Baby Steps… Einer der Schritte, die wir als kleine Familie in Sachen mehr Nachhaltigkeit und weniger Plastik im Alltag gemacht haben, war, keine Duschgels mehr zu kaufen. Die benutzen wir nun schon 4-5 Jahre lang nicht mehr. Ich hatte damals irgendwann die Codecheck-App für mich entdeckt. Hier im Blog habe ich sie ja schon öfter erwähnt. Zum ersten Mal 2017 in meinem Blogpost “12 DINGE DIE JEDER SOFORT TUN KANN, UM NACHHALTIGER ZU LEBEN”. Und ich kann sie euch nur immer wieder ans Herz legen, falls ihr sie noch nicht kennt. Diese App hat mit damals die Augen für die Inhaltsstoffe von Kosmetik- und Reinigungsprodukten geöffnet.
Es ist nämlich erschreckend, was wir uns teilweise mit konventionellen Körperpflege-Produkten so auf die Haut schmieren…
Synthetische, schwer abbaubare Polymere (aka Mikroplastik), allergene und krebserregende Substanzen, hormonell wirksame Inhaltsstoffe, Silikone, Parabene, sogar in Baby-Kosmetik. Und vielen Menschen ist das nach wie vor nicht bewusst.
Heute bekomme ich jedes Mal in der Drogerie eine innere Krise, wen ich das gigantische Regal mit den Duschgel-Flaschen sehe. Und Kund*innen, die davor hocken, sie reihenweise aufmachen und die Kaufentscheidung nach dem Duft treffen. :/ Am liebsten möchte ich sie dann ansprechen und ihnen sagen, dass nicht nur die Plastikverpackung Mist ist, sondern tatsächlich in sehr vielen Duschgels auch noch Mikroplastik und Sonstwas enthalten ist. Dass Seifen viel geiler und nachhaltiger sind und mindestens in genau so vielen tollen Duftvarianten zu haben. Mache ich aber natürlich NICHT, die Welt hat auch so schon genug Klugschieter, die ungefragt überall andere Menschen zurechtweisen und kommentieren. Doch manchmal frage ich mich eben doch, ob sie etwas an ihrem Kauf ändern würden, wenn sie es erst einmal wissen würden, was da für ein Chemiemist drin ist.
Okay, aber wir haben uns als Familie tatsächlich von Anfang an mit dem Umstieg auf Seife gar nicht schwer getan. Es gibt so tolle, hochwertige Seifen mit hohem Ölanteil (und ganz ohne Palmöl) von kleinen Manufakturen. Unsere liebsten Seifenhersteller sind jetzt auch schon seit Jahren die Jungs von Haused Wolf. Insbesondere die pflegenden Plain Jane und Lemony Lavender Seifenstücke mit ihrem hohen Ölanteil lieben wir… auch, weil sie so toll frisch duften. Nach Lemongras, Zitrone und Lavendel. (Nein, ich bekomme absolut nichts dafür, dass ich hier dafür “Werbung” mache, nicht mal ein gratis Stück Seife. Ich bin einfach eine begeisterte, langjährige Kundin. ;)
Naja, und so über die Zeit sammeln sich natürlich in unserem Haushalt auch so einige Seifenreste. Manchmal wirklich kleine Reste von eben jenen Lieblingsseifen. Manchmal probiere ich auch eine neue Sorte von woanders aus, die dann vielleicht nicht so passt. Wie auch immer – im Bad steht so ein Porzellanpott mit Deckel, da werden die Stückchen gesammelt. Denn natürlich kann man auch Seifenreste noch prima verwerten.
Der alte, nachhaltige Trick 17… den kleinen Seifenrest einfach auf das neue Seifenstück pressen oder ein Seifensäckchen benutzen…
Der älteste und einfachste Trick, um eine Seife wirklich ohne einen Fitzelchen Rest aufzubrauchen, ist sicherlich… das alte, kleine Stückchen im nassen, leicht angeweichten Zustand ganz fest auf ein neues Stück Seife zu drücken. Das haben unsere Großeltern schon so gemacht und meistens klappt es ziemlich gut. Fertig!
