Ihr Lieben, ich denke wir sind uns alle einig, dass dieses Jahr wie keines ist, das wir jemals zuvor erlebt haben. Abgesehen von den großen Katastrophen in der Welt, ist auch unser persönliches Leben durcheinander, anders, stressiger, aber manchmal auch ein bisschen schöner. 2020 gleicht einer gigantischen Pralinenschachtel. Bei jedem neuen Bissen, weiß man nicht, was man bekommt. Mal ist er lecker, mal direkt zum Ausspucken. Oder?
Auch hier im Blog gab es im August 2020 tatsächlich etwas, dass es in ganzen 14 Jahren meines Bloggerdaseins niemals zuvor gab. Ich habe einen Monat lang nur einen einzigen Blogpost veröffentlicht. Ich habe Blogferien gemacht. Zwar nicht freiwillig und auch nicht geplant, sondern eher, weil ich mich selbst einfach nicht klonen konnte, um noch mehr zu schaffen… aber dennoch. Es fühlt sich komisch an und ich habe nicht vor, das einreißen zu lassen. Es brennen mit ganz viele Blogposts unter den Nägeln! Aber andererseits weiß ich auch nicht, warum ich mich eigentlich damit so verrückt mache, mir in 14 Jahren einmal eine echte Blogpause erlaubt zu haben. Das Leben ist eben gerade ein bisschen anders.
Wenn ihr mir auf Instagram und speziell in meinen Stories folgt, wisst ihr natürlich, was mich vom Blog fern gehalten hat. Und wenn nicht, dann könnt ihr es jetzt hier in meinem persönlicher Monatsrückblick wir für den August lesen… in meiner Kolumne über DIE DINGE, in der mal wieder alles Mögliche einen Platz hat, was den letzten Monat für mich und uns ausgemacht hat. Dinge, die mich beschäftigt, inspiriert, glücklich gemacht, berührt, amüsiert, oder auch bedrückt und nachdenklich gemacht haben. Ein Monat echtes Leben eben… so durcheinander, wie es ist.
DIE DINGE im August… von Blogpausen, totaler Erschöpfung, Vogelflüsterei & Wohndosenliebe
Die HILDEBRANDTSCHE PUNKTLANDUNG TEIL 2 – ich erzählte euch ja schon letzten Monat…. Punktlandungen sind unsere Familienspezialität. Also war dann eine Woche vor unserem Urlaubsantritt dann auch endlich unser neues Auto mit der Anhängerkupplung da. Das Makeover der Wohndose lief natürlich bis zur letzten Minute. Wir haben geackert wie die Verrückten, um fertig zu werden. Ich saß bei tagelang 39°C auf der Terrasse und nähte Polsterbezüge und Verdunklungsrollos. Stephan schraubte mit der tickenden Uhr um die Wette. Vielleicht habt ihr den Renovierungsmarathon ja live in meinen Insta-Stories verfolgt. Falls nicht, ihr könnt ihn unter den Highlights {Wohndose Teil 1-4} immer noch finden und nachschauen. ich muss da auch ab und an nochmal reinsehen, weil ich das alles gar nicht so recht glauben kann. Eigentlich war das der Wahnsinn, was wir in ein paar Wochen gewuppt haben. Und am Vorabend der Abfahrt kam gerade noch so knirsch der Aufkleber auf das Ding. Aus dem ausgeblichenen, ollen Bürstner-Logo wurde DIE WOHNDOSE. Von daher müsste mein Zitat des Monats eigentlich heißen “If it weren’t for the last minute, nothing would get done.” {Rita Mae Brown}. Wir sind Last Minute Profis!
Die TOTALE ERSCHÖPFUNG – Wir haben also der alten braunen Wohnwagen-Hölle ein neues, buntes Leben eingehaucht. Und wir lieben das Ergebnis sehr. Aber dafür haben wir uns auch total verausgabt muss ich zugeben. Die Renovierung selbst hat unheimlich viel Spaß gemacht, aber der Zeitdruck, unter dem wir am Ende standen, hat auch viel Kraft und Nerven gekostet. Nicht immer war das instamäßig-harmonisch, es gab auch schon mal Beef. Dass wir die letzten Wochen wir nicht mehr gut geschlafen haben, tat das seinige dazu. Mit so vielen Dingen im Kopf, die noch zu erledigen waren. Große und gefühlt noch 1895 kleine. Das war so viel, dass wir selbst im Traum weiter malochten. Wir waren am Schluss so urlaubsreif und erschöpft wie seit unserem Hausbau nie wieder. Aber wir sahen auch jeden Tag ein Stück mehr, wie unsere ganze Buckelei sich lohnte.
