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DIE DINGE im Oktober… von Katzentrinkbrunnen, Empty Nestern, Feiertagskollisionen & sonstigen Fisematenten

DIE DINGE im Oktober 2022 - persönlicher Monatsrückblick | Online Tagebuch Monatskolumne | fiftytwofreckles.com aka luziapimpinellaDIE DINGE… Der Oktober war vor allem eines. Arbeitsam! Ich weiß nicht, wann wir das letzte Mal so viel malocht haben. Vor allem körperlich. Ich glaube, bei der Renovierung der Wohndose vielleicht. Nun war Lus erste eigene Wohnung dran. Und hier zu Hause ist seitdem auch Baustelle. Mal wieder…

Nebenbei ist ein warmer, goldener Oktober irgendwie an uns vorbei gerauscht, was mich auch ein bisschen traurig macht. Denn der September war so shitty, dass wir kaum draußen waren und im Oktober hatten wir jetzt irgendwie nie Zeit. Nun steht die Jahreszeit, in der man sich vornehmlich drinnen aufhält, bevor… und damit auch wieder alle Unannehmlichkeiten dieser nicht enden wollenden Pandemie. Sehr schade, aber es ist wie es ist. Immerhin haben wir es vorgestern schnell nochmal für einen Ausflug an die Elbe geschafft. Wenigstens.

Ich nehme euch auch in diesem Monat in meinem Monatsrückblick wieder ein bisschen mit in unser echtes Leben, in dem gerade immer noch ganz schön viel los ist. Deswegen auch mal wieder 2 Tage zu spät…. aber no excuse, es gibt auch viel zu sagen und zu erzählen.

DIE DINGE im Oktober 2022 - persönlicher Monatsrückblick | Online Tagebuch Monatskolumne | fiftytwofreckles.com aka luziapimpinellaDie WELT da draußen… Wenn euch die Weltlage gerade fertig macht und ihr nicht wisst wie ihr mit all den schlechten Nachrichten umgehen sollt, dann versucht vielleicht auch (sie wie ich), euch auf die Dinge zu konzentrieren, auf die ihr Einfluss habt. Und wenn ihr nicht lesen möchtet, was ich dazu zu sagen habe, weil es euch zu viel ist, ist das völlig okay…  überspringt den nächsten Absatz einfach. Auch wenn ich persönlich glaube, dass man die Augen nicht komplett den Geschehnissen verschließen darf, braucht man dennoch manchmal eine Pause von den Nachrichten der Welt. Deswegen…  im übernächsten kommen dann meine mehr persönlichen Geschichten. ;)

Die FRAUEN… sind seit dem Tod von Jina Mahsa Amini die treibende Kraft der iranischen Revolution. Denn es sind keine Proteste mehr, es ist eine Revolution. Demonstrant:innen droht die Todesstrafe, wenn sie nicht direkt auf der Straße oder spätestens bei der Verhörfolter im Knast misshandelt und umgebracht werden. Ein diktatorischer Staat tötet einfach alle, die Freiheit und Selbstbestimmung wollen. Das macht mich so fassungslos! Und sie gehen trotzdem auf die Straße, Tag um Tag. Wohl wissend, dass sie vielleicht nicht lebend nach Hause kommen, Sie gehen auch, nachdem sie Freund:innen und Verwandte zu Grabe getragen haben.

Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich diese Menschen für ihren Mut bewundere. Wir sehr ich mir wünsche, sie geben nicht auf und machen diesem Unrechtsstaat, der nur auf Grund von Unterdrückung existiert, endlich den Garaus. Frauen. Leben. Freiheit. Auch hier können wir nicht wirklich viel tun. Doch nur zusehen müssen wir auch nicht. Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf verschenkten vor ein paar Tagen ihre Instagram-Accounts und somit Reichweite als Sprachrohr an zwei Iranerinnen. Dauerhaft. An Frauenrechtsaktivistin Azam Jangravi,und an Sarah Ramani von der Bewegung »The Voice of the Streets«. Falls ihr es noch nicht tut, vielleicht möchtet ihr @officiallyjoko und @damitdasklaas folgen und vielleicht auch Inhalte auf euren Kanälen teilen. Denn das Schlimmste, was den Menschen auf den Straßen im Iran passieren kann, ist, dass die Welt sie nicht sieht.

