Baby Steps | Letzten Mittwoch war Weltbienentag. Ganz zufällig hatte ich einen einen Tag zuvor in einer Ecke unseres Gartens zwei Tütchen Wildblumensamen, die man als Samenmischungen so kaufen kann, ausgesät. Ich freue mich schon, wenn die blühen und bin gespannt was da dann so wächst. Mittlerweile sieht man schon klitzekleines Grün. Wie spannend.
Als wir vor 16 Jahren unser Haus gekauft und den Garten geplant und bepflanzt haben, bestand der vor allem aus Grünpflanzen, Bambus und verschiedenen Gehölzen. Eine tropisch anmutende, grüne Oase sollte es werden. Auf viele Blumen und Blühpflanzen legte ich nicht so einen großen Wert. Ich hatte eine bestimmte Ästhetik im Kopf. Bienen haben sich da meistens nur an den blühenden Küchenkräutern getummelt, die ich immer in Kübeln auf unserer Terrasse stehen habe.
Seit ein paar Jahren hat sich das geändert. Auch, weil Bienen- und Insektensterben inzwischen leider ein großes Thema ist es für jeden merkbar ist, dass es viel weniger summt und brummt als noch vor ein paar Jahren. Heute ist in unserem Garten auch viel Wildwuchs erlaubt. Wenn ich neue Pflanzen und Stauden kaufe, dann welche die blühen und möglichst bienenfreundlich sind. Ich finde grüne, tropische Gärten tatsächlich immer noch schön. Aber die Sichtweisen und Prioritäten ändern sich. Und so ändert sich auch unser Garten nach und nach. Noch nicht perfekt für Bienen und Insekten aber definitiv besser! Das auf den Fotos ist natürlich nicht unser Garten… so viel Platz haben wir dann doch nicht. Aber eine 10 minütige Radtour und ich bin dort. ;)
Es gibt einige Dinge, wir alle tun können, um Bienen beim Überleben zu helfen…
- Bienenfreundliche Blumen und Kräuter im Garten oder auf dem Balkon aussähen – welche das sein können, liste ich gleich noch auf. ;)
- Ein Bienen- & Insektenhotel für den Garten selberbauen {oder kaufen} und aufstellen – tolle Bastel-Anleitungen für den Bau von Insekten-Nichthilfen findet ihr z.B. bei Bienenretter oder auch beim NABU.
- In der Nähe des Bienenhotels eine Bienentränke aufstellen – die Schale sollte allerdings nicht tief sein, weil die Insekten sonst hineinfallen und ertrinken können. Es hilft, wenn man ein paar Seite ins Wasser legt, die halb herausschauen, so dass die Bienen darauf herumkrabbeln können.
- Bio-Lebensmittel kaufen – ja auch damit hilft man der Bienen- und Insektenpopulation, denn Obst und Gemüse in Bio-Qualität werden ohne chemische Pestizide und Dünger angebaut. Dass Biobauern ihre Äcker wechselnd bepflanzen und auf Brachflächen außerdem zur natürlichen Düngung blühende Bodenverbesserern aussähen, kommt den Bienen und anderen Insekten zusätzlich zugute.
- Deutschen Bio-Honig essen – am besten vom heimischen Imker um die Ecke kaufen und ihn dadurch bei der seiner wichtigen Arbeit unterstützen.
- Keine Unkrautvernichter im eigenen Garten verwenden – wer hat einen Nachbarn, der immer schön seine gepflasterten Flächen besprüht, sobald ein bisschen grün durch die Ritzen wächst? Auch das sind Pflanzengifte.
- Gleiches gilt übrigens für chemische Pflanzenschutzmittel und synthetische Dünger. Gerade bei der Düngung kann man auch auf natürliche Mittel zurück greifen. Einfach mal “Garten natürlich düngen” in die ecosia Suche eingeben.
- Petitionen gegen aggressive Pestizide wie Glyphosat unterschreiben, wenn ihr von solchen Kenntnis habt- nur wenn der Druck auf die Agrar- und Umweltpolitik hoch genug ist, wird sich da etwas ändern.
Blumenarten und Kräuter für den Garten oder Balkon, über die sich auch Bienen freuen…
- Malven und Stockrosen – brauchen ein sonniges Plätzchen und sehen einfach toll aus
- Kapuzinierkresse – blüht nicht nur in knalligen Farben, sondern kann auch üppig ranken und schmeckt mit seiner Schärfe sogar ganz toll im Salat
- Klee – ist für die meisten leider ein Unkraut, dabei ist der Rotklee sogar eine Heilpflanze. Falls also in eurem Rasen welcher wächst, lasst ihn doch einfach.
