Experimente aus meiner Küche… so könnte ich diesen Blogpost vermutlich auch nennen. denn ich hatte am Wochenende mal wieder so eine spontane Flitzidee mit einem folgenden DIY-Mutanfall. Während wir eigentlich damit beschäftigt waren, in unserer Wohnbereich und somit auch der Küche, neues Klick-Laminat zu verlegen, habe ich zwischendurch mal eben den Pinsel und etwas Farbe gezückt. Und nun sind unsere ehemals langweiligen, hellgrauen Fliesenfugen knackig schwarz gefärbt! BÄM!
Ich habe die Fugen unseres Küchen-Fliesenspiegels einfach mit Acrylfarbe eingefärbt und wir drei sind total begeistert. Kleine Veränderung große Wirkung. Das habt ihr tatsächlich in meinen Instagram-Stories vom Wochenende auch gefunden. Da wurde ich auf die kleine Farbsauerei hin nämlich mit Nachrichten überrannt. Und da ich keine Zeit hatte, die vielen Fragen zum WIE? zu beantworten, erzähle ich euch heute hier auf vielfachen Wunsch, wie ich es gemacht haben.
DISCLAIMER… Eine Warnung möchte ich jedoch vorher aussprechen…
Wie es spontane Flitzideen so an sich haben, kann ich leider keine Verantwortung für euer Ergebnis übernehmen, wenn ihr dieses DIY nachmachen wollt. ;) Ich fand mich selbst ganz schön mutig, dass ich das mal eben gemacht habe, ohne zu wissen, ob es auch so klappt, wie ich es mir vorstelle. Es hätte auch in die Hose gehen können. Ist es aber nicht… deswegen traue ich mich auch, mein Experiment hier zu veröffentlichen. Ich gebe dennoch zu bedenken, dass das hier eben nur meine persönlichen Erfahrungen bei der Arbeit und mit dem Ergebnis sind. Es ist keine allgemein gültige Anleitung, denn eure Fliesen und auch Fugen-Oberflächen sind vielleicht ganz anders. Unterschiedliche Farben verhalten sich oft anders und ich übernehme hier keine Gewährleistung, dass das bei euch zu Hause genau so funktioniert, wie hier bei uns. Und je nach Farbe und Farbton ist es eventuell auch nicht möglich, diese Aktion rückgängig zu machen, wenn’s nicht optimal klappt!
Daher empfehle ich euch auf jeden Fall, dass Ganze erste einmal vorsichtig an einer kleinen, verdeckte Stelle auszuprobieren. Das habe ich nämlich auch getan, nämlich hinter dem Kühlschrank, wo es im Falle eines “Fails” dann nicht sichtbar gewesen gewesen wäre.
Tatsächlich war erst einmal die wichtigste Vorbereitung – nach meinen Geheimtest hinterm Kühlschrank – die Fugen sauber und fettfrei zu bekommen. Gerade im Bereich des Herds sind da oft Rückstände von Fettspritzern, die man manchmal nicht einmal sieht. Man merkt sie aber spätestens dann, wenn die Farbe an den Stellen nicht halten will. Ich spreche da aus leidvoller Erfahrung… ;) Danach kann die kleine Farbschlacht losgehen!
Mein spontaner Selbermacher-Reflex wäre eigentlich gewesen, für dieses Projekt einfach eine Wandfarbe zu benutzen…
Ich glaube tatsächlich, dass die Verarbeitung damit gut funktioniert hätte und auch das Ergebnis zufriedenstellend augefallen wäre. Denn eine klassische Wandfarbe, lässt sich gut verteilen, lässt auch leicht angetrocknet noch gut abwisschen {oder abkratzen} und ist dennoch ziemlich wischfest, wenn sie erst mal ganz durchgetrocknet ist. Und ist in den meisten Fällen dann auch feucht abwischbar. Da ich aber natürlich keine schwarze Wandfarbe im Haus hatte, sondern nur einen Rest Leberwurstrosa, habe ich spontan eine andere Farbe genommen die im Haus war.
Von meinem Bildermal-Projekt hatte ich noch eine Tube schwarze Acrylfarbe übrig…
Nichts besonderes oder Spezielles. Einfach eine simple Acrylfarbe für Hobbymalerei und Bastelprojekte. Die meisten Arylfarben auf Wasserbasis sind nach dem Trocknen ebenfalls wischfest. Darauf habe ich einfach gezählt und das Ganze damit ausprobiert.
Und so bin ich beim Bemalen der Fugen vorgegangen…
- Ich habe die schwarze Acrylfarbe mit einem Pinsel auf die sauberen und fettfreien Fliesenfugen aufgetragen. Unsere Fliesen haben eine glänzende, sehr glatte Oberfläche, die sich leicht abwischen lässt. Also habe ich nicht sonderlich sauber gearbeitet und die Fliesen haben natürlich auch Farbe abbekommen. Ich habe immer eine Fläche von ca. ½ Quadratmeter Stück für Stück bearbeitet.
- Nach dem Auftrag der Farbe, habe ich sie 5-10 Minuten anziehen lassen, damit sie in den Fugen schon mal antrocknen konnte.