Ich möchte euch außerdem den Kanal von @duzentekkal ans Herz legen, falls ihr sie noch nicht kennt. Die Journalistin, Kriegsreporterin und Filmemacherin macht die Stimmen der Menschen im Iran sichtbar und hat mit ihrer Organisation @hawarhelp eine Petition im Bundestag eingebracht. Darin wird gefordert, die Freiheitsbewegung in Iran mit konkreter Politik zu unterstützen. HIER geht’s zur Petition. Vielleicht mögt ihr die ja auch mitzeichnen.

Der TERROR… Weil man an der Front gegen einen wehrhaften Gegner nicht weiterkommt, versucht man es eben aus der Ferne mit perfiden Mitteln. Man schickt und bemannte Drohnen und Raketen. Man zerstört gezielt die Lebensgrundlage der Menschen, die Strom und Wasserversorgung. Man versucht die Bevölkerung auszuhungern und zu zermürben. Man verstößt gegen alle Konventionen. Man behauptet, das überfallene Land würde an einer „schmutzigen Bombe“ basteln, während man selbst genau das vermutlich gerade tut. Ist ja so einfach den anderen grundsätzlich die Verantwortung für alles in die Schuhe zu schieben. Man macht sich einfach seine imperialistische Welt, wie sie einem gefällt und glaubt vermutlich sogar inzwischen seiner eigenen Propaganda. Nein, das ist schon keine Kriegsaggression mehr, das ist purer Terrorismus. Ich als Person kann dagegen nichts tun: Ich kann P*tin nicht stoppen.

Aber ich kann weiterhin versuchen, Menschen in den Kriegsgebieten zu unterstützen. Ich kann ein Winter-Spendenpaket in die Ukraine schicken. DHL transportiert Pakete bis 20 Kilogramm sogar kostenlos. HIER könnt ihr alle notwendigen Informationen finden, auch darüber, was alles gebraucht wird. Ich kann ganz gezielt Menschen unterstützen, die mir mit ihrem Engagement und mit ihrem unermüdlichen Einsatz im letzten Jahr sehr ans Herz gewachsen sind… Valentina und Leonid Stoyanov @vet.crew aus Odessa. Wenn ihr das Tierärzte-Paar ebenfalls bei ihrer Arbeit supporten wollt, könnt ihr das HIER mit einer Spende. Ich kann außerdem daran glauben, dass die Ukrainer:innen es schaffen können, diesen Terror zu besiegen. Und ich kann es auch immer wieder sagen, dass die tapferen Menschen dort nicht nur für sich kämpfen und Widerstand leisten. Sondern auch für uns. Denn das ist kein Krieg, in dem es wirklich um Territorium geht. Es ist ein Kampf der freiheitlichen Werte und einer der Vergangenheit gegen die Zukunft. Die Zukunft muss siegen. 

DIE DINGE im Oktober 2022 - persönlicher Monatsrückblick | Online Tagebuch Monatskolumne | fiftytwofreckles.com aka luziapimpinellaDer UMZUG des KINDES… ist vollbracht. Zwei Umzugswochenenden in Mainz standen im Oktober an. Eines zum Renovieren und Vorbereiten, eines für den Transport der Möbel, allen Sachen und dem eigentlichen Einzug. Als routinierte Renovierer:innen schockt uns sowas zwar nicht, aber es war dennoch ganz schön viel anstrengende Maloche. Zwei Erkenntnisse aus dem ersten Wochenende: zwei Schichten Raufasertapete mit mehreren Schichten Farbe dazwischen sind extrem wehrhaft, wenn man versucht sie abzulösen. Selbst mit allen bekannten Tricks haben wir fast einen ganzen Tag nur für die eine Wand gebraucht, die wir neu tapezieren wollten. Und ein Ikeabett zusammen zu bauen dauert meistens doch 5 x so lange als man denkt. Das alles sah dann so aus… (Sorry, leider ist das coole Audio des Reels aus unerfindlichen Gründen nicht mehr da)

