Offensichtlich laufen die Wohnwagen-Renovierungen überall wieder auf Hochtouren. Ist ja auch klar, alle freuen sich, wenn die Camping-Saison wieder los geht. Wann auch immer das in diesem Jahr auch soweit sein mag… aber das ist ein anderes Thema. In meiner Instagram-Timeline sehe ich die Caravan-Besitzer*innen schon wieder fleißig werkeln und ihre Wohndosen aufhübschen. Und in meiner Mailbox und den Direktnachrichten meiner Instagram-Stories & Wohndosen-Highlights stapeln sich vermehrt die Bitten nach handwerklichen Tipps und ein bisschen Hilfestellung. Grund genug, hier nach der Winterpause mal wieder einen DIY-Blogpost zu unserem Wohnwagen Makeover im letzten Sommer zu posten. Heute geht es darum, wie ich die Tapeten auf den doch recht schwierigen Untergründen angebracht habe und mit welchem Trick wir uns das Verlegen des Wohnwagen-Fußbodens erleichtert haben.
Alle Posts rund um unseren Vintage Wohnwagen, seine Renovierung und auch unsere Camping Trips findet ihr übrigens immer gesammelt in meiner Rubrik DIE WOHNDOSE. Dort findet ihr zum Beispiel ein DIY-Tutorial zu unseren selbstgemachten Wohnwagen-Verdunkelungsrollos. Oder auch meine Tipps zum Nähen von neuen Polsterbezügen. Einen Blogpost über die allgemeinen Fragen, die mich während der Renovierung über Instagram jeden Tag erreicht haben, findet ihr außerdem HIER.
Noch habe ich nicht alle unsere DIYs rund um unsere Wohndose in einem Artikel veröffentlicht. Aber ich arbeite weiter dran. Als nächstes kommt dann auch noch ein ausführlicher Bericht, wie wir die Wohnwagen-Möbel und auch die Innenraum-Decke lackiert haben. Auch das Austauschen der Schrankgriffe wird darin ein Punkt sein. So stay tuned. ;) Aber heute geht es erst einmal um das Kleben der Tapete und das Verlegen des Fußboden in unserer Wohndose.
1. Wie ich die Tapeten in unserem Vintage Wohnwagen geklebt habe…
Ich hatte also noch ein bisschen Punkte-Tapete von unserem Flur Makeover im Haus übrig. Die wollte ich in der Wohndose verkleben. Für alle, die es gern wissen wollen, es ist eine Vliestapete von Graham & Brown “Dots” in schwarz weiß. Doch vor dem gepunkteten Fun-Part kam erst mal noch ein bisschen Schweiß.
Zuerst mussten wir nämlich einen kleinen Wasserschaden unter einem Fenster reparieren. Das war sehr lästig, aber glücklicherweise machbar. Wie wir das gelöst haben, habe ich HIER beschrieben.
An den Wänden rund um unsere Essecke – wo eben auch der Wasserschaden war – hatte ich nicht vor, die Mustertapete zu verkleben. Ich hatte ja einen sehr auffälligen schwarz-weißen Stoff für die selbstgenähten Polsterbezüge ausgesucht. Auch noch Punkte an der Wand zu haben, wäre dann doch too much geworden. Selbst für eine passionierte Mustermixerin wie mich.
Nach der Reparatur sollten diese Wände schlicht Cremeweiß gestrichen werden, mit der gleichen Farbe, mit der ich auch die Oberschränke und die Decke lackiert hatte. Aber auch für den Anstrich musste die beschädigte Tapete an der einen Wand eben erst einmal erneuert werden. Sonst hätte man die Verspachtelung unter der Farbe unschön gesehen.
Ich habe mir ein Stück der 30 Jahre alten Wohnwagen-Tapete abgerissen und bin damit in den Baumarkt marschiert. Dort habe ich eine einfache Strukturtapete gefunden, die vom Oberflächenmuster her der ursprünglichen sehr ähnlich war. Die war auch nicht teuer. Ich habe die neue dann einfach über die alte geklebt und fertig!
In meinen Instagram Highlights findet ihr die Tapezier-Videos in “Die Wohndose Teil 2”. Inklusive mein absolutes Genervtsein, als ein kurzer Regensturm mir alle bereits zugeschnittenen Tapeten ruiniert hat.