- Kornblumen – sieht man manchmal noch an Feldrändern, wenn man Glück hat. Die tollen blauen Blüten machen sich aber auch im Garten wunderschön.
- Phazelia – die lila blühende Pflanze gehört zu den bienenfreundlichsten und ist z.B. eine der oben erwähnten Düngepflanzen, die Bio-Bauern auf ihren Brachflächen aussäen.
- Ringelblumen – über die freuen sich nicht nur die Bienen, du kannst die orange-gelben Blüten der Heilpflanze sogar selbst essen
- Lavendel – das lila blühende Heilkraut duftet nicht nur ganz herrlich nach Sommer, es erfreut auch die Insekten und schmeckt zudem in der mediterranen Sommerküche.
- Kräuter die nicht nur zum Essen lecker sind, sondern deren Blüten auch Bienen ganz besonders Bienen anlocken sind folgende: Rosmarin, Oregano, Salbei Thymian, Zitronenmelisse, Ysop, Borretsch, Liebstöckel, Bohnenkraut. Dazu muss man die Kräuter natürlich blühen lassen. Manche Leute neigen ja dazu, die Blüten abzuschneiden, weil sonst nicht mehr soviel Wachstumsenergie in die Kräuterblätter geht. Da kann ich nur sagen… Bitte nicht! ;)
Soweit meine Tipps, wie jeder eigentlich ganz easy zum Bienenretter werden kann. Und sobald unsere Wildblumenecke im eigenen garten blüht, mache ich mal ein Foto…. okay?
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8 Comments
Heidi
26. Mai 2020 at 22:39Als Imkerin Und Honigsachverständige empfehle ich allen Interessierten gerne einen Besuch beim Imker oder dem Verein vor Ort . Dort steht man gerne mit Rat und Tat zur Verfügung . Viele haben eine Homepage wo diverse Veranstaltungen zum Informieren angeboten werden.
LG heidi
Nic {luzia pimpinella}
27. Mai 2020 at 11:22Danke dir, Heidi! :)
Ilka
28. Mai 2020 at 8:25Liebe Nic,
wir sind wegen des Klees im Vorgarten “ermahnt” worden – sieht wohl nicht ordentlich genug aus. Und dabei ist die Mischung noch im Wachsen, der Oregano ist nämlich auch in den Startlöchern.
Deine Blumenwiese ist wirklich hübsch und bestimmt brummselt es da schon ganz ordentlich.
LG Ilka
Nic {luzia pimpinella}
2. Juni 2020 at 13:18Hi Ilka, ja die deutsche Betonköpfigkeit hat manchmal bizarre Auswüchse. Ermahnt! Haha. Ich fürchte, ich hätte meine Nachbarn ausgelacht, die mit so etwas kommen. Ich habe hier auch so eine Kandidatin… die sagt ihnzwischen nicht mal mehr “Hallo” zu mir. Naja, ich denke dann immer “Karma is a bitch, Baby” und denke mir meinen Teil. Das Gute ist, hanebüchene Diskussionen um irgendwo überstehende Äste (an der Straße wohlgemerkt, nicht auf ihrem Grundstück) und ähnlichen Blödsinn, muss ich mit ihr nicht mehr führen.
Heidy
28. Mai 2020 at 21:37Wir mähen im Vorgarten, immerhin fast 150qm, nur noch 2 x jährlich. Und im Herbst wollen wir eine wilde Wiesenmischung einsäen. Da gibt es Profimischungen, mein Favorit ist von Syringa die Mischung 3 – mit 34 Sorten. Ach – und weil mir das Thema auch am Herzen liegt, teile ich hier noch meine Begeisterung für ein brandneues Portal. http://WWW.wildbienenwelt.de
Nic {luzia pimpinella}
2. Juni 2020 at 14:04Liebe Heidy, danke für deinen Link. Da schaue ich auf jeden Fall mal rein.
Maren
28. Mai 2020 at 23:19Insektenhotels sind super für die kleinen Flieger. Für Hummeln haben wir eine Hummelburg aus Keramik gekauft, die auch angenommen wurde. Und außerdem wohnt (leider) ein zweites Volk in unserer Hauswand, das darf aber auch bleiben.
Nic {luzia pimpinella}
2. Juni 2020 at 14:06Wir hatten vorletztes Jahr ein Hornissennest im Rolladenkasten unseres Gästeklos. Das durfte auch bleiben stehen ja auch unter Naturschutz} und ein Insektennetz vorm Fenster hat einfach verhindert, dass sie ins versehentlich ins Haus fliegen. Viele haben uns für bekloppt gehalten… Hornissen!!! Aber und haben sie tatsächlich nicht gestört.