als wir am samstag auf die holstenglacis abbogen, um zu den messehallen zu gelangen, standen wir erst mal wir im stau. normalerweise nervt uns stau total, aber aber am stamstag war die schlange von autos eher ein freudiger anblick. all diese menschen hatten nämlich das gleiche vor wie wir: in der KLEIDERKAMMER in der hamburger MESSEHALLE B6 spenden vorbeibringen und / oder zum helfen vorbeikommen. nicht lang schnacken, sondern machen! das ist für die hamburger dank einer handvoll privater initiatoren aus dem karoviertel ganz einfach geworden. was als reine
erstversorgung der flüchtlinge gedacht war, die in den hamburger messehallen untergebracht sind, hat sich zu viel mehr entwickelt, als sich das orga-team {moritz, simone, niklas, dominik, ole und ise} je hätten erträumen können. mittlerweile versorgt die kleiderkammer auch flüchtlingsunterkünfte in der umgebung, und das vor allem, weil die hamburger nicht nur kleidung, bettzeug und hygiene-artikel spenden, sondern auch ihre zeit!
erstversorgung der flüchtlinge gedacht war, die in den hamburger messehallen untergebracht sind, hat sich zu viel mehr entwickelt, als sich das orga-team {moritz, simone, niklas, dominik, ole und ise} je hätten erträumen können. mittlerweile versorgt die kleiderkammer auch flüchtlingsunterkünfte in der umgebung, und das vor allem, weil die hamburger nicht nur kleidung, bettzeug und hygiene-artikel spenden, sondern auch ihre zeit!
auch wir wollen nicht nur hilfreiche dinge dort abgeben, sondern ein bisschen zeit und körperlichen einsatz schenken. selten haben wir unseren freien samstagnachmittag so sinnvoll verbracht und ich bin dankbar dafür, dass es einem hier so einfach gemacht wird, ein bisschen mit anzupacken. ohne typisch deutsche krümelkacker-bürokratie und generalstabsmäßige erbsenzähler-planung. einfach kommen und machen heißt in der kleiderkammer die devise – großartige sache! so standen wir vier {herr P., das fräulein, ihre beste freundin und ich }also am samstag dort am eingang. keine ahnung von nix, aber hoch motiviert!
zwei minuten später hatten wir einen namensaufkleber auf der brust. mehr als den vornamen braucht man hier nicht von den freiwilligen helfern. schließlich möchte man wissen, wie man sich gegenseitig anreden soll, wenn man hand in hand arbeitet. “geht mal da rüber” ich glaube bei den gepackten kartons brauchen sie leute zum sortieren.” und schon trugen wir kisten hin und her, die noch am selben tag in diverse flüchtlingsunterkünfte transportiert werden sollten. ich weiß nicht, wie viele hundert kartons wir an diesem samstag gemeinsam bewegt haben, aber es fühlte sich großartig an, etwas zu tun! in der halle herrschte eine absolut tolle stimmung… locker, freundlich, hilfsbereit, unkonventionell! auf den ersten blick vermutete man das größte chaos und doch war eine verblüffende ordnung in all der vermeindlichen unordung. unfassbar, was alle gemeinsam bearbeiteten, sortierten und wegschafften. dabei mitzuhelfen zu können, machte uns glücklich. wer etwas von sich gibt, bekommt eben so viel zurück.
wisst ihr, ich dachte… DAS HIER IST MEIN DEUTSCHLAND! diese wand am eingang der kleiderkammer messehallen ist vollgebappt mit den namensaufklebern unzähliger helfer, die hier in den letzten tagen und wochen mit angepackt haben. menschen, die einfach machen und damit viel bewegen… nicht nur buchstäblich klamottenberge, pappkisten und paletten. diese leute sind mein deutschland.