Die Erkenntnisse des zweiten Wochenendes: Zum einen…  bei 4 Stockwerken ohne Aufzug wird selbst der kleinste Karton zum schweren Brocken, bis man oben angekommen ist. Zum anderen… ist erst mal alles da und das Möbeltetris in der kleinen Wohnung abgeschlossen, hat unser Kind ein großes Talent, innerhalb von kürzester Zeit eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen. Während Stephan und ich noch mit den groben Arbeiten aushalfen, war Lu schon mit dem Hammer unterwegs, hing Bilder auf und dekorierte ihren kleines Kuriositätenkabinett. Da müssen wohl meine Gene irgendwie durchgeschlagen sein. ;)

Das Ergebnis habe ich euch ja neulich schon ausführlich im Blog gezeigt: Lus erste eigene Wohnung – Home Tour durch die DIY-Black-is-Beautiful Studentenbude. Ihr Zuhause sah direkt so aus, als würde sie schon jahrelang dort wohnen. Soviel Liebe zum Detail. Kein Wunder, dass sie sich dort direkt wohl gefühlt hat und der Abschied und allen auch ein kleines bisschen leichter fiel.

Die KLEINEN BOTSCHAFTEN… Nun ist unser Kind wirklich ausgezogen und das fühlt sich natürlich komisch an. Klar vermissen wir Lu sehr. Aber es gibt uns auch ein gutes Gefühl zu wissen, dass sie sich in ihrem neuen Zuhause und der Nachbarschaft so wohl fühlt. Inzwischen ist das Studium losgegangen und sie hat schon in den ersten Tagen ihren „Tribe“ gefunden, neue Freunde mit denen sie schon einiges unternommen hat. Auch das beruhigt uns als Eltern natürlich sehr. Alles ist gut und hätte wohl vermutlich als Start in einer fremden Stadt und einem neuen Leben auch nicht besser laufen können.

Zu unserem Leben als frischgebackene Empty Nester gehören nun viele kleine Katzen. Nicht wie ihr jetzt denkt. Die Crazy Cat Lady spare ich mir noch ein paar Jahre auf. Nein, unser Kiddo hat vorm Auszug überall im Haus kleine Katzenaufkleber verteilt… die finden wir jetzt nach und nach und freuen uns jedes Mal einen Keks, wenn wir ‘ne Katze entdecken. Die lungern echt überall herum! Seht selbst HIER… und das sind nur ein paar davon. Jede einzelne ist eine kleine Botschaft. Wir lieben’s!

Der NESTBAU-TRIEB… ist bei mir ja in jedem Herbst ganz stark. Aber nachdem das Kind ausgezogen ist, hat er gleich nochmal eine ganz andere Dimension. Schließlich muss das Nest nach dem Flüchten des Nachwuchses umstrukturiert werden. Also war ein Motto im Oktober „Lasset die Renovierungen beginnen!“. Nicht, dass wir hier im Haus nicht sowieso immer etwas herumwerkeln würden, aber jetzt eben noch ein bisschen mehr.

Angefangen mit Lus Kinderzimmer, das demnächst unser neues Ankleidezimmer werden wird. Und dem ehemaligen, sehr voll gerummelten ebensolchen, das stattdessen bald unser „Green Room“ sein wird. Ein Zimmer zum Schlafen und arbeiten. Für Lu wenn sie heimkommt und auch mal für andere Gäste. Vielleicht sogar als zweites Schlafzimmer für den schnarchenden Ehemann. ;)

Die ersten Tapeten sind schon geklebt (ihr wisst, ganz ohne Muster an der Wand kann ich nicht) und auch schon Wände gestrichen. Einem 50/60er Jahre Teakholz Sessel, einem eBay-Kleinanzeigen Schnäppchen, bin ich schon mit dem Schleifgerät zu Leibe gerückt. Und eine Vergrößerung unseres Kleiderschrankes ist gekauft und wird vielleicht heute noch aufgebaut. Im Moment ist die Arbeit noch recht chaotisch… mal hier was gemacht mal da und nichts wird wirklich fertig. Aber kleine Fortschritte sind auch Fortschritte. Auch wenn ich fürchte, dass wir erst Ende des Jahres mit allem durch sind. Naja… live könnt ihr unser Schneckentempo wie immer in meinen Instagram-Stories verfolgen, sobald ich am Werkeln bin.