Die WOHNDOSEN-CAMPER – Schon auch etwas verrückt, dass wir soviel Energie in ein Projekt steckten, ohne zu wissen, ob uns dieses Campingleben überhaupt gefallen würde. Aber unsere erste Erfahrung in unserer Woche Campingurlaub am Achensee in Tirol hätte schöner kaum sein können. {Davon erzähle ich euch dann mal demnächst in einem Travelpost}. Die Dose war urgemütlich, der Standort direkt am See traumhaft, das Wetter durchwachsen und dennoch schön und die direkten Campingplatznachbarn jenseits von Spießigkeit. Un d dann hatten wir auch noch lieben Besuch von Mela von Individualicous und ihrem frisch Angetrauten. Wir hatten einen gemütlichen Abend gem,einsam… erst vor der Dose mit einer Pizza und dann darin, während es draußen blitzte, donnerte und regnete. Für diese erste Campingreise bin ich sehr dankbar, denn es hätte auch ganz anders sein können. Und dann weiß ich nicht, ob wir unser Projekt vielleicht doch ein bisschen bereut hätten.
Doch so planten wir nach unserer Rückkehr direkt den nächsten Trip. Am Wochenende waren wir an der Ostseeküste in Travemünde. Kurzurlaub mal eben spontan, keine 2 Stunden von Zuhause. Daran könnten wir uns ganz fix gewöhnen, das wissen wir jetzt schon. Und während wir da am Samstag so an der Travemünder Steilküste auf einer Picknickdecke lagen, haben wir mal eben den nächsten Wohndosen-Kurztrip eingetütet… Camping und Kite-Surfen auf Fehmarn im September. Da fühlt man sich plötzlich ganz schön frei… mit so einem Wohnwagendings.
Der HITCHCOCK-MOMENTE – oder auch die Vogelflüsterin-Momente, ganz wie man es sieht. Neuerdings mögen mich die Vögel. Oha, wenn das die Eichhörnchen erfahren… ;) Gestern trippelte eine Babymöwe immer näher und guckte mich ganz neugierig an. Fast sprang sie schon auf mein Bein. Okay, wahrscheinlich lag es weniger an mir, als an dem Eis, das ich aß. Weniger zurückhaltend waren da die Bergdohlen in Tirol. Da war der Moment am Gipfel des Hochiss, als eine Dohle auf meinem Handy landete, und mir ganz frech ein Stück von meinem Müsli-Riegel abbiss, den ich mir gerade in den Mund stecken wollte… festgehalten von einer sympathischen Wanderin in diesem Foto. Weitere der schwarzen Vögel hockten sich währenddessen auf meine Wanderstiefel und selbst direkt auf’s Knie. Fast hitchcock-esk, wenn sie nicht doch so putzig gewesen wären, die Dohlen.
Die SEELENVERWANDTE – Das Internet ist ein wunderbarer Ort und man macht oft wunderbare Begenegnungen, die man ohne nie gemacht hätte. Seit mindestens 10 Jahren kannte ich die Künstlerin Christine Hohenstein aka @madamecollagiere schon – rein virtuell. Damals lebte sie noch in China. Und nun haben wir uns zum ersten mal im echten Leben getroffen. Auf einem Zwischenstop von Tirol nach Hause parkten wir unsere Wohndose vor der Villa Hohenstein und verbrachten zwei Tage mit ihr und ihren Lieben in der schönen Holledau. {Auch von diesem wunderbaren Zusammensein erzähle ich euch demnächst einmal mehr}
Und machmal weiß man dann plötzlich ganz genau, warum man sich über Zehntausende von Kilometern gefunden hat… #sistersbyheart. Was für eine Tausensassa-Frau, was für eine zauberhafte Familie… und wie schön, sie nun zu unseren Freunden zählen zu dürfen!