ebenso die menschen, die am bahnhof stehen und die flüchtlinge herzlich wilkommen heißen. überall in deutschland! an dieser stelle möchte ich trotzdem ganz laut und insbesondere “danke, liebe münchner!” sagen. ich finde es großartig, dass ihr eurem ministerpräsidenten {der am liebsten keinen einzigen einwanderer oder asylanten in unser land lassen möchte, weil er angst um seine bayrischen pfründe hat}, zeigt, dass er unrecht hat. dass IHR das anders seht! danke. das macht auch einen norddeutschen fischkopp wie mich stolz!
ihr leute, die ihr – egal wo – etwas tut, und sei es auch nur eine kleinigkeit. die ihr anpackt, spendet, spenden sortiert und verteilt. ihr, die ihr kontakt zu flüchtlingen sucht, mit ihren sprecht, ihnen ein taxi spendiert, mit den kindern malt und bastelt, die erwachsenen bei behördengängen unterstützt, mit ihnen kocht, esst… was auch immer! ihr in erster reihe und ebenso in der 2. reihe, wie die liebe anna von BERLINMITTEMOM gestern schon so schön meinte. ihr, die ihr doch etwas sagt, obwohl ihr denkt, euch fehlen die passenden, schicken worte! {das denke ich selbst auch immer.} ihr, die ihr den besorgten bügern und denen “ich-bin-zwar-kein-nazi-aber…-argumentierern” und den unverblümt fremdenfeindlichen “ja-nur-die-meinung-sagern” die stirn bietet… IHR seid mein deutschland. ihr seid das deutschland, dass ich mir für mein kind {und irgendwann mal für meine enkelkinder} wünsche.
dunkel war gestern und soll gestern bleiben! schön, dass es so viele menschen gibt, die licht machen. danke.
P.S. falls ihr in hamburg und umgebung wohnt und euch bei der KLEIDERKAMMER in den MESSEHALLEN hamburg engagieren wollt… HIER und auch HIER findet ihr alle informationen. wie gesagt, helfen war nie simpler… einfach hingehen und machen! mein mann rief mich übrigens gerade an und sagte, er fährt jetzt nach dem büro noch für eine stunde dort vorbei. dort etwas zu bewegen und die wunderbare stimmung vor ort, das fühlt sich eben einfach gut an.
P.P.S. eine weitere wunderbare möglichkeit für blogger, sich einzubringen, bietet die community #BLOGGERFÜRFLUECHTLINGE. ihr findet sie auch HIER auf facebook. seid dabei.
Anonymous
7. September 2015 at 15:58Ich bin begeistert und hoch erfreut über die Sendenbereitschaft, dennoch habe ich leider nicht so gute Erfahrungen gemacht und deshalb nochmal hier an dieser Stelle meine Erfahrung zum Thema spenden:
Ich wollte ein Handy und einen Laptop spenden, da Recht auf Kommunikation und so. Ich also bei uns sowohl bei der Stadt, als auch beim Landkreis angerufen. Tja und so einfach ist das nicht. Wenn ich das ganze einer Einrichtung spenden möchte, dann muss das vor den Verwaltungsauasschuss und genehmigt werden und Wert geschätzt und Spendenquittung und so. Wenn ich das einer Person speziell zukommen lassen will, dann kann ich in einer der Unterkünfte anrufen oder mich melden, mit den Sozialarbeitern sprechen und dann darf ich das evtl. abgeben. Nun habe ich mir am Freitag Morgen 3 Std. die Finger wundgetippt und gefragt, bei 6 Unterkünften angerufen meine Nachricht auf AB gesprochen, tja kein Rückruf nix.Montag Morgen nochmals 1,5 Std. Keiner ist zuständig, ich bekomme immer wieder neue Nr. Email-Adressen, ich also nochmal angerufen, geschrieben-NIX!!!!!! Ich kann es kaum glauben, dass Spenden einem doch so schwer gemacht wird, das ich im Grunde keine Lust mehr habe und vor allem habe ich nicht soviel Zeit den Einrichtungen hinterher zu telefonieren. Wahrscheinlich ist es in HH einfachen, hingehen, abgeben fertig. Hier in einer Kleinstadt, ist das nicht so einfach, Schade eigentlich. Tja, vielleicht sind die Dinge die ich spenden will nicht an oberster Priorität, aber ich will hier nicht meinen Müll entsorgen, sondern etwas sinnvolles tun. Ein Instrument scheint vielleicht erstmal ein "Luxusartikel" zu sein, aber Musik kann die "Seele beflügeln", hilft dem der das Instrument spielt und denen die Zuhören. Nicht umsonst wird Musik auch in der Therapie eingesetzt. Das Instrument ist neu. Ich kann es einfach nicht verstehen. Und solche Erfahrungen machen es nicht leicht, Einsatz zu zeigen.