Außerdem kann man kleine Seifenreste auch in ein Seifensäckchen füllen, sie darin aufschäumen und sich damit waschen. Je nach Material des Säckchens ist das dann gleich noch ein nettes Körperpeeling nebenbei. Seifensäckchen gibt es mittlerweile in jeder Drogerie zu kaufen. Achtet beim Kauf möglichst darauf, dass sie aus Naturgarnen und nicht aus irgendwelchen Kunststofffasern bestehen. Oder aber ihr könnt Seifensäckchen auch selbst aus Baumwoll- oder Jutegarn häkeln. Anleitungen dafür gibt es ganz viele im Internet. Und falls ihr euch das fragt… natürlich könnt ihr diese Säckchen für die Hygiene auch zwischendurch mit in die Waschmaschine werfen. Eine einfache und gute Sache!
Alte Seifenreste lassen sich aber auch verwerten, indem ihr Flüssigseife daraus herstellt…
Da wir zum Händewaschen in der an der Küchenspüle und im Gästebad gerne Flüssigseife benutzen, habe ich das natürlich längst ausprobiert. Unsere gesammelten, festen Seifenreste aus besagtem Porzellanpott werden also ab und an einfach in flüssige Seife für den Seifenspender umgewandelt… und somit auch 100%ig aufgebraucht. Ich zeige euch heute, wie ich es mache.
Seifenreste verwerten & daraus einfach Flüssigseife selber machen… so gehts…
- Zerkleinert Eure Seifenreste in möglichst feine Stückchen. Das könnt ihr einfach mit einer Gemüsereibe tun oder auch in einem Blitzhacker (mein *kleiner Food-Prozessor ist für ganz viele Zwecke mein bester Freund in der Küche. Wisst ihr ja, wenn ihr meine Rezepte kennt. ;)
- Gebt die Seifenkrümel dann in eine Metallschüssel und fügt Wasser hinzu. Meiner Erfahrung nach passt seine Ratio von 100 g geraspelter Seite + 200 – 300 ml Wasser meist ganz gut. Aber natürlich sind die Konsistenzen von Seifen ganz unterschiedlich und die Wassermenge kann ein bisschen variieren, um die gewünschte Flüssigkeit zu erreichen. Manchmal benötigt es auch ein paar ml Wasser mehr, damit die abgekühlte Seife nicht wieder zu dickflüssig wird. Das müsst ihr einfach für euch ausprobieren.
- Erhitzt dann die Mischung über einem Topf mit einem Wasserbad und löst die Seife unter gelegentlichem Umrühren komplett auf. Ein Schneebesen zum Rühren ist ganz hilfreich. Das Ganze dauert gern ein Weilchen, also bitte nicht wundern.
- Bevor ihr eure verflüssigte Seife dann in euren Seifenspender umfüllt, empfehle ich, sie nochmal durch ein feines Sieb zu gießen. Denn es kann mal vorkommen, dass doch noch kleine, feste Seifenklümpchen vorhanden sind, die man in der trüben Seifenflüssigkeit nicht gesehen hat. Die würden dann euren Pumpspender verstopfen.
Nach dem Abkühlen und Abfüllen in einen Seifenspender ist eure selbstgemachte Flüssigseife aus Seifenresten “ready to use”!
Da eine solche selbstgemachte Flüssigseife natürlich keine Konservierungsstoffe enthält ist sie nicht ewig haltbar. Ihr solltet sie also irgendwo einsetzten, wo ihr sie regelmäßig benutzt, so dass ihr sie kontinuierlich aufbraucht. Aber das ist ja eigentlich kein Problem, so oft, wie man sich aktuell die Hände waschen muss. Und unter der Dusche kann sie als Duschgel-Ersatz natürlich auch zum Einsatz kommen. ;)
Noch ein extra Tipp… Eine weitere Möglichkeit wäre noch, die kleinen Seifenreste zu einem größeren, neuen Seifenstück zusammen zu fügen. Dabei werden die Reste, wie bei der oben beschriebenen Herstellung der Flüssigseife auch, zerkleinert und in Wasser aufgelöst. Allerdings in viel weniger Wasser, so dass eine sehr dickflüssige, cremige Konsistenz entsteht. Klümpchen sind hier dann wiederum kein Problem. Man kann diese dicke Seifenmischung dann in Silikonformen gießen und mehrere Tage aushärten lassen. Danach kann sie herausgedrückt und als neues Recycling-Seifensück benutzt werden.