Der KATZENTRINKBRUNNEN… Ich sag ja gerne “gut Ding will Weile haben”. Wobei ich damit oft natürlich nur versuche, die Tatsache zu vertuschen, wie trödelig wir mit machen Sachen sein können. So lag hier seit 2 (oder schon 3?) Jahren im Haus ein wunderschöner Waschtisch für unser Badezimmer herum, den ich irgendwann mal ganz glücklich mit viel Rabatt ergattert hatte. Der alte Unterbau unseres Aufsatzwaschbeckens war schon seit langem sehr ramponiert. Immerhin hing er hier schon seit Anfang an in unserem Haus. Also bald 20 Jahre. Er hat also wirklich seinen Dienst getan. Dass wir jetzt endlich mal den Hintern hochbekommen haben, ihn zu montieren, liegt unter anderem daran, dass wir in seitdem in einem Zimmer lagerten, das jetzt mit renoviert wird… und er endlich aus dem Weg musste. Haha! Unser Badezimmer Makeover zeige ich euch demnächst nochmal genauer. Daber einen kleinen Einblick bekommt ihr auch HIER in meinen Bathroom Insta-Stories

Der HAUTFLECK… mal wieder. Ihr wisst ja, ich bin wirklich eine Verfechterin von Krebsvorsorge jeder Art. Als Kind der 70er, aufgewachsen mit sich pellender Nase und Schultern, habe ich auch meine eigene Haut immer sehr im Fokus. Und dann war da schon seit einer Weile dieses trockene, schuppige Hautmal auf meinem Unterarm, das mal gecheckt werden sollte. Ich bekam die Verdachtsdiagnose „Aktinische Kreatose“, also eine Vorstufe zum weißen Hautkrebs. Relativ unscheinbar ist sowas, aber eben nicht ungefährlich, wenn es nicht behandelt wird. Also heute auch nochmal mein Appell an euch… gebt auf euren eigenen Körper acht, kennt ihn gut und geht regelmäßig zum Screening bei Hautärzt:innen und lasst euch checken! Immer wenn auf eurer Haut über Monate sehr trockene, etwas rötliche, hautfarbene oder manchmal bräunliche Plaques auftauchen und trotz Hautpflege nicht wieder verschwinden wollen, sollte man sich das mal genauer angucken. 

Das Ding wurde bei mir heraus geschnippelt und für weitere Untersuchungen eingeschickt. Mal wieder. Gestern kam dann die Nachricht, dass es sich doch nur um eine Art Altershautmal handelte. Auch mal wieder. Ich bin trotzdem sehr froh, dass das gecheckt wurde. Better safe than sorry!

Der GEBURTSTAG… also meiner. Der war ja auch noch. Aber der geht immer irgendwie ein bisschen unter und in diesem vollgepackten Oktober erst recht. Am liebsten verbringe ich meinen Geburtstag ja sowieso im Herbsturlaub, irgendwo unterwegs. Aber auch das fiel in diesem Jahr flach, mal wieder. Und so warte ich dann eben geduldig bis zum nächsten Oktober, in dem wir hoffentlich wirklich mal die New York Reise nachholen, die ich schon zu meinem 50sten geplant hatte und die der Pandemie zum Opfer gefallen ist. Dann eben den 53sten. Aber wirklich!

DAS JUGENDWORT… in diesem Jahr ist „smash“ (= u.a. mit jemandem etwas anfangen oder auch auch jemanden abschleppen). Und kaum ist es raus, das hört und liest man wieder überall, wie die Leute sich darüber lustig machen. Ok Bommer, möchte man sagen… denn ich finde es immer bemerkenswert, mit welcher Arroganz gerade ältere Menschen (also Leute in meinem Alter zum Beispiel und älter ;)) bei fast jeder sich bietenden Gelegenheit die Nase über die jungen Menschen rümpfen und sich echauffieren. Das ist natürlich nichts Neues. Das haben sie schon vor Hunderten von Jahren getan und auch über unsere Generation hat man sich aufgeregt. Über alles mogliche. Auch über das „Verkommen“ der deutschen Sprache.