Nic
7. September 2015 at 16:30ja, leider zeigt die erfahrung, dass überall, wo der amtsschimmel wiehert, das helfen durch bürokratie und zurückweisen von zuständigkeiten, eher erschwert als erleichtert wird. das ist traurig aber wahr (und wahrscheinlich ein grund, warum die kleiderkammer in den messehallen so super funktioniert – sie ist "privat initiiert" ;).
lass dich trotzdem nicht entmutigen und suche dir einen ort / ein projekt, wo man deine hilfe annehmen möchte.
toitoitoi!
Violetta
7. September 2015 at 16:39Interessant, dass solche Erfahrungen meist anonym gepostet werden. Wenn ich in Deutschland ankomme und tausende Kilometer gereist bin, Hunger, Durst und Panik habe, brauche ich etwas zu essen, was zu trinken, einen Ort an dem kch erstmal ein paar Stunden schlafen kann und etwas zum anziehen. Eine Laptop ein Handy oder ein Instrument sind da wenig sinnvoll. Da fehlen Ladegeräte, die Tastatur hat keine arabischen Buchstaben und selten ist in einem Flüchtlingsheim ein Hotspot, den ich kostenlos nutzen kann. Wahrscheinlich fehlt mir in der ersten Zeit der Trauer, der Neuorientierung, der Angst… Auch die Musse mich per Musik selbst zu therapieren. Mittlerweile weiss in jeder Stadt jeder Bürger wo die Flüchtlingsunterkünfte sind und wo sich Sammelstellen befinden. Die Helfer haben wirklich besseres zu tun als emails zu beantworten und durch die Gegend zu fahren, um Spenden abzuholen. Wer wirklich etwas spenden möchte, der fährt hin ind gibt es ab. So einfach und unkompliziert ist das. Da muss man weder telefonieren noch mailen. Diese Kommentare verstehe ich als nutzlos.
Anonymous
7. September 2015 at 17:341. Anonym weil ich keine Homepage oder sonstiges habe.
2. Sie haben bei uns aufgerufen, Handy und Laptops sind gerne willkommen und von einer Bekannten die sich stark engagiert und auch privat Flüchtlinge aufnimmt, die meinte, ein Instrument wäre eine super Idee!!!!
3. Mir ist klar, dass andere Dinge primär wichtig wären, aber nach einer Zeit werden auch andere Dinge wichtig und Internet ist fast überall vorhanden!
Inka Cee
8. September 2015 at 8:45Nee Violetta, so einfach ist das leider nicht. Und ich finde es schade, dass jemand, der hier Hilfe anbieten wollte, auch noch "angemacht" wird, dass er/sie nicht genügend nachgedacht hätte. Wenn diegenige jetzt mit einem Laptop zur Sammelstelle kommt heißt es: Was sollen wir denn damit? Dabei wäre ein Handy und Laptop für viele von großartigem Wert, viele Unterkünfte haben sehr wohl WLAN aber keinen Rechner, den die Leute nutzen könnten, um emails zu schreiben. Und letztlich geht es hier doch nicht nur um Erstversorgung, wir wollen ja hoffentlich auch, dass es den Leuten nach 3 Monaten auch noch gut geht.