Die Mustertapete hat hat natürlich schon allein wegen der Punkte mehr Spaß gemacht, als die weiße Strukturtapete. Obwohl einen der Rapport bei der “Dots” von Graham & Brown so ziemlich rappelig machen kann. Die richtige Position des Musters für den Tapetenstoß zu finden, ist bei diesem den Punkten wirklich eine Herausforderung.
Im Großen und Ganzen unterscheidet sich das Tapezieren von Wohnwagenwänden natürlich nicht unbedingt vom dem Tapezieren in einer Wohnung. Einen ganzen Blogposts mit Tipps rund um das Kleben von Mustertapeten könnt ihr HIER finden. Die meisten regeln gelten eben auch in Caravan. Aber der Untergrund ist in einem Wohnwagen natürlich manchmal sehr speziell.
Mein wichtigster Tipp für das Tapeten Kleben im Wohnwagen… nehmt einen extra starken Bordüren-Kleber für die komplette Tapete!
Der Untergrund ist im Wohnwagen oft nicht so saugfähig, was immer wichtig für die Kleisterkonsistenz und die Haltbarkeit der Tapete ist. Und oft sind es auch Kunstfoff-Untergründe, die schwierig zu bekleben sind. Neben unserer Badtür zum Beispiel war eine ganz schlimme, strukturierte “Tapete”, die eher an eine dünnen Schaumstoff-Matte erinnerte. Sie lies sich nicht richtig ablösen, also habe ich beschlossen sie mit über zu tapezieren. Ich hatte aber auf dem Gummizeugs wirklich Angst, dass nichts halten würde.
Ich habe daher einen Pott extrastarken, fertig gemischten Bordürenkleber gekauft {Metylan Ovalit B Bordürenkleber}. Denn habe ich dann portionsweise 1:1 mit selbst angemischtem Kleister für Vliestapete {Metylan Direct Vliestapeten-Kleister} gemixt und mit einem breiten Pinsel direkt auf die Untergründe aufgetragen. Darauf habe ich die trockene, ungekleisterte Tapete geklebt. Das Erbebnis hielt nach dem Durchtrocknen bombenfest. Auch auf den schwierigen Untergründen.
Ein bisschen Punkte-Tapete habe ich dann am Ende in der Essecke doch noch geklebt – in den offenen Regalfächern! Und selbst da, auf dem vorlackierten Kunststoff-Furnier der Regale, hält die Tapete mit dieser Kleistermischung 1 A.
2. Wie wir den Fußboden in engen Wohnwagen verlegt haben…
Gegen diese Aufgabe habe ich richtig angeguckt. Ich war ehrlich gesagt vom Kauf den Fußbodenbelags schon total angenervt. Denn die Auswahl an Bodenbelägen, die gewichtstechnisch in den Wohnwagen passten {man muss ja ständig auf die Kilos aufpassen…} war zum größten Teil überhaupt nicht mein Geschmack. Die Suche war eine echte Odyssee, aber irgendwann hatten wir endlich etwas gefunden.
Nach dem Ausfegen der Wohndose wurden dann erst einmal alte Magazine zerfleddert, um daraus eine “Schablone” für den Zuschnitt des Bodenbelags anzufertigen. Wie gut, dass ich mich so schlecht von Zeitschriften trennen kann. genügend hatte ich auf jeden Fall. ;)
Den Papierschablonen-Trick hatte ich bei Caravanity gefunden und ich fand ihn wirklich sehr hilfreich. Auf der Seite rund um den “Happy Campers Lifestyle” findet sich mittlerweile sogar ein Portrait unserer Wohndose. Wer hätte das damals gedacht? Ich nicht. ;)
Ich habe also alte Magazinseiten zu einer großen Boden-Schablone zusammen geklebt. Das war total nützlich, denn ein Wohnwagen hat ja überall blöde, kleine Ecken und ist in der Mitte im Bodenraum auch sehr schmal. Einen nicht vorgeschnittenen Bodenbelag dazwischen richtig zu platzieren, ist ein heilloses Unterfangen.
Nachdem ich aus Hunderten von Papierseiten auf dem Boden der Wohndose zu einer großen Musterfläche zusammengeklebt hatte, habe ich die Schablobe vorsichtig zusammengefaltet und auf dem ausgerollten Fußboden ausgebreitet….