Der HOCHZEITSTAG – den haben wir dieses Jahr nicht vergessen. Das passiert uns schon mal im alltäglichen Trubel und keiner von uns beiden findet es dann wirklich schlimm. Tatsächlich erwarte ich überhaupt nichts von Hochzeitstagen oder ähnlichen Jubiläen. Viel wichtiger ist mir immer, im Alltag glücklich zu sein. Aber dieser war Kacktag durch und durch… so einer, der vor vorn herein weg konnte. Das Arbeitspensum nach dem Achensee-Urlaub einfach zu hoch, die Nerven direkt blank und die Leute mit denen wir zu tun hatten extradoof. Wech damit, wenn es nicht auch unser Hochzeitstag gewesen wäre. Der 20ste. Und an so Kacktagen ist es ganz besonders wichtig, mit seinem besten Freund verheiratet zu sein. Dafür bin ich in diesem August wieder sehr dankbar.
Der SCHULBEGINN – Reden wir besser nicht darüber, sonst ist meine Campingentspannung gleich wieder dahin. Ist ja auch nicht so, dass die Schule 6 Wochen Zeit gehabt hätte, sich zu organisieren und ein vernünftiges Corona-Konzept zu entwickeln. Oder reden wir auch nicht darüber, dass am Vorabend des ersten Schultags um 22:00 der Stundenplan immer noch nicht online war… oder dieser nicht auch noch komplett haarsträubend wäre. Ein Flickenteppich, jeden Tag der Woche. Ich sage nur, Freitag 4 Stunden – 3 Stunden frei und dann 8. und 9. Stunde Sport. Ist auch nicht so, dass ich als Mutter verstehen muss, warum während einer Pandemie überhaupt Sportunterricht stattfinden muss? Umso mehr, da man dann am erste Schultag feststellte, dass die schuleigene Sporthalle gar nicht geeignet ist, wegen mangelnder Durchlüftungsmöglichkeiten. Nun dürfen die Kids sonstwohin in eine fremde Turnhalle juckeln. Aber ist ja sooo wichtig, der Sport in Zeiten von Corona. WTF? Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass mache Kurse nun mit 30 Schüler*innen vollgestopft sind. Abstand adé!
Ganz ehrlich? Ich möchte AUSFLIPPEN vor Unverständnis und Wut. Aber reden wir besser nicht darüber, sonst ist meine Campingentspannung gleich wieder dahin. ;)
Die GOOD NEWS – entfallen in diesem Monat. Sorry. Nicht weil es nicht bestimmt welche gegeben hätte, sondern weil ich in den letzten drei Wochen tatsächlich keine Nachrichten-App geöffnet habe. Erst eigentlich nur, weil ich so viel mit der Wohnwagen-Renovierung um die Ohren hatte, dass in meinem Kopf nicht einmal mehr Platz für den ganzen Käck der Welt war. Und dann, weil ich gemerkt habe, wie viel besser es mir geht, wenn ich mir die Nachrichten – vor allem die miesen – nicht 3-5 mal am Tag reinziehe. Ich habe mir also auch News-Urlaub gegönnt. Das tat gut. Und das ist für mich persönlich auch mal eine gute Nachricht. ;)
Das ZITAT DES MONATS – ist eine Lebensweisheit eines unbekannten Menschen, aber deshalb nicht weniger wahr. “The trick is to enjoy life. Don’t wish away you days, waiting for better ones ahead.” Im August 2020 sind wir immer noch mitten in einer Pandemie. Wie lange es noch dauert, wissen wir nicht. Ob es jemals wieder so wird wie zuvor, weiß auch niemand. Ich glaube ja nicht… und das ist dann vermutlich in vielen Bereichen auch ganz richtig so! Es lohnt überhaupt nicht, darauf zu warten, dass wir unseren alten Alltag wieder bekommen. Besser also, wir machen etwas Gutes aus dem JETZT.
Wie seht ihr das? Und war in eurem August so los? Ich hoffe, viel Gutes…
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1 Comment
Astridka
3. September 2020 at 23:07Genau! So machen wir das! Wenn du alt wirst, kriegst du eh auch nicht dein junges Leben zurück. Das ist alles einfach ne bescheuerte Vorstellung, dass das geht.
Schön, dass die ganze Malocherei euch jetzt eine neue Perspektive gebracht hat! Die Wohndosevist aber auch toll!
Gute Nacht!
Astrid