Also wie Nic so wunderbar formulierte: "ich bin dankbar dafür, dass es einem hier so einfach gemacht wird, ein bisschen mit anzupacken. ohne typisch deutsche krümelkacker-bürokratie und generalstabsmäßige erbsenzähler-planung"
Jajaja! Aus aktuellem, traurigen Anlass: JA! Wir könnten so viel mehr Hilfe generieren, wenn dieses beknackte Bürokratenzeugs nicht wäre, meine Güte, sogar die Merkel hat schon Flexibilität gefordert.
Ein toller Beitrag meine Liebe Nic, und ich hinterlasse ein dickes <3
Liebe Grüße,
Inka
Nic
8. September 2015 at 14:44danke inka, dass du das in worte gefasst hast, was ich seit gestern abend nicht so gut formulieren konnte.
Margeraniums Gartenblog
7. September 2015 at 16:26Ich finde es auch großartig, was momentan in Deutschland abläuft und wie alle zusammenstehen!!!! Allerdings sehe ich schon auch eine gewisse Problematik. Alle können wir nie aufnehmen und was ist mit denen, die evtl. wieder zurück müssen? Am besten wäre es natürlich, wenn sich in deren Ländern etwas ändern würde. Noch läuft es hier (in der Nähe von München) einigermaßen gut, aber die Helfer kommen langsam an ihre Grenzen und was dann?
Ich hoffe sehr, dass eine gute Lösung gefunden wird!
viele Grüße von
Margit
Nic
7. September 2015 at 16:34ich glaube, dass wir mehr aufnehmen können, als wir denken. die politik muss nur endlich anfangen ANDERS zu denken!
ich hoffe aber tatsächlich auch, dass man wenigstens daraus lernt, dass man länder wie syrien eben nicht mit ihrem krieg allein lassen kann, nur weil man dort nicht den daumen auf rohstoffen hat, die man gefährdet sieht.
diefahrradfrau
7. September 2015 at 18:14!!!
Liebe Grüße
Christiane
Claudia
7. September 2015 at 17:20Danke Nic für Deine großartigen Worte!
glg!
Claudia
Nic
7. September 2015 at 17:25<3
knobz
7. September 2015 at 17:57Wow! Dass sind eindeutig grössere Ausmasse, als die Kleiderkammern in denen ich bis jetzt war. Und Hamburg scheint wirklich besonders gut – und dabei unkompliziert – organisiert zu sein. Wir sollten alle mithelfen, dass die gute Stimmung in unserem Deutschland weiter geht und am besten dauerhaft bleibt.
Liebe Grüße,
Anja
Nic
7. September 2015 at 18:39genau das.
Frau Jule
7. September 2015 at 18:13und am samstag den 12.09. geht es in hamburg gefälligst bitte auf die straße. da wäre es vielleicht auch mal hilfreich zu zeigen, auf welcher seite man steht. zwar ist der nazimarsch noch verboten, aber das wird wohl nicht rechtskräftig sein. KEINEN FUß BREIT DEM FASCHISMUS!!! nicht in hamburg am samstag und sonst auch NIRGENDWO!!!
liebst,
jule*
Nic
7. September 2015 at 18:37auch wenn wir das "gefälligst" sollten, liebe jule… wir werden da nicht dabei sein, denn wir sind nicht in HH, sondern auf der taufe meines neffen.
sonja
7. September 2015 at 18:21Tolle Aktion – schön dass Ihr mitgeholfen habt!
Sonja :-*
Nic
7. September 2015 at 18:37:-*
Julia (mammilade)
7. September 2015 at 19:00Liebe Nic,
was für wundervolle Aktionen und Menschen!
Da bekomme ich eine riesige Gänsehaut!!!
