Ich hab´s nur ganz ungern zugegeben,aber die Suppe war herrlich,tat gut und Knofi und Pfeffer taten ihre Wirkung. Auch wenn ich wirklich den ganzen Tag dafür in der Küche gestanden hab :D
Gemüsebrühe koch ich auch heute noch meist selber wenn ich einen Moment Zeit habe. Da fertige Produkte leider oft glutenhaltige Dinge enthalten oder auch Milchzucker,entfällt es für mich. Und die glutenfreien Produkte schmecken selten. Also bleibt mir nix anderes übrig als selber zu kochen.
Wenn ich ganz viel Zeit und Muse habe,wollte ich eigentlich selber Gemüsebrühpulver machen.
Sellerie gehört bei mit allerdings mit rein :D Ich mag ihn irgendwie und ess ihn auch so als normales Gemüse z.B mit Möhren (ganz schnelles Essen,Kartoffeln,Möhrchen und Sellerie zusammen kochen,etwas Margarine o. Butter dran fertig) Dafür hab ich´s nicht so mit Hülsenfrüchten.
Ein schönes Wochenende dir :)
L.G
Blackmoon
Natalie Hildebrand
28. Februar 2020 at 10:04Hallo Nic, danke für die tolle Rezept Idee. Die schnelle Hühnersuppe hab ich mittlerweile nachgekocht und sie ist wirklich sehr lecker. Allerdings habe ich auf den selbstgemachten Fond aus Gemüseresten verzichtet. Wobei ich die Idee, auf die Art Gemüsereste zu verwerten grundsätzlich gut finde. Ich trau mich nur nicht das bei dem Supermarkt Gemüse (von wegen Herkunt und Anbau). Jedenfalls ist die Suppe trotzdem sehr gut gelungen.
LG, Natalie