Klar bin ich manchmal auch ein bisschen traurig, dass wunderbare, altmodische Wörter leider verloren gehen. Oder weiß noch jemand, wo das Wort Fisematenten herkommt? Ich stelle aber dennoch nicht die Existenz von neuen Wortschöpfungen in Frage. Denn auch Sprache entwickelt sich nunmal weiter, so wie wir Menschen sich auch weiter entwickeln (sollten). Anglizismen gehören in unserer global vernetzten Welt zu Alltag unserer Kids und die sind die Zukunft, ob das mache nun wollen oder nicht. So get over it! ;)

Auf dem zweiten Platz 2022 lag übrigens das Wort „bodenlos” als jugendsprachliches Synonym für mies, unglaublich oder schlecht. Wie bodenständig. Ich mein ja nur. ;) Und Lu kam neulich rein, als Stephan und ich einen Film schauten, der in der 80ern spielte. „Affengeil!? Das habt ihr nicht ernsthaft damals gesagt, oder? Das ist ja wild!“, lachte sie und verschwand wieder.

Der KINDESENTZUG… geht am letzten Oktoberwochenende auf das Konto der Feiertagskollisionen. Es war ja (halb)langes Wochenende – je nachdem eben, wo man wohnt . Und eigentlich wollte Lu zu Hause bei uns sein, um Halloween mit ihren Freund:innen zu feiern. Aber leider waren die Feiertage zwischen unseren Bundesländern nicht kompatibel. Hier war am Montag frei (Reformationstag) und in Rheinland-Pfalz am Dienstag (Allerheiligen). Leider ist die Uni nicht auf die plietsche Idee eines Brückentages gekommen. Man hätte ja den Studen:innen einen Heimatbesuch erleichtern können. So ein Käck! Nun werden wir unser Kiddo doch erst Mitte November wieder sehen. Wir halten uns wacker. Und demnächst schreibe ich auch mal meine Gedanken zum „Empty Nest Syndrom“ auf.

Die ENDLOSSCHLEIFE… Die Corona-Herbstwelle ist in voller Fahrt. Auch mal wieder, muss man sagen, und natürlich mit Ansage. Pflegekräfte, Ärzt:innen und Kliniken sind wieder überlastet. Unternehmen leiden unter dem hohen Krankenstand. Vorgestern wurden wir an einem Restaurant abgewiesen, weil einfach kein Personal da wäre, um uns zu bedienen, obwohl der Laden fast leer wer. Er war nur geöffnet für eine kleine Handvoll von vorherigen Reservierungen.

Und dennoch diskutieren wir auf politischer Ebene wieder über Maßnahmen, Dinge, die ganz einfach wären, um die Welle wenigsten ein bisschen einzudämmen. Maskentragen in Innenräumen zum Beispiel. Wäre ja vielleicht auch zu einfach… warum auch präventiv sein? *ironieOFF. Also renne ich weiterhin als fast einzige mit einer Maske in Läden und Supermärkte und ärgere mich über drängelnde Mitmenschen ohne. Ja sorry, ich hatte Covid nämlich noch nicht. Und auch, wenn es vielen mittlerweile egal scheint… ich möchte es mit meiner Herzproblematik auch nicht haben, wenn es sich vermeiden lässt.

Der VERPASSTE SPASS… Diese blöde Endlossschleife der Pandemie hat dann auch schon wieder dazu geführt, dass ich erste Dinge abgesagt habe, die mir sehr viel Spaß gemacht hätten. Nämlich ein Konzert unserer Singer-Songwriter Freundin Ginger WadeaufFrau Hedis Tanzcafé. Falls ihr euch wundert, dass ich „auf“ schreibe, das ist ausnahmsweise mal kein Tippfehler, sondern Absicht. Das Hedis ist nämlich quasi ein Club auf einem Boot, das über die Elbe schippert. Da angesichts der aktuellen Coronalage schon wieder ein ungutes Gefühl gehabt und deswegen abgesagt zu haben, nervt mich unendlich.