Aber auch von deinen Worten…
Die Worte "Einfach machen!" habe ich mir auch zu Herzen genommen…
Etwas (und wohl zu) sehr spontan habe ich auf meinem Blog eine Mini-Versteigerung gestartet.
Leider ziehen die Dinge nicht so…
Kann ich auch verstehen, aber ich wollte was machen und meinem Mini-Sohn zeigen, dass man immer irgendwie etwas machen/ starten kann…
Liebe Grüße
Julia
Nic
8. September 2015 at 7:56liebe julia,
bist du bereits in der #bloggerfuerfluechtlinge gruppe auf facebook? poste dort doch mal den link zu deiner versteigerung. :)
Julia (mammilade)
9. September 2015 at 8:24Danke für den Tipp…
"Leider" bin ich nicht bei Facebook… ;)
Kann dann sicher auch dort nichts posten…
LG Julia
Nic
9. September 2015 at 8:37ach so. okay.
ich habe es gerade für dich dort geteilt, julia! :)
Ju Lia
13. September 2015 at 21:14Super!!! Grandios!!! 1000 Dank dafür, liebe Nic!!!
Bis auf 2 Sachen ist dann doch alles weg gegangen… :)
Cornelia
8. September 2015 at 7:26Vielleicht kennt ihr die Aktion "sew a smile" noch nicht? Auch eine tolle Aktion zur Unterstützung der Menschen, die hier ankommen….
http://www.bunyara.de/2015/08/30/sew-a-smile-wir-helfen-alle-zusammen/
Nic
8. September 2015 at 7:55danke für den link und die aktion, cornelia. ich kann aus der am wochenende gemachten erfahrung sagen, dass stoffbeutel wirklich in mengen gebraucht werden!
Planet Hibbel
8. September 2015 at 7:47♥♥♥ Mit ein paar Tränchen im Auge! Ganz genau: Das ist mein Deutschland!
Nic
8. September 2015 at 7:55<3
Silke
8. September 2015 at 7:55Das sind tolle, rührende und beeindruckende Bilder! Wahnsinn, dass dort noch jemand durchblickt und toll, dass sich so viele Menschen engagieren.
Zum Kommentar von Anonymus: Ich wohne auch in einer Kleinstadt und wir haben ein Flüchtlingsheim in der Nähe. Spontan ist mir die Idee gekommen, Wolle und Stricknadeln zu spenden, damit die Frauen, im wahrsten Sinne des Wortes, was um die Hände haben. Man liest so oft von Konfliktpotential aufgrund von Langeweile und viel zu engem Beisammensein.
Was soll ich sagen; man war total begeistert und sehr, sehr dankbar. Schnell noch ein paar Aufrufe über Facebook gemacht und schon konnte ich fast einen Kofferraum voll mit Material abgeben. Das Heim ist eine ehemalige Jugendherberge, dass wirklich große Probleme mit Lagerkapazität hat. Daher werden dort, zum Bedauern der Helfer, keine Kleiderspenden oder ähnliches angenommen. Aber für die Wolle wurde Platz geschaffen.
Vielleicht kommt es darauf an, was es ist. Das ist nicht böse gemeint. Aber auch ich denke, dass ein Laptop nicht wirklich sinnvoll ist und vor allem auch sehr schnell Neid unter den Flüchtlingen erwecken kann, also wieder Konfliktpotential in sich birgt.
Dein Ansinnen empfinde ich dennoch als sehr positiv.
Ich hoffe sehr, dass es so weiter geht und diese positiven Bilder der Hilfsbereitschaft die Hassbotschaften und Anfeindungen überstrahlen!!!!