Was auch immer ihr mit euren Seifenreste anstellt, wegwerfen müsst ihr sie auf jeden Fall nicht, denn sie können bis zum letzten Fitzelchen verbraucht werden. Ich wünsche euch viel Spaß beim Seifen-Upcycling. Seid ihr auch schon #teamseife?
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11 Comments
Ursula Prodinger
11. Februar 2021 at 8:17Lieben Dank für diesen tollen Beitrag …. mich hast Du erreicht und ich werde es in Angriff nehmen!
Besonders gut finde ich auch die Anleitung für Flüssigseife, gerade auf der Gästetoilette finde ich es dann doch hygienischer als ein Seifenstück. Liebe Grüße Ursula
Heike
14. Februar 2021 at 20:18Sehr coole Ideen! Ich werde die von dir empfohlenen Seifen mal ausprobieren. Und dann kann ich auch irgendwann ins Recycling einsteigen. ;-) Wir sind leider noch zu 100% Team Duschgel und da muss langsam mal ne Alternative her! Liebe Grüße und danke für die Inspiration! Heike
Anja
15. Februar 2021 at 11:25Hallo Nic
Vielen Dank für diesen tollen Input! Das mit der Flüssigseife kannte ich nicht – und ich habe auch einige von diesen Restseifen, die mühsam zu gebrauchen sind :)
Sunny
17. Februar 2021 at 15:25Liebe Nic! Danke für diesen schönen und nachhaltigen Post! Ich verwende seit Jahren nur noch Seife. Angefangen hatte ich damit, weil ich sehr trockene Haut habe und mir damals Olivenseife empfohlen wurde, da diese sehr rückfettend wirkt. Inzwischen sind die Inhaltsstoffe der Kosmetika, die wir hier zu Hause nutzen, längst ein Thema, da wir alle recht empfindlich sind und Mikroplastik etc. nicht auf unsere Haut schmieren und danach in die Umwelt verabschieden wollen. Mein Mann ist leider Team Seifenreste-Wegwerfer. Ich meckere dann immer und stecke die Dinger in unser Seifensäckchen. Deine Anregung zur Herstellung von Flüssigseife werde ich ganz bald mal nachmachen – sobald wieder genug Seifenreste da sind. Vielen lieben Dank für den Tipp!
Tina
2. März 2021 at 20:10Liebe Nic,
Danke für den Tipp mit Haused Wolf! Nachdem ich gesehen hab, dass die Jungs ja direkt in der Nähe sind, hab ich sofort bestellt. Buy local und so 😃 Ich bin schon sehr gespannt auf die Lieferung und hoffe, dass ich (nach dem Lockdown) bald mal in den Laden kann.
Liebe Grüße Tina
Christina
29. März 2021 at 12:50Ich habe jetzt Seifen bei Haused Wolf bestellt. Ich konnte mich nicht entscheiden und habe einmal alles genommen… Oje! Dafür bekommen jetzt meine Mädels ein Stück zu Ostern. Sie duften so gut! Ich freue mich auf die erste Dusche mit Ihnen ;-) toller Tip!
Nic {luzia pimpinella}
30. März 2021 at 10:11Das freut mich Christina! :) Ein frohes Osterwochenende für euch.
Teresa Dias da Silva
20. Juni 2021 at 15:33Hallo Nic,
Danke für den Beitrag. Ich mache immer wieder Flüssigseife selber, mein Mann mag aber die Konsistenz nicht so gerne. Da wir hauptsächlich feste Seife verwenden, würde mich interessieren, wie viel Wasser ich in etwa benötige, um aus den Resten wieder eine feste Seife herzustellen.
Lieben Dank
Resi
Nic {luzia pimpinella}
21. Juni 2021 at 11:19Hallo Resi, nein das kann ich dir nicht sagen. Aber Google bestimmt. ;)
Marisa
21. Oktober 2023 at 11:39Hallo
Danke für die tolle Anleitung! Eine Flüssigseife aus Reste herstellen finde ich supper. Kann man auch ins Gemisch noch etwas ätherische Öle geben? So riecht es bisschen stärker.
Nic {luzia pimpinella}
21. Oktober 2023 at 13:59Hallo Marisa, das kannst du natürlich machen, solange deine Haut keine allergische Reaktionen gegen ätherische Öle zeigt. Manche Menschen sind da ja ein bisschen empfindlich. Aber es müssen ja auch nur ein paar Tropfen sein, denke ich.