DIE DINGE im Oktober 2022 - persönlicher Monatsrückblick | Online Tagebuch Monatskolumne | fiftytwofreckles.com aka luziapimpinellaDas LESENS- & HÖRENSWERTE… Ganz oben im ersten Absatz über die Welt habe ich darüber geschrieben, was ich tun kann, um meiner Ohnmacht und Hilflosigkeit gegenüber den Geschehnissen zu begegnen. Bei vielen Dinge, die mich aufwühlen und beängstigen, bleibt leider bittere Erkenntnis, dass ich als Person daran nicht wirklich viel ändern kann. Aber bleibt mir keineswegs nichts. Ich habe immer noch meine Selbstwirksamkeit. Und darüber habe ich einen guten Artikel HIER bei Utopia darüber gefunden. Vielleicht mögt ihr den ja auch lesen.

Ich höre im Auto oft keine Musik im Radio, sondern NDR Info (Jaaaaa! Obwohl ich definitiv weniger Nachrichten konsumieren solle. Ertappt!). Und neulich Abend hörte ich dort zufällig den Podcast „Alles auf Anfang“ der Journalistin Ilka Petersen. Sie war im Gespräch mit Gabriele von Lutzau, die 1977 im “Deutschen Herbst” als Flugbegleiterin in der Lufthansa-Maschine Landshut war, die von Terroristen nach Mogadischu entführt wurde. Im Podcast-Interview erzählt diese bemerkenswert positive und energie-geladene Frau, wie sie damit umgegangen ist, dem Tod ins Auge zu blicken und wie sie (auch mental) überlebt hat. Das hat mich tief beeindruckt. Die Podcastfolge, könnt ihr HIER hören, wenn es euch auch interessiert.

Die TRENDS... kommen und gehen ja. Manche kriegen auch mich, ich bin ja nicht immun. Aber manche verstehe ich null. Zum Beispiel den Food-Hype um „Butter Boards“, der gerade überall auf Social Media aufploppt. Ich sehe keinen Sinn darin, dich ein halbes Pfund Butter auf ein Holzbrett zu schmieren und mit Allerlei zu garnieren, um es dann mit Brot wieder abzukratzen und dann zu essen. Um dabei vermutlich doppelt soviel tierisches Fett zu sich zu nehmen, als man vermutlich gegessen hätte, wenn man sich die ganze Kombo einfach direkt auf eine Stoffe Brot drapiert hätte.

Nennt mich gern Spielverderber, aber ich kapier’s nicht. Und ich kann mich leider auch dem Gedanken nicht erwehren, dass es letztendlich auch eine Lebensmittelverschwendung eines Produkts mit einer Ökobilanz ist, die gleich hinter Fleisch kommt. Dann doch lieber die Hälfte davon direkt auf die Stulle? Das danken einem dann sogar die koronaren Gefäße.

Das GLOTZPROGRAMM… im Halloween-Monat Oktober war ganz im Zeichen des Grusels. Natürlich. Die ersten drei Filme, die ich hier vorstelle, haben wir noch mit Lu zusammen geguckt. Sie war auch diejenige, die sie ausgesucht hat. Nun nicht mehr regelmäßig Filme mit unserem Kind gucken zu können, das fehlt uns wirklich sehr. Denn unsere Familienkinoabende waren eine wunderbare Tradition. Ich selbst liebe ja Filme aller Art und wir waren als Eltern immer sehr großzügig, was Fernsehen angeht. Allerdings nicht wahllos und auch immer altersgerecht.

Ich war nie der pauschal weit verbreiteten Meinung, dass Fernsehen blöde macht. Ich fand immer, dass es darauf ankommt, was und wie man schaut. Und habe oft Witze gemacht über unsere „cineastische Früherzierung“, damit das Kind auch die Klassiker der Filmgeschichte kennt und in der Lage ist, den schlechte Unterhaltung auszusortieren, die einen wirklich verblödet. Und nun studiert Lu Filmwissenschaften, was schon irgendwie witzig ist! Sieht so aus, als hätte die Früherziehung der etwas anderen Art Spuren hinterlassen. Aber nun zu den Filmen, die wir gesehen haben….