Nic
8. September 2015 at 14:49ich denke ein laptop kann ja auch etwas sein, was nicht nur einem menschen, sondern einer ganzen unterkunft zu gute kommt. ;)
Rosa Rumpetrolls Rike - Leben und Nähen in Norwegen
8. September 2015 at 9:30nic..das sind die geschichten und bilder, die nun endlich wieder ins ausland transportiert werden ..nach all den beiträgen über die zündelnden-ewig-gestrigen.. und die mich jetzt stolz auf mein lan machen!!! denn ganz ehrlich, bis vor kurzem habe ich es vermieden zur rushhour in die dorf-matbutikk zu gehen.
hier ist die hilfe ungebrochen und riesig..& zum großen glück sind auch die bürokratischen hürden niedriger, sodaß einsatz und hilfe für jedeN möglich sind.
ganz liebe, solidarische grüße in die heimat!!!!! mein deutschland ist bunt und gastfreundlich – ist der satz den ich jetzt allen skeptikern entgegenhalten kann. danke!!
katja
Nic
8. September 2015 at 14:47ja, die skaninavischen staaten sind uns da (wie auch auf anderen gebieten) mit unbürokratischeren methoden weit voraus. ;)
p.s. was ist eine "dorf-matbutikk"?
Rosa Rumpetrolls Rike - Leben und Nähen in Norwegen
12. September 2015 at 7:54:D eigtl. "nur" ein typischer tante-emma-laden (oder wie wir es im osten nannten: der dorfkonsum). also ein lädchen in welchem du die ganze welt findest und die "kleine dorfwelt" sich trifft. unter umständen ein sehr gefährliches pflaster ;)
Anonymous
8. September 2015 at 13:38Mein Name ist Katerine und ich bin bereits seit Jahren in der Flüchtlingshilfe engagiert. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass hauptsächlich eins dringend benötigt wird: Menschen, die sich auch dann noch um die Flüchtlinge kümmern, wenn der Medienhype wieder abebbt und es nicht mehr als trendy gilt, Gutmenschentum und Betroffenheit wie eine Monstranz vor sich herzutragen. Und Menschen, die sich wirklich Gedanken machen und ein Musikinstrument spenden wollen sind mir 1000x lieber (liebe anonyme Dame von oben: eine ganz wunderbare Idee), als gelangweilte Hausfrauen, die denen mit langjähriger – ehrenamtlicher (ja ich schlage mich genau so mit den offiziellen Stellen rum) – Erfahrung sagen müssen, wie Flüchtlingshilfe geht. Im letzten Jahr schüttete man sich einen Eimer Wasser über den Kopf, um zu helfen und in diesem Jahr sortiert man Kleider aus. Eine Anekdote: ein typisches Eppendorfer Exemplar bat mich in der letzten Woche doch alles Ernstes, ihre ausnahmslos Markenklamotten, bitte nur an nette Flüchtlinge abzugeben……….. Ganz ehrlich: wir verzichten da lieber auf Hilfe, wenn man gefragt wird, warum es kein Catering gäbe beim Kleidersortieren.
Und es muss auch weiterhin erlaubt sein, reflektiert über die unterschiedlichen Flüchtlingsströme und ihre Fluchtgründe zu reden. Beispiel? Wie denkt Ihr über eine syrische Flüchtlingsfrau, die hier ein tolles Jobangebot ablehnt, weil sie dann nicht mehr die Möglichkeit hat, regelmäßig nach Syrien zurückzufliegen, um ihre Familie zu besuchen…???
Mit der Hoffnung auf freie Meinungsäußerung (liebe Violetta: kein Kommentar ist nutzlos),
Katerine
Nic
8. September 2015 at 15:01hallo katerine,
ich muss ganz ehrlich sagen ich verstehe dein gezeter nicht ganz an dieser stelle. ich finde es sehr löblich und vorbildlich, wenn du dich seit jahren bereits in der flüchtlingshilfe engagierst, kann aber keineswegs nachvollziehen, dass das für dich eine rechtfertigung ist, die leute anzugreifen, die das jetzt – in dieser situation – das erste mal tun.
ich finde zudem, das wort gutmensch als schimpfwort zu nutzen sehr befremdlich und letztendlich ist auch der begriff der freien meinungsäußerung in letzter zeit für mich etwas sehr überstrapaziert.
spenden an "bitte nur an nette leute" oder, wie ich selbst bereits erlebt habe, "bitte nur an christen" zu verknüpfen, ist für mich ebenso absurd. aber das steht auf einem anderen blatt und kann in meinen augen auch nicht mal eben pauschalisiert werden.