Und dann kam mein Fehler! Ich war nicht mutig genug, die Umrandung ganz knappkanig nachzuschneiden, sondern habe noch 10 cm Spielraum zur Sicherheit gelassen. Das war viel zu viel Zuschnitt und erschwerte meine spätere Arbeit nur, weil ich überall nachschneiden musste. Ich hätte einfach so mutig sein sollen, die Fläche 1 zu 1 auszuschneiden.
Aber irgendwann nach der ganzen Frickelei {und einer kritischen Kontrolle durch die Baustellenaufsicht}, hatte ich dann auch diesen Meilenstein geschafft. Ohne die beruhigende Stimme und die spannenden Geschichten von Aaron Mahnke in seinem LORE Podcast, wäre ich wahrscheinlich durchgedreht. Während der Wohnwagen Renovierung habe ich hunderte von Folgen gehört. Er war quasi mein Baustellenbegleiter, wenn ich allein am Werkeln war… also abgesehen von der felligen Arbeitsaufsicht.
So ein richtiges NACHHER-Foto nur vom Fußboden habe ich leider verpennt. Ihr müsst also mit einem Bild vorlieb nehmen, das gleichzeitig meine Camping-Fashion Qualitäten dokumentiert. Aber ihr kennt ja vielleicht die Definition…
„Camping“ Substantiv, Neutrum [ˈkɛmpɪŋ] – der Zustand, in dem ein Mensch seine eigene Verwahrlosung als Erholung empfindet
In diesem Sinne…
Liebe Leser:innen, ihr wisst, in meinem Blog steckt sehr viel Herzblut, Zeit und Arbeit. Letztere ist über 90% unbezahlt und dennoch sind meine Rezepte, Reisetipps, DIY-Anleitungen und andere Inspirationen für euch immer gratis…🧡 Damit das auch weiterhin so bleiben kann, freue ich mich, wenn ihr mich vielleicht ab und an mit einem “Trinkgeld” bei meiner Arbeit als freie Blogautorin supportet {mehr zum Thema auch HIER für euch zum nachlesen}, wenn euch mein Blogpost gefallen hat. Spendiert mir also gern mir einem KLICK HIER einen Kaffee ohne Schischi für 3,00, ein schnelles Mittagessen für 10,00 oder einfach, was auch immer ihr mögt, um mich zu unterstützen. DANKESCHÖN für eure liebe Wertschätzung!
6 Comments
Franziska
28. August 2021 at 8:18Hallo Nic,
mit Begeisterung sehe ich mir immer wieder die Blog Einträge zum Wohndosen Makeover an. Wir haben auch einen 20 Jahre alten Wohni, der noch ganz gut in Schuss ist. Allerdings ist vom Gas Herd eine Gasstelle nicht mehr in Ordnung. Ich frage mich nun, ob Ihr bei den Gaskochstellen auch selbst etwas erneut habt oder diese Sachen lieber einen Fachmann überlassen habt!?
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Ganz liebe Grüße
Franziska
Nic {luzia pimpinella}
31. August 2021 at 14:09Hallo Franziska, freut mich, dass dir meine Blogposts weiter helfen.
Tatsächlich war bei und noch alles intakt, deswegen haben wir noch den alten Gasherd in Benutzung. Aber, wenn wir da etwas gemacht hätten, hätten wir es vermutlich selbst getan. Ob ihr das auch wollt und euch zutraut, hängt natürlich ein bisschen von euren Handwerker:innen Skills ab. Aber generell findet man für alles ja ziemlich hilfreiche Youtube Videos.
laura
8. November 2021 at 22:44Liebe Nic, so toll sind deine Blogbeiträge zur Wohndose, danke dafür! Wir überlegen gerade, uns einen alten Wohni zu kaufen, da kommt das sehr gelegen. (:
Ich wollte noch fragen, womit ihr den Fußboden aufgeklebt habt? Und habt ihr den alten Fußboden vorher entfernt?
Alles Liebe,
Laura
Nic {luzia pimpinella}
9. November 2021 at 17:09Hallo Laura, das freuet mich, wenn die Posts hilfreich sind.
Denn Fußbodenbelag habe wir nur an einigen stellen mit ein bisschen doppelseitigem Klebeband fixiier. Denn alten Boden haben wir einfach drinnen gelassen, denn der war ganz fies verklebt.
Lu
3. Oktober 2024 at 21:16Huhu, was für einen Boden habt ihr denn am Ende benutzt? :) haben auch nicht unendlich viel Kilo zuzuladen 🙈
Nic {Editor}
16. Oktober 2024 at 14:23PVC-Boden.