Watcher (Trailer) – Ein frisch verheiratetes Paar (Julia ist Amerikanerin, Francis ebenfalls, aber mit rumänischen Wurzeln) bezieht in Bukarest eine neue Wohnung. In der Stadt kommt es zu Mordfällen, die auf einen Serienkiller hindeuten. Julia hat das Gefühl, dass sie jemand vom Nebengebäude heraus permanent beobachtet.

Ein sehr ästhetischer Film mit permanent latentem Psychogrusel des Ungewissen. Eine junge Frau, quasi den ganzen Tag allein in einer fremden Stadt, deren Sprache sie nicht spricht. Und dennoch ist Julia alles andere als ein Opfer. Watcher gehört zu Lus Lieblingsfilmen in 2022 und das zu Recht. Absolute Guckempfehlung, wenn man auf Slow Burn Psychothriller steht,

Us (Trailer) – Wem schon Jordan Peeles „Get Out“ gefallen hat, der wird höchstwahrscheinlich auch „Wir“, so der deutsche Filmtitel, mögen. Es ist eine seltsame Mischung aus Sozialkritik, und Slasher-Movie mit einer kleinen Prise Humor. Sehr gut ist er in DIESER Filmkritik zusammengefasst. Ich könnte es nicht besser beschreiben… „Wer sich auf den Splatter einlassen kann, wird mit einem sehr intelligenten Film belohnt“. Aber der blutige Horror-Thriller mit Plot-Twist am Ende ist auf jeden Fall nichts für schwache Nerven.

The Black phone (Trailer) – Die Geschichte dieses Horror & Mystery-Thrillers basiert auf einer Story von Joseph Hillström King, dem Sohn des Horror-Meister Stephen King himself. In einer kleinen Vorstadt in Colorado verschwinden 1978 fünf Kinder spurlos. Der von einem Serienkiller (Ethan Hawke) entführte sechste Junge bekommt hilfreiche Telefonanrufe aus der Totenwelt und versucht so zu aus seinem Kellerverlies entkommen.

Ein atmosphärisch dichter, bedrückender Horrorfilm, der durchweg spannend bleibt,  im wirklich gelungenen späten 70s Look. Ich finde leider, dass Ethan Hawke in der Charakterisierung seiner Bösewicht-Rolle ein bisschen kurz kommt. Aber sei’s drum… ich würde ihm 3 ½ von 5 Sternen geben.

Von den Gruselthrillern noch ein kleiner Abstecher zu Romantik…. Falls ihr bei der Suche nach einer romantischen Komödie  “Liebe ist…” mit Diane Keaton und Jeremy Irons stolpern solltet. Spart euch die Zeit! Was eigentlich ganz vielversprechend beginnt, wird schnell zur einer platten und sehr hölzern geschauspielerten Geschichte, die weit hinter ihrem Potential zurück bleibt. Schade um die tollen Schauspieler, aber dieser Film hat mich auf ganzer Linie enttäuscht. War auch keine Empfehlung von Lu. Haha. ;)

Die GOOD NEWS… Lula hat die Wahl in Brasilien gegen Bolsonaro gewonnen. Mir schwant zwar immer böses, was die “Rache” des Wahlverlierers und damit verbundene Unruhen angeht. Möchtegern-Diktatoren traue ich alles zu. Aber für den Moment möchte ich mich einfach mal über diese Gute Nachricht für die Demokratie und den Klimaschutz freuen und hoffen, dass Dinge besser werden können.