Anonymous
8. September 2015 at 17:01Tja, Begriffe gelten meist dann als überstrapaziert, wenn sie gerade sehr wichtig wären.
Was sagst Du denn zum Beispiel einer Gruppe von Senioren, die sich über Jahre hinweg aufopfernd um ein Kulturzentrum kümmern, dort ohne jegliche finanzielle Unterstützung der Gemeinde den Mittelpunkt des Dorfes bilden, wenn in "ihr" Haus Flüchtlinge einquartiert werden, die das Haus binnen kurzer Zeit verwüsten. Ist das auch braunes Pack, nur weil sie kein Bock mehr auf Willkommenskultur haben?
Und wenn Du meine Kritik als Gezeter bezeichnest, dann musst Du für Dich selber wissen, warum Du Dich angegriffen fühlst. Mir war es nur ein paar Sätze wert zur erläutern, dass Lifestyle-Helfer (gefällt Dir das besser, als Gutmenschen) meinungsmäßig genau so wenig auf die Kacke hauen sollten, wie Menschen, die nur zu Weihnachten in die Kirche gehen, weils dazu gehört.
Ich freue mich über jeden Menschen, der ernsthaft helfen möchte und nicht nur, damit man ein Foto für Instagram hat. Mehr freu ich mich über Menschen, die auch die Sorgen der "dunklen" Menschen anhört, versucht zu überzeugen und diesen nicht nur den Stempel "Nazi" auf die Stirn knallt.Ich versuche den Ärger der Rentnerin anzuhören, die trotz Arbeit ein Leben lang nur eine Minirente hat und nicht begeistert darüber ist, dass "denen" geholfen wird und ihr nicht.
Ich könnte gut und gerne noch Stunden über das Thema schreiben, weil es mir wirklich am Herzen liegt, aber das führt hier sicher zu weit. Mein Kommentar war eigentlich nur als Kontrapunkt zu Violettas Kommentar gedacht, die meint zu wissen, was gebraucht wird.
Nic
8. September 2015 at 17:46dass dir das thema am herzen liegt, das sehe ich. das steht dir auch absolut zu, nachdem du dich, nach eigenen angaben, schon jahrelang engagierst.
fakt ist jedoch, ohne die vielen angeblichen "lifestyle-gutmenschen" würde vielerorts im moment auch nicht so viel laufen. erst recht nicht ohne eine gewisse öffentlichkeit. deshalb halte ich es für völlig fehl am platz über welches engagement auch immer mit den augen zu rollen. ein gegenseitiges nasegerümpfe nützt nämlich absolut niemandem.
auch wenn du es anscheinend nicht glaubst. ich glaube, dass wir eigentlich das gleiche ziel haben.
Mel.
10. September 2015 at 13:28Toleranz auch gegenüber den Helfenden! Sich über „Lifestyle”-Helfer moralisch zu erheben, weil man ja selber schon seit Jahren und wirklich hart geholfen hat, finde ich geschmacklos. Nicht jeder ist in dem Business erfahren und sicherlich kommen da auch eine Menge Stilblüten zusammen (Spenden nur für „nette” Flüchtlinge – vermutlich genau die, die keine Häuser von armen Senioren verwüsten?!). Aber zählt denn nicht eher, dass eine große Bewegung entsteht, die helfen will und es auch tatsächlich auf eine unterschiedlichste und manchmal etwas hilflose oder unbedarfte Art tut? Zum Beispiel als Kontrapunkt zu den fürchterlichen Montagsdemonstrationen des letzen Jahres oder zu Menschenmengen, die Flüchtlingsheime mit Steinen bewerfen? Sich da jetzt über die Qualität der Hilfe zu echauffieren ist sicherlich nicht konstruktiv. Den Leuten zu sagen, wie man es besser machen kann wäre hilfreicher. Die Unterstellung man würde helfen, um ein Instagramfoto abzugreifen empfinde ich als übergriffig und geschmacklos.