- Danach habe ich mit einem feuchten, weichen Lappen die Farbüberschüsse auf den glatten Fliesen erst verwischt und dann nach und nach abgewischt. Das brauchte natürlich mehrmaliges Wischen und häufiges Auswaschen des Lappens zwischendurch.
- Als nur noch ein leichter grauer Farbschleier auf den Fliesen übrig war , habe ich die Farbe in den Fugen erst einmal komplett für mindestens 1 Stunde durchtrocknen lassen.
- Den Rest der Farbe auf den Fliesen konnte ich dann als letztes mit einem weichen, trockenen {!} Tuch weg polieren. Übrig blieben die schwarzen Fugen.
Mein Extra-Tipp… Wenn sich an manchen Stellen noch Sprenkel von Farbe auf den Fliesen befinden, die sich mit einem Lappen schlecht abwischen lassen, hilft ein Ceranfeld-Kratzer sehr gut!
Was soll ich sagen? Mein Optimismus in Sachen experimenteller DIY-Techniken hat sich in diesem Fall glatt ausgezahlt und wir sind super happy mit dieser einfachen, aber effektvollen Fliesenspiegel-Transformation. Die schwarzen, selbstbemalten Fugen machen auf jeden Fall mehr her als vorher, finden wir. Auf dem Foto könnt ihr auch schon einen kleinen Blick auf unseren frisch verlegten, neuen Fußboden erhaschen. Auf dem natürlich direkt wieder Brötchenkrümel liegen. Aber welcher Küchenfußboden ist schon komplett ohne Brötchenkrümel… oder Katzenhaare, nicht wahr!? ;)
Ich wurde übrigens auf meinem Instagram gefragt, warum ich keinen Fugenstift verwendet habe. Tatsächlich habe ich noch nirgends schwarze oder farbige Fugenstifte gesehen. Aber selbst wenn, wäre das nicht mein Mittel der Wahl gewesen. denn zum einen glaube ich, dass man dafür eine ganz schön ruhige Hand braucht, damit es hinterher nicht unsauber gemalt aussieht. Und zum anderen… ganz ehrlich… wie lange hätte das denn dauern sollen? Nee, da war mir meine Technik schon lieber, wahrscheinlich ordentlicher und vor allem schneller! ;)
Falls ihr es nun selbst bei euch versuchen wollt, lest schnell noch mal meinen Disclaimer von oben… und dann man tau! Versuch macht kluch! ;)
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5 Comments
Caro
3. März 2021 at 19:07Hey Nic,
Die Fliesen sehen richtig cool aus. Ich hätte nicht gedacht, dass es einfach mit Acrylfarbe gezaubert wurde… Wahnsinn! Danke fürs Teilen und einen schönen Abend. Caro
Tanja Woitinas
3. März 2021 at 19:09Solche Anfälle kenne ich auch! Coole Aktion und klasse Effekt! Ich kann noch einen Tipp beisteuern: Vor vielen Jahren habe ich mal sehr alte, sehr olle dunkelgraue Fugen in der Waschküche meiner Mutter mit derselben Technik gelb angepinselt. Das Ergebnis ist aber nicht so überzeugend geworden, weil das Gelb das Grau (trotz akribischer Säuberung) nicht vernünftig überdeckt hat. Da das locker dreißig Jahre her ist (o Gott!), kann das auch mit den damals noch viel schlechteren Farbqualitäten zu tun haben oder damit, dass die Fugenmasse Siebziger-Jahre-Mörtel war, der Farbe wegsaugt wie nix. Ich würd‘s jedenfalls beim nächsten Mal mit hellerer Farbe auf dunkleren Fugen erst mal weiß grundieren. Abgesehen davon kann ich aber bestätigen, dass die Aktion total Laune macht. Und deine Küche, liebe Nic, ist jetzt NOCH schöner als vorher! Glückwunsch und herzliche Grüße! Aenne
Ach, und P.S.: Ohne Pony steht dir auch gut! :)
Christine Nätscher
4. März 2021 at 9:33Wow…. eine Fleißarbeit die sich rentiert hat. Ich denke mit Fugenstiften hättest du ETLICHE gebraucht.
LG
Christine
Katharina
13. Januar 2024 at 19:31Hallöle!
Das sieht fantastisch aus. Ich möchte das gerne in meinem Bad machen und habe schon nach Fugenfarbe geschaut. Jetzt sehe ich, dass du Acrylfarbe benutzt hast und der Post nun schon einige Jahre her ist.
Frage: hält es denn noch, oder hast du bereits nacharbeiten müssen?
Würdest du wieder Acryl nehmen, oder diesmal eher zur (sauteuren) Fugenfarbe greifen?
Ich hoffe sehr auf eine Antwort und sage schonmal lieben Dank!
Ganz liebe Grüße, Katharina
Nic {luzia pimpinella}
15. Januar 2024 at 14:33Hallo Katharina, ja, es hält noch und ich habe noch nichts nachgearbeitet. Aber ich schrubbe jetzt auch nicht täglich im Putzwahn daran herum. ;) Im Bad im Nassbereich würde ich es nicht machen…. schrieb ich ja. Und ich glaube auch, dass Fugenfarbe noch andere qualitative Vorteile hat. Bei uns reicht es. Ob es bei euch reicht, kann ich natürlich als Ferndiagnose schlecht sagen.