Der Möbelschwede bietet in Deutschland ab dem 1. Oktober vegetarische und vegane Produkte billiger an als die mit Fleisch. Ich hoffe, das wird ein Vorbild sein, denn es ist generell ein Unding, dass Fleischgerichte in Restaurants oft weniger kosten als vegetarische oder vegane Alternativen. Kommerzieller Walfang bleibt verboten. In Griechenland haben erstmals erneuerbare Energien einen Großteil des Strombedarfs gedeckt. Von US-Wissenschaftler:innen entwickelte Solarkacheln sollen im Dezember 2022 in den Orbit geschossen werden und dann Solarstrom aus dem All per Mikrowellen an die Erde übertragen. In Indonesien ist die mit der Palmöl verbundene Entwaldungsrate in den letzten zehn Jahren um 82 % zurückgegangen. Die Tiwi-Insulaner siegen gegen Ölkonzern mit einer Klage gegen die Erschließung von Öl- und Gasfeldern. Die Zahl der akut bedrohten Berggorillas hat dank starker Naturschutzmaßnahmen deutlich zugenommen. Dänemark verbietet Schleppnetz-Fischerei.

Brasilien hat zum ersten Mal in der Geschichte Trans-Frauen in den Kongress gewählt. Die Fluggesellschaft Virgin Atlantik schafft binäre Kleidungsregeln ab. Die Beschäftigten dürfen künftig unabhängig ihres biologischen Geschlechts entscheiden, welche Uniform sie tragen möchten. Slovenien legalisiert die Ehe für alle. Die Ehe für alle gibt es endlich in ganz Mexiko.

Ein neues Medikament macht im klinischen Test große Hoffnungen, dass es den Krankheitsverlauf von Alzheimer drastisch verlangsamen kann.nEin internationales Forschungsteam hat einen neuen Gebärmutterhalskrebs-Früherkennungstest entwickelt, mit dem Krebsvorstufen im Gebärmutterhals zuverlässig identifiziert werden können.

Und nicht zuletzt…. die deutschen Gasspeicher füllen sich nach Plan! Trotzdem… immer schön weiter Gas & Strom sparen, abgemacht?

Alles Liebe für euch und einen schönen November!

... macht es hübsch! Gruss

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2 Comments

  • Reply
    Wenke Seeling
    2. November 2022 at 22:04

    Hallo meine Liebe 🙋‍♀️Unsre Mädels Saskia und Jasmin sind 31 und 28 Jahre und wir haben den ersten Auszug mit 18 der Großen gar nicht so schlimm empfunden. Aber dann war der Abschied von unserer Kleinen gleich nach dem Abi für ein Jahr a pair in Marseille doppelt schlimm. Ich bin in ein tiefes Loch gefallen. Später ist unsere Saskia mit Partner für ein Jahr auf Weltreise gegangen- wieder ein so schwerer Abschied. Es folgen 4 Jahre in Neuseeland inclusive Corona – 1xgesehen. Jetzt leben Beide mit ihren Partnern in Hamburg – wir in Leipzig. Alles gut in unserm Leben- wenn auch ringsherum alles verrückt spielt…. Ich möchte all diese Erfahrungen mit allen Höhen und Tiefen, Tränen, Freude, Wut, Liebe nicht missen – das ist mein Leben und ich bin dankbar dafür 😊 gibt mir bis Heute auch viel Kraft das Leben gut zu leben. Klappt nicht immer 😏 dein Blog hilft auf mir auf jeden Fall sehr – Danke dafür 🙏💪mit deiner Einstellung schaffst du Alles . Liebe Grüße aus dem Leipziger Neuseenland 🙋‍♀️

  • Reply
    Sandra
    4. November 2022 at 17:16

    Du hast „Die Welt da draußen…“ so gut formuliert und bringst immer wieder deine klare Haltung zu diesen Themen rein. Ich finde es gut, dass du sehr eindeutig, aber auch freundlich erklärend diese Themen hier schreibst. Vor allem bleibst du dabei, auch nach anstrengenden zweieinhalb Jahren Corona-Pandemie und Welt-Ausnahme-Zustand. Das ist ein Grund warum ich dir folge und deine Monatsrückblicke sehr gerne lese.
    Und du zeigst immer was man selbst tun kann. Danke für diese Recherchen bzgl. Petition etc.

    Und Lu‘s Wohnung ist der “absolute Hammer”! Sagte man doch so in den 80zigern oder 😉) grins

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