Anonymous
11. September 2015 at 11:00Liebe Mel … falls Du das hier noch liest: Bitte erst lesen und dann bellen! Ich freue mich über Hilfe, zweifele nur die Ernsthaftigkeit und vor allem die Nachhaltigkeit an, weil ich sie für eine Modeerscheinung halte. Interessanterweise fand ich heute ein Interview zu genau dem Thema. Vielleicht liest man über das Thema lieber von einem Türken:
http://www.wiwo.de/politik/deutschland/fluechtlingspolitik-das-ist-so-typisch-deutsch/12267808.html
Ich weiß, dass die schmusige Bloggerwelt Kritik häufig nur nach der gerade vorherrschenden Meinung zulässt. Ich lese hier seit Jahren eigentlich nur als Handmade-Tante und habe mich aus einem Impuls heraus zu einem Kommentar hinreißen lassen. Aber vielleicht lese ich in all den sozialen Netzwerken ja auch in einem Jahr noch über Aktionen und dann freue ich mich um so mehr…
Nic
11. September 2015 at 11:11wie nachhaltig mache aktionen sind, kann ja erst die zukunft zeigen und wir werden es sehen.
von vor herein eigentlich gute aktionen und engagement anzuzweifeln, empfinde ich leider auch als typisch deutsch.
vielleicht überraschen wir und ja alle selbst und können uns in einem jahr freuen, was wir gemeinsam geschafft haben.
*nane
8. September 2015 at 17:03Großartig !!!!!
Deine Hilfe und Deine Worte !
….hier auf dem Land sind bisher keine Flüchtlinge angekommen, darum engagiere ich mich nun auch erst mal auf andere Art und Weise….heute gerade ein Paket an eine Erstaufnahmestelle verschickt, bei "Sannimade" die tollen Aufbügler bestellt ( "refugees welcome" ), meine Shirts damit bestückt und spazieren tragen…..von den Einnahmen spendet sie je 3,- € auf das bei Blogger für Flüchtlinge angegebene Spendenkonto….und ich würde gerne noch mehr machen…..ich weiß es kommen Flüchtlinge auch bei uns im Ort an, die Frage ist nur wann……und wenn es soweit ist, dann bin ich dabei und freue mich schon darauf.
jede Stimme zählt…..und ich bin hoch erfreut, dass es so viel positives zu sehen und zu lesen gibt.
ganz liebe Grüße
Nane
Nic
8. September 2015 at 17:46<3
Ina
8. September 2015 at 19:26Danke für deine wunderbaren Worte und Bilder. ❤
Und für dein Engagement!
Du hast ein großes Herz und ich bin froh, dass es Menschen wie dich gibt!
Das macht mir Hoffnung für unsere Zukunft!
Ganz liebe Grüße
Ina
P.S.: Besonders beeindruckt hat mich das Foto von den Namensschildern!
ohneschuhe
10. September 2015 at 7:42Vielen Dank für dein Engagement. Das ist eine großartige Sache – und – ja, es gibt Möglichkeiten, trotz des Amtsschimmels. Und meist gibt es auch Optionen, eben diesen Amtsschimmel zu umgehen.
beabeadesign
10. September 2015 at 14:56Liebe Nic, das hast du ganz wunderbar in Worte gefasst. Es ist so ein grosses Glück ein friedliches Zuhause zu haben. Danke für deinen